Die Fremdwortschreibung im Deutschen. Darstellung anhand des Französischen


Hausarbeit, 2013

13 Seiten, Note: 2,3

Bahar Ilk (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung: Fremdwort und Lehnwort
2.1 Merkmale der Fremdwörter vs. Lehnwörter
2.2 Entlehnungen aus dem Französischen

3. Analyse der Orthographie und GPK
3.1 Graphem-Phonem-Korrespondenzen im Deutschen anhand der französischen Wörter
3.2 Orthographie: Die französischen Wörter im Deutschen
3.3 Die uneinheitliche Anpassung im Deutschen

4. Fazit und Ausblick

5. Literaturverzeichnis

Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit widmet sich der Frage was ein Fremdwort ist und insbesondere, der Orthographie der Fremdwortschreibung im Deutschen anhand des Französischen. Als erstes wird in Anlehnung an Fuhrhop (2006) und Eisenberg (2012) eine Vorgehensweise gewählt, die sich chronologisch orientiert. Als nächstes werden die wichtigsten theoretischen Erkenntnisse bezüglich des Themas „Fremdwort vs. Lehnwort“ anhand des Fremdwörterbuchs DUDEN (2010) untersucht. Daran anschließend wird zur Analyse der Graphem-Phonem-Korrespondenz der Fremdwörter, explizit der französischen Wörter im Deutschen übergegangen. Ein Resümee wird zum Schluss die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit nochmals aufgreifen und sich mit der Frage auseinandersetzen, ob die Fremdwortintegration im Französischen uneinheitlich und unsystematisch oder einheitlich und systematisch ist. Die Wahl meines Themas habe ich dem Crêpe Stand auf dem Weihnachtsmarkt zu verdanken. An zwei verschiedenen Orten wurde dieses Substantiv unterschiedlich aufgeschrieben und beide Varianten waren richtig Crêpe und Krepp. Zuerst ging ich davon aus, dass die zweite Variante falsch sei und belustigte mich innerlich über den Schreiber, da ich weiß Croissant schreibt man auch mit <c> und es gibt nur diese eine Schreibvariante, doch nach einigen Nachforschungen stellte sich heraus, dass ich im Unrecht war. Ich fand die zweite Variante ästhetisch unschön, fremd und eigenartig und wollte deshalb wissen warum es zu einer zweiten Schreibvariante dieses Fremdwortes kam und wie sich diese zusammensetzte. Es stellte sich heraus, dass im Laufe der Zeit einige Fremdwörter ins Deutsche in Beachtung ihrer Graphem-Phonem-Beziehung übernommen wurden. Das heißt, im Gegensatz zu mir war der Crêpe Verkäufe sehr wohl über den neuesten Stand der Fremdwortschreibung informiert. Schließlich, aus diesem Grund habe ich angefangen mich für die Schreibung und Integration der französischen Fremdwörter im Deutschen zu interessieren. Hauptsächlich hat die Anpassung der französischen Wörter ins Deutsche mein Interesse geweckt und so kam es zu der Ausarbeitung: „Die Fremdwortschreibung im Deutschen- dargestellt anhand des Französischen.“

2.1 Merkmale der Fremdwörter vs. Lehnwörter

Ein Fremdwort ist nicht unbedingt eine Entlehnung aus einer fremden Sprache, denn ein Fremdwort ist das, was phonologisch, morphologisch oder graphematisch fremd ist. (vgl. Fuhrhop, 2010, 33).

Es sind aber auch Wörter vorhanden, die aus fremden Sprachen entstammen und von den Normen der aufnehmenden Sprache abweichen. Diese werden dann von den Muttersprachlern als fremd empfunden und gelten als Fremdwörter (vgl. DUDEN - Das Fremdwörterbuch 2010, 11).

