Die vorliegende Arbeit setzt den Fokus auf die Personendarstellung der Figur Japhite des Wigalois im Hinblick auf die damaligen Diskurse „Frau“ und „Weg zu der Errettung durch Gott“. Beginnend mit der Charakterisierung der Japhite werden ihre zwei gelobten Tugenden triuwe und stæte veranschaulicht. Im Anschluss wird ein kurzer Blick auf die mittelalterliche Frauenverehrung und -verachtung gelenkt, um einen kleinen Einblick in das damalige Frauenbild zu gewähren.
Mit diesem Hintergrundwissen wird die historische Frauenbewegung in die Klöster mit einer Art Emanzipation assoziiert. Die Frauen brachen in großen Zahlen aus ihrer alten Rolle der Frau aus, was zur Besorgnis von Seiten der Kirche führte. Dagegen sollte die propagierte Ehemoral Abhilfe schaffen. Beispielsweise sollte die Heiligsprechung der Ehefrau Gräfin Ida von Boulogne, dazu führen, dass sich Frauen an ihr ein Beispiel nähmen.
Japhite verkörpert mehr als eine weibliche Randfigur. Sie wird bis auf die Tatsache ungetauft zu sein, mit ihren hervorstechenden Tugenden, der triuwe und stæte, zum Ideal der Ehefrau erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Personenbeschreibung Japhite
- Bedeutung der triuwe im Minnenverhältnis
- Bedeutung der staete im höfischen Minneverhältnis
- Frauenverehrung und Frauenverachtung
- Frauenbewegung
- Frauen im Orden
- Warum drängten so viele Frauen in die Klöster?
- Propagierung der kirchlichen Ehemoral: Gräfin Ida von Boulogne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Wigalois' Japhite - Gottes Heil der triuwen Ehefrau“ befasst sich mit der Figur Japhite im Wigalois und ihrer Darstellung im Kontext der mittelalterlichen Diskurse über „Frau“ und „Errettung durch Gott“. Der Fokus liegt auf Japhites Charakterisierung und ihren gelobten Tugenden triuwe und stæte. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die damalige Frauenverehrung und -verachtung, um das Frauenbild des Mittelalters zu erhellen. Im Kontext dieser Erkenntnisse wird die historische Frauenbewegung in die Klöster und die damit verbundene Emanzipation beleuchtet. Schließlich analysiert die Arbeit die propagierte Ehemoral, am Beispiel der Heiligsprechung der Gräfin Ida von Boulogne.
- Charakterisierung der Figur Japhite im Wigalois
- Die Bedeutung der Tugenden triuwe und stæte im mittelalterlichen Minnenverhältnis
- Frauenverehrung und -verachtung im Mittelalter
- Die Frauenbewegung in die Klöster
- Die Propagierung der Ehemoral durch die Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit untersucht die Figur Japhite im Wigalois, wobei der Fokus auf ihre Personendarstellung in Bezug auf die damalige Vorstellung von „Frau“ und „Errettung durch Gott“ liegt. Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit und die zentralen Themen vor, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
Personenbeschreibung Japhite
Dieses Kapitel analysiert die Figur Japhite und ihre beiden gelobten Tugenden triuwe und stæte. Die Schönheit und die Kleidung Japhite werden detailliert beschrieben, wobei ihre Minne zu Roaz und die Bedeutung ihrer Treue und Beständigkeit hervorgehoben werden. Die Rolle von Japhite als Idealbild der Ehefrau und die Bedeutung ihrer ungetauften, heidnischen Herkunft werden beleuchtet.
Frauenverehrung und Frauenverachtung
Dieses Kapitel beleuchtet die gegensätzlichen Diskurse über Frauen im Mittelalter, die von Verehrung und Verachtung geprägt waren. Die Arbeit verweist auf die Bedeutung des Zölibats und die Beunruhigung der Kirche durch die zunehmende Zahl von Frauen in Klöstern.
Frauenbewegung
Dieses Kapitel analysiert die Gründe für die zunehmende Zahl von Frauen, die in Klöster eintraten. Die Arbeit beschreibt die Emanzipation der Frauen und die Besorgnis der Kirche, die durch die zunehmende Selbstbestimmung der Frauen entstand. Die strengere Klausur und finanzielle Notlage konnten den Andrang der Frauen in Klöster nicht verhindern, was die Kirche dazu veranlasste, die Ehemoral zu propagieren.
Propagierung der kirchlichen Ehemoral: Gräfin Ida von Boulogne
Dieses Kapitel beleuchtet die propagierte Ehemoral der Kirche anhand des Beispiels der Heiligen Gräfin Ida von Boulogne. Die Arbeit zeigt auf, wie die Kirche die Heiligung von Ehefrauen nutzte, um Frauen als Vorbild für eine gehorsame und treue Ehefrau darzustellen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen mittelalterliche Frauenkultur, Minne, triuwe und stæte, Frauenverehrung, Frauenverachtung, Frauenbewegung, Klosterleben, Ehemoral, Heiligenverehrung und der Figur Japhite im Wigalois.
- Arbeit zitieren
- Meltem Yildirim (Autor:in), 2014, Frauenverehrung und -verachtung im Mittelalter. Wigalois’ Japhite und die gelobten Tugenden "triuwe" und "stæte", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318233