Das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München und sein Beitrag zur Vermeidung sozialräumlicher Segregation


Hausarbeit, 2016

44 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1.0. Einleitung

2.0. Was ist sozialräumliche Segregation und wie entsteht sie?

3.0. Das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München im Fokus

4.0. Der sozialräumlichen Segregation in München entgegenwirken, mithilfe des KomPro - wie geht das konkret?

5.0. Wo sind für die Soziale Arbeit Schnittstellen im Zusammenhang mit der Vermeidung von Segregation?

6.0. Schlussbemerkungen

7.0. Quellenangaben
7.1. Bücher:
7.2. Internetquellen
7.2.1. RIS: RatsInformationsSystem (RIS) der Landeshauptstadt München
7.2.2. Sonstige Internetquellen:

8.0. Anlage I: Narratives Interview

1.0. Einleitung

Für die vorliegende Hausarbeit mit der Fragestellung, wie das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München sozialräumlicher Segregation entgegenwirkt, wird es zunächst sinnvoll sein, die Frage danach zu klären was sozialräumliche Segregation ist und wie sie entsteht, um sodann auf das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München mit seinen unterschiedlichen Teilprogrammen, die sich an differente Zielgruppen richten, einzugehen. Abschließend soll dann die Frage beleuchtet werden, welchen konkreten Beiträge das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München zur Vermeidung von sozialräumlicher Segregation leistet. Angrenzend daran, möchte ich die Schnittstellen der Profession Soziale Arbeit beleuchten und meine Einschätzung bezüglich eines weiteren Handlungsbedarfes in der Wohnungsbaupolitik abgeben. In Vorbereitung auf die Hausarbeit war es mir möglich ein Interview mit Frau K vom Amt für Wohnen und Migration in München zu führen, dass an geeigneten Stellen in diese Ausarbeitung einfließen wird und Bestandteil dieser Arbeit ist. Für die Möglichkeit dieses aufschlussreichen Interviews, dass mehr Zeit in Anspruch nahm als ich ursprünglich eingeplant hatte, möchte ich mich bei Frau K. recht herzlich bedanken. Wenn im Rahmen dieser Hausarbeit ausschließlich die männlichen oder neutrale Ausdrucksformen des Sprachgebrauchs angewendet werden, so bitte ich den Leser mir dies zugunsten einer besseren Lesbarkeit nachzusehen. Diese Vorgehensweise wählte ich ausdrücklich nicht deshalb, um das weibliche Geschlecht zu diskriminieren und auszugrenzen. Um sprachlicher Monotonie vorzubeugen werden Klienten und Betroffene, sofern im Text nichts Abweichendes ausdrücklich erwähnt wird, synonym verwendet.

2.0. Was ist sozialräumliche Segregation und wie entsteht sie?

Der Sozialraum ist in Anlehnung an die Sozialarbeitstheorie von Thiersch, der Lebensweltorientierung, jener Raum in dem der Alltag stattfindet und zwar mitsamt seiner in ihm vorhandenen Ressourcen und Unzulänglichkeiten und seiner vielen Inkonsistenzen (vgl. Thiersch, 2009: 29-30). Gemeint ist also folglich die Umgebung in der ein Mensch lebt und in der er mehr oder weniger teilhaben und sie mitgestalten kann, in Abhängigkeit vom Zugang zu bestimmten Ressourcen. Ob diese nun materieller, persönlicher, regionaler oder sozialer Natur sind ist hierfür nicht von Bedeutung. Ein solcher Sozialraum kann eine Stadt sein in der ein Mensch lebt. Die etymologische Bedeutung des Begriffes der Segregation vom lateinischen segregare abgeleitet, ist die Trennung oder Absonderung im vorliegenden Kontext bestimmter Bevölkerungsgruppen und zwar innerhalb des Sozialraumes in dem sie leben von anderen Bevölkerungsgruppen mit einem besseren Zugang zu Ressourcen. So schreiben Aladin El- Mafaalani und Klaus Peter Strohmeier: ,,Unter Segregation wird die räumliche Ungleichverteilung von Bevölkerungsgruppen mit bestimmten Merkmalen, über Teileinheiten der Stadt verstanden“ (El-Mafaani/Strohmeier,2015: 18). Aus der Beschaffenheit der Bevölkerung leiten sich drei Formen der Segregation ab, einem Begriff aus der Sozialökologie, der sich sowohl auf den Prozess der Entmischung wie auch auf das Ergebnis segregierter Teile der Stadt bezieht. El- Maafalani und Strohmeier differenzieren soziale Segregation, womit die räumliche Trennung von Arm und Reich angesprochen wird, die demographische Segregation, womit die räumliche Trennung zwischen jung und alt gemeint ist und die ethnische Segregation- die räumliche Trennung von Migranten und angestammter, in diesem Fall deutscher Stadtbevölkerung (vgl. ebd.).Nachdem nun der Terminus der sozialräumlichen Segregation geklärt ist, widme ich mich im Folgenden den Entstehungsursachen dieses Phänomens. Nach El-Maafalani und Peter Strohmeier ist Segregation im Ergebnis die Abbildung sozialer Ungleichheiten, ungleicher Lebenslagen, Lebensformen und Lebensstile der Menschen auf den Raum (vgl. El- Maafalani/Strohmeier,2015:20). Bei Entstehung von Segregation im städtischen Sozialraum ist unter anderem bedeutsam, dass Wohnungen zum einen Güter sind die auf dem freien Wohnungsmarkt mit Gewinnerzielungsabsicht angeboten und nachgefragt werden und auf der anderen Seite durch die Kommune vergeben werden, gegen Vorlage eines Wohnungsberechtigungsscheins, der nur ausgestellt wird, wenn ein Bedarf vom Antragssteller gegenüber der Kommune, anhand bestimmter Bedarfskriterien nachgewiesen werden kann. ,,Die Qualität und Lage von Wohnraum bestimmen den Preis, sodass Haushalte mit geringem Einkommen von bestimmten räumlichen Teilbereichen mit hohem Mietniveau effektiv ausgeschlossen sind und in Wohngebieten mit einfacher Wohnqualität verbleiben {.}. Segregation ergibt sich unter Marktbedingungen, dann als das (ungeplante) kollektive Ergebnis individueller Wohnstandortentscheidungen derjenigen, die eine Auswahl haben. (El-Mafaalani/Strohmeier:2015, 20-22). Bei meinen Recherchen im Zusammenhang mit dieser Hausarbeit stieß ich auch auf eine Erhebung der Bautätigkeit in Deutschland, die vom statistischen Bundesamt durchgeführt wird. Daraus ergibt sich, dass der Wohnungsbestand deutschlandweit in den letzten Jahren von 2010-2014 nur geringfügig angestiegen ist. (vgl.Url:https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/Bauen/Bautaetigkeit/Tabellen/Wohnungsbestand.html, abgerufen am 28.02.16 um 21.39 Uhr). Dies verleitet mich zu der These das bezahlbarer Wohnraum knapp ist, bei zugleich steigenden Mietpreisen insbesondere in den Ballungsräumen. Auf die Frage warum das so ist, konnte mir Frau K. folgende Gründe mit Blick auf die bayrische Landeshauptstadt nennen (vgl. Anlage I/2-3 i.V.m. Anlage I/11):

- Wegen der Gentrifizierung, sie ist ein Prozess bei dem die Reichen die Armen, durch Aufwertung des Stadtteiles und seiner Wohnquartiere verdrängen. Dieser Prozess sorgt auch dafür das die Mietpreise ansteigen, die im jeweiligen Viertel entrichtet werden müssen (vgl. auch Url: http://www.sueddeutsche.de/leben/mietpreise-und-verdraengung-was-gentrifizierung-wirklich-ist-1.2517648 abgerufen am 14.03.16, um 16.49 Uhr
- Zuzug aus dem europäischen Ausland, insbesondere von Osteuropäern und ihrer Familien. Diese Menschen sind im Niedriglohnsektor oder auf dem Schwarzmarkt tätig, verbunden mit der Hoffnung auf ein besseres Leben und die Perspektive sich und ihre Familie durchbringen zu können, welche sie im Herkunftsland nicht zu haben scheinen. Allerdings bekommen sie im Niedriglohnsektor häufig nicht genug Geld, um sich eine Wohnung leisten zu können. Auch auf dem Schwarzmarkt, wo sie zum Teil auch von ausländischen Subunternehmern angeworben werden, bekommen sie häufig nicht die ihnen versprochene Entlohnung als Tagelöhner.
- inländische Wanderbewegungen aufgrund der Attraktivität des wirtschaftsstarken Ballungsraumes, den München als Metropolregion mit ihren Landkreisen von Fürstenfeldbruck bis nach Rosenheim und Wasserburg darstellt.
- Fachkräftemangel im Dienstleistungsbereich mit dem Schwerpunkt Sozial- und Pflegeberufe, die hier vor Ort dringend gebraucht werden. Diese Arbeitskräfte die gezielt aufgrund ihrer Qualifikation angeworben werden, finden dann keine Wohnungen, weil sie diese sich mit einem unteren bis mittleren Einkommen nicht bezahlen können und zwar sowohl in München als auch in der im Speckgürtel, um die bayrische Landeshauptstadt. Wenn man derartige Wanderbewegungen habe, so Frau K., spitze sich die Lage natürlich immer weiter zu.
- Durch die erhöhte Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt steigt der Mietpreis bei gleichzeitigem Wegfall tausender Sozialbindungen und spannt sich der Münchner Wohnungsmarkt immer weiter an (vgl. Anlage 1/ebd.). Dies hat zur Folge das sozialräumliche Segregation weiter gefördert wird. Auch El- Mafaalani und Strohmeier merken das an: ,,Infolge des zahlenmäßigen Rückgangs sozial gebundener Wohnungen heute, ihrer nach wie vor gegebenen räumlichen Ballung in Teilbereichen der Kernstädte und in Großsiedlungen und ihrer Belegung mit einer wachsenden Zahl von Bedürftigen ist die Segregation in vielen Städten hausgemacht (El-Mafaalani/Strohmeier, 2015: 21). So ist die Zahl der Wohnungslosen bis 2014 kontinuierlich angestiegen. Nach einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. vom Oktober 2015 waren es zuletzt in 2014 335000 Betroffene in ganz Deutschland. Die Tendenz bis 2018 liegt bei über einer halben Million (vgl.Url: http://www.bagw.de/de/themen/zahl_der_wohnungslosen/index.html abgerufen am 06.03.16, um 06.21 Uhr). Diese Hochrechnung, die eine Schätzung darstellt berücksichtigt noch in keiner Weise die derzeitige Flüchtlingskrise und den daraus resultierenden Anspruch auf Familiennachzug, der zurzeit zwar auf Eis gelegt, aber dennoch auf Dauer den Flüchtlingen und ihren Familien gewährt werden wird. Dieser Ansicht ist auch Frau K. (vgl. Anlage I/4-5). Die Stadt München wird in jedem Fall darauf reagieren, dass ab 2017 verstärkt Flüchtlinge in den Zuständigkeitsbereich des Amtes für Wohnen und Migration fallen werden, weil deren Asylantrag durch sein wird und sie einen Status erhalten und damit als wohnungslose in der Statistik auftauchen. Sie möchte mit einem Modellbauprojekt, dass die städtische Wohngesellschaft Gewofag am Dantebad auf dem Parkplatz und über den Autos noch dieses Jahr realisieren soll, Holzhäuser in Leichtbauweise aufstellen. Die Mieten dort wären günstiger ,sodass sie sich auch Flüchtlinge mit ihren Familien leisten könnten (vgl. SZ Nr. 52/03.03.16 abrufbar unter Url: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/guenstiger-wohnraum-pilotprojekt-am-dantebad-oben-wohnen-unten-parken-1.2888882 abgerufen am 14.03.16, um 11.34 Uhr i.V.m. Anlage I/18)
- Zwischen dem Anstieg der Wohnungslosigkeit und der Knappheit preisgünstigen Wohnraums besteht ein Zusammenhang. Je weniger bezahlbaren Wohnraum es gibt, desto mehr Menschen werden wohnungslos. Auch Frau K. weist darauf hin, dass es unzureichend bezahlbaren Wohnraum gibt. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Schrumpfung und Streichung von Förderprogrammen zum Sozialwohnungsbau seit den 1990iger Jahren unter anderem als eine politische Entscheidung einer konservativen Regierung Kohl mit abweichenden politischen Schwerpunkten und dem Leerstand vieler Wohnungen, in Städten und Gemeinden über alle Bundesländer und Regionen über ganz Deutschland hinweg hin. Erst ab dem Jahr 2000 habe man wieder damit begonnen, Wohnungsbau - und Sanierungsprogramme aufzulegen. Entsprechend dem Mangel an ordentlichen Förderprogrammen sei es für Investoren auch nicht sehr verlockend gewesen in den geförderten Wohnungsbau einzusteigen, so Frau K. Sie weißt darauf hin, dass es noch heute im ländlichen Raum Leerstand ohne Ende gibt, weil dort niemand hinziehen möchte, weil es dort auch keine Arbeit gibt, sodass die jungen Leute wegziehen und nur die alten zurückbleiben (vgl. Anlage 1/4-5). Ohne Zweifel spielt auch die Attraktivität und die persönliche Identifikation mit dem Wohnungsstandort eine Rolle für die Entscheidung, wo sich Menschen eine Wohnung suchen. Wohnortentscheidungen hängen damit häufig auch vom eigenen Status ab, den sich eine Person zuschreibt, worin eine weitere Ursache sozialräumlicher Segregation begründet liegt. So stellen El-Mafaalani und Strohmeier fest:

,,Eine weitere wichtige Erklärung {...} ist die symbolische Identifikation mit der Adresse oder einem Stadtteil. Sie erklärt besonders die Wohnstandortwahl der hoch segregierten oberen Schichten, die auf eine angemessene Nachbarschaft als Mittel der Distinktion Wert legen{.}, beschreibt aber auch das Verhalten von Migranten, die häufig die Nähe zu Landsleuten oder Familiennetzwerken suchen, oder von Studenten, die gern da wohnen, wo andere Studenten wohnen und wo es ein passendes Umfeld gibt.“ (El-Maafalani /Strohmeier: 21).

Auch die natürliche Fluktuation tut ihr Übriges um segregierend zu wirken und spielt Investoren, die ohnehin nach Ablauf der Sozialbindung Eigenbedarf anmelden oder zur ortsüblichen Miete nach Renovierung weitervermieten wollen in die Hände, da sie Bestandsmieter nicht einfach herausklagen können (vgl. Anlage I/3). Es mag angesichts der bis hier her herausgearbeiteten Entstehungsursachen sozialräumlicher Segregation ausweglos erscheinen, das Phänomen vollständig aus den deutschen Städten zu verbannen, zu Mal auch die politische Umsetzbarkeit des Vorhabens der Durchmischung angesichts der Besserverdienenden in den Städten schwierig zu erreichen sein dürfte. Auch El- Mafaalani und Strohmeier weisen darauf hin, in dem sie anmerken: ,,Das Gegenteil von Segregation wäre nämlich die Mischung aller mit allen. Sie politisch anzustreben wäre freilich zum einen (unter Marktbedingungen) unrealistisch, denn der Wohnungsmarkt sorgt durch selektive Zu-und Fortzüge von ganz alleine für Entmischung der Bewohner. Politisch ist Mischung zum anderen nur schwer durchsetzbar: Die Wohlhabenden wollen sie nämlich nicht (El-Mafaalani/Strohmeier,2015: 21-22)“. Auch in meinem Interview mit Frau K. wird dies deutlich, die der Ansicht ist, dass der Vorteil, den Wohnungsbau vor dem Hintergrund des Artikel 106 der bayrischen Verfassung, verstärkt in staatliche Verantwortung zu übertragen, darin bestehen würde, dass der Wegfall der Sozialbindung verhindert werden könnte, weil es sie gar nicht gäbe und die Entscheidung Mieten anzuheben und zu senken eine ausschließlich kommunale wäre. Allerdings weißt sie darauf hin, dass die städtischen Wohnungsbaugesellschaften daran kein Interesse haben, da ihre Lobby Gewinnerzielungsabsicht verfolgt und zum anderen so lässt sie mich wissen, bekomme dann die Kommune überhaupt keine Mieter mehr in ihre Wohnungen in den Neubaugebieten, die vergleichsweise hohe Mieten zahlen könnten und die Ressourcen mitbrächten, die auch ärmeren Familien mit ihren Kindern in Sozialwohnungen von Nutzen seien. Sie spricht in diesem Zusammenhang Nachbarschaftstreffs und soziales Engagement der Besserverdienenden an, was dem Phänomen sozialräumlicher Segragation übrigens wirkungsvoll entgegenwirken kann, wie sich im weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung mit Blick auf das Kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München und dessen Beitrag zur Vermeidung sozialräumlicher Segregation noch zeigen wird. Sie gibt mir zu bedenken, dass es sich dabei um eine politische Entscheidung eines Stadtrates mit entsprechender Zusammensetzung handelt, der das Amt für Wohnen und Migration in Kooperation mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung, damit beauftragen müsste nur noch geförderten Wohnungsbau in Neubaugebieten umzusetzen (vgl. Anlage /17). Diese Zusammensetzung ist momentan nicht gegeben und sie kann überdies nur durch die, in dem Fall Münchner Bürgerinnen und Bürger verändert werden, welche ihrerseits den Stadtrat in dieser spezifischen Zusammensetzung wählen müssten, damit die schwerpunktmäßige Verstaatlichung des Wohnungsbaus für die Stadt München umgesetzt werden könnte. Aufgrund der herausgearbeiteten Ursachen der sozialräumlichen Segregation glaube ich nicht, dass sich das Phänomen der Segregation in den Städten in Wohlgefallen auflösen wird und dass wir mit ihren Folgen gerade auch in Zukunft vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsproblematik noch stärker konfrontiert sein werden. So lange in der Gesellschaft bestimmte Bevölkerungsgruppen einer Kultur der Verschiedenheit gegenüber eher intolerant und voreingenommen sind und es sich für sie auszahlt sich abzugrenzen, wird sich daran auch nichts ändern. So sind auch El-Mafaalani und Strohmeier der Ansicht, dass Migranten mit geringem Einkommen besondere Zugangsschwierigkeiten in gehobene Wohnlagen einzumieten, verstärkt werde dies durch diskriminierende Praktiken des Vermieters (vgl. El- Mafaalani/Strohmeier, 2015: 21). Allerdings macht es dann durchaus Sinn vor dem Hintergrund der sinkenden Anzahl von Wohnungen, die eine Stadt aufgrund des Verlustes der Sozialbindung noch preisgünstig vergeben kann bei gleichzeitig sich erhöhendem Druck auf den Wohnungsmarkt, wegen verstärktem Zuzug aufgrund der Attraktivität des urbanen Sozialraums gerade für einkommensschwache Haushalte die Chancen auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern. Hier setzt das Kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München in Ergänzung durch den von Bund und Land geförderten Wohnungsbau an, das im Folgenden mit Blick auch auf seine verschiedenen Teilprogramme vorgestellt werden soll und zumindest im Stande ist sozialräumlicher Segregation in besonderer Weise entgegenzuwirken.

[...]


Ende der Leseprobe aus 44 Seiten