Auch wenn keine eindeutigen Kriterien zur Erkennung der Fremdwörter vorhanden sind, gibt es dennoch vier Merkmale, die ein Wort als nicht muttersprachliches kennzeichnen können. Erstens, die Bestandteile eines Wortes können ein Indikator dafür sein. Einige Wörter mit bestimmten Vorsilben oder Endsilben werden als fremd angesehen (Apparatschik, Belkanto, hypochondrisch, impulsiv, Konzentration, Mobbing, Proporz, reformieren). In diesem Fall betreffen die Abweichungen die morphologische Ebene (ebd.). Dann gibt es die phonologische Ebene, das heißt die Lautung eines Wortes ist vom Deutschen abweichend (Boot >Stiefel< [bu:t], Friseur [fri‘sör], Langue [lã:g], Team [ti:m]), außerdem gibt es auch noch Wörter, deren Betonung abweichend vom Deutschen sind, demnach liegt der Akzent weder auf der ersten Silbe, noch auf der Stammsilbe (autark, desolat, Diät, extemporieren) (ebd.). Als nächstes liegt die Auffälligkeit in der Schreibung der Wörter. Die graphematische Ebene zeigt für das Deutsche unübliche Buchstabenverbindungen, demnach stellt das Schriftbild auch für das Deutsche unübliche grafische Strukturen (Bibliothek, Bodybuilder, Soutane, Osteoporose, Strizzi) (ebd.). Wichtig zu ergänzen ist auch die Position bestimmter Buchstabenfolgen, denn im Deutschen kommen beispielsweise die Verbindungen gn -, pt - und ts - nicht im Anlaut vor. Abschließend ist die Ungeläufigkeit oder der seltene Gebrauch eines Wortes in der Alltagssprache eine Ursache für das fremde Empfinden. Wörter wie intrinsisch, Quisquilien, paginieren, Revenue werden nicht häufig gebraucht und deshalb in die Kategorie der Fremdwörter zugeordnet (ebd.). Im Gegensatz zu Fremdwörtern vertreten Lehnwörter die Auffassung, dass sie aus einer fremden Sprache entstammen und vollständig in den deutschen Wortschatz übergegangen sind. Diese Lehnwörter, wie z.B. Fenster [<lat. fenestra ], Kette [<lat. catena ], Wein [<lat. vinum ], werden nicht mehr als „fremd“ empfunden, da sie einerseits sowohl lautlich, als auch bildlich der deutschen Sprache angepasst worden sind und andererseits sind diese Wörter ständig in Gebrauch, sodass sie zum nativen Wortschatz des Deutschen gehören. Berücksichtigt man diesen Aspekt, dann wird deutlich, dass alle Wörter, die nicht als fremd empfunden werden, aber einen fremden Ursprung besitzen, Lehnwörter sind (vgl. WAHRIG, 2007, 11). Die Anpassung der Lehnwörter an das deutsche Sprachsystem kann die Phonologie, Morphologie und die Graphematik eines Wortes in Erwägung ziehen. Dadurch integrierte sich zum Beispiel, dass aus dem 19. Jahrhundert aufkommende Name eines weiblichen Kleidungsstückes Bluse(frz. blouse) graphematisch in den Kernwortschatz. Das Ziel solch einer Anpassung ist es, den Lehnwörtern ihr fremdes Aussehen so zu verändern, dass sie weder auffallen noch fremd wirken (vgl. DUDEN - Das Herkunftswörterbuch 2006, 103).

2.2 Entlehnungen aus dem Französischen

Die Entlehnungen aus dem Französischen bezeichnet man als Gallizismen oder Französismen. Sie besetzen im Deutschen nach dem Lateinischen die zweitgrößte Gruppe von Lehnwörtern. Immer wieder wurde zu bestimmten Zeiten aus dem Französischen entlehnt. Das französisch basierte Militärvokabular fand im Dreißigjährigen Krieg bis zur Französischen Revolution statt und es kam zur Entlehnung dieser Wörter Appell, avancieren, Blessur, Bombardement, Depesche, Deserteur, Etappe, Fitnesse, Garantie, Gendarm, Kompliment, patrouillieren, sondieren. Als der Versailler Hof in Europa führend wurde, bestimmte er die Lebensform an den Höfen, man lebte à la mode und es kam zu weiteren Entlehnungen wie aus dem Bereich Architektur und Landschaftsgärtnerei Balkon, Etage, Fassade, Fontaine, Galerie, Palais, Rabatte, Terrasse, Reservoir. Weiterhin wurde aus dem Bereich der Künste, Musik, Speisen und Getränken entlehnt Allemande, Barock, Facette, Medaillon, Palette, Porträt, Skizze.

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Details

Titel
Die Fremdwortschreibung im Deutschen. Darstellung anhand des Französischen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
2,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
13
Katalognummer
V317755
ISBN (eBook)
9783668169562
ISBN (Buch)
9783668169579
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
fremdwortschreibung, deutschen, darstellung, französischen
Arbeit zitieren
Bahar Ilk (Autor:in), 2013, Die Fremdwortschreibung im Deutschen. Darstellung anhand des Französischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317755

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