Öffentliche Kindertageseinrichtungen haben sich in Deutschland längst als elementare Institutionen der frühkindlichen Förderung etabliert. Ihr Bildungsauftrag liegt in der Förderung individueller Kompetenzen, der Unterstützung des kindlichen Drangs, die Welt zu erkunden und der Werterziehung. Die pädagogische Qualität der Einrichtungen hängt dabei ganz wesentlich von der Qualifizierung ihrer Fachkräfte ab.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Professionalisierung von Fachkräften in der frühen Kindheitspädagogik. Der Autor zeigt die Dynamik und die Gründe der aktuellen Professionsdebatte sowie die daraus resultierenden Anforderungen an pädagogische Fachkräfte auf. Auch geht er der Frage nach, welchen Gewinn eine Akademisierung der kindheitspädagogischen Ausbildung mit sich bringt.
Ausgegangen wird dabei von der Hypothese, dass sich ein positiver Zusammenhang feststellen lässt zwischen einer formal höher qualifizierten Fachkraft und einer qualitativ höherwertigen pädagogischen Arbeit im Vergleich zu Fachkräften mit einem formal niedrigeren Qualifikationsniveau.
Im ersten Abschnitt der Bachelorarbeit wird auf die aktuelle Professionsdebatte eingegangen. Sie erhält dabei eine geschichtliche Einordnung, es wird auf das Ausbildungsniveau der Erzieher_innen im Internationalen Vergleich eingegangen, auf ihren Kontext zu PISA und den Bologna-Prozessen und abschließend auf die veränderten Erwartungen und neuen Anforderungen an die Fachkräfte.
Im zweiten Abschnitt wird die Professionsforschung behandelt. Es finden sich begriffliche Definitionen von „Profession“, „Professionalität“ und der „Kindheitspädagogik“. Abschließend wird auf den Stand der Forschung eingegangen.
Im dritten Abschnitt folgt eine Betrachtung verschiedener Studien, Gutachten und Untersuchungen. Eingegangen wird dabei auf die Professionalisierung der frühen Kindheitspädagogik, den Wandel des Berufsbilds und den Vergleich verschiedener Qualifikationsmöglichkeiten, die Akzeptanz und den Bedarf von kindheitspädagogischen Studiengängen auf dem Arbeitsmarkt, den Bedarf an berufsbegleitenden Studiengängen sowie auf die berufliche Weiterbildung.
Im vierten Abschnitt werden abschließend Zukunftsperspektiven herausgearbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausbildungsebene, den zukünftigen Anforderungen an die Disziplin Kindheitspädagogik, auf dem Handlungsbedarf auf institutioneller Ebene und auf die Anforderungen an die Politik sowie das Qualitätsmonitoring.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Zur Professionsdebatte von kindheitspädagogischen Handlungsfeldern
- 1.1 Historische Entwicklung eines veränderten Bildungsverständnisses
- 1.2 Frühere Professionsversuche und internationale Einflüsse
- 1.3 Die Bedeutung von PISA und Bologna für die Professionalisierung
- 1.4 Veränderte Erwartungen und neue Anforderungen an die Fachkräfte
- 2. Professionsforschung und ihre disziplinäre Verortung innerhalb der Kindheitspädagogik
- 2.1 Definition „Profession“ und „Professionalisierung“
- 2.2 Zur Begrifflichkeit der „Kindheitspädagogik“
- 2.3 Zum Stand der Professionsforschung
- 3. Betrachtung der Forschungslandschaft - Studien und Ergebnisse kindheitspädagogischer Professionsforschung
- 3.1 Aktionsrat Bildung – Zum Qualifikationsniveau der Professionellen
- 3.2 Rudolph - Professionalisierung und Akademisierung aus Sicht der Fachschulen
- 3.2.1 Das Berufsbild im Kontext der Bildungsanforderungen
- 3.2.2 Vergleich zwischen Fachschulen und Hochschulen
- 3.2.3 Arbeitsmarktsituation – Akademiker_innen in Leitungspositionen
- 3.3 Kirstein/Fröhlich-Gildhoff/Haderlein – Berufliche Erfahrungen von Kindheitspädagoge_innen
- 3.3.1 Soziobiografische Aspekte
- 3.3.2 Erwerbstätigkeit der Kindheitspädagoge_innen
- 3.3.3 Rückblickende Bewertung des Studiums
- 3.4 Weltzien - Bedarfserhebung berufsbegleitender Studiengänge
- 3.5 Beher/Walter – Qualifikation und Weiterbildung der Professionellen
- 4. Ergebnisbetrachtung
- 5. Zukunftsperspektiven
- 5.1 Zukünftige Gestaltung der Ausbildung und Akademisierung
- 5.2 Zur Zukunft der kindheitspädagogischen Disziplin und Forschung
- 5.3 Zukünftige Gestaltung auf institutioneller Ebene
- 5.4 Anforderungen an die Politik und das Qualitätsmonitoring
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Anforderungen an Fachkräfte in der Kindheitspädagogik und beleuchtet die Frage, ob eine stärkere akademische Fundierung der Professionalisierung dient.
- Die historische Entwicklung des Bildungsverständnisses und die damit einhergehenden Veränderungen in der Kindheitspädagogik
- Die Bedeutung von PISA und Bologna für die Professionalisierung der Kindheitspädagogik
- Die Herausforderungen und Chancen der Akademisierung für die Fachkräfte in der Kindheitspädagogik
- Die Bedeutung von Professionsforschung für die Weiterentwicklung der Kindheitspädagogik
- Zukunftsperspektiven für die Ausbildung und Akademisierung in der Kindheitspädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Akademisierung für die Professionalisierung in der Kindheitspädagogik. Kapitel 1 beleuchtet die historische Entwicklung des Bildungsverständnisses und die damit einhergehenden Veränderungen in der Kindheitspädagogik. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Professionsforschung und ihrer disziplinären Verortung innerhalb der Kindheitspädagogik. Kapitel 3 analysiert verschiedene Studien und Ergebnisse der kindheitspädagogischen Professionsforschung. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen. Kapitel 5 blickt auf die Zukunftsperspektiven der Ausbildung und Akademisierung in der Kindheitspädagogik.
Schlüsselwörter
Kindheitspädagogik, Professionalisierung, Akademisierung, Bildungsverständnis, Professionsforschung, PISA, Bologna, Fachkräfte, Studiengänge, Qualifikation, Weiterbildung, Zukunftsperspektiven.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Stuhr (Autor:in), 2015, Anforderungen an Fachkräfte in der Kindheitspädagogik. Professionalisierung durch Akademisierung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317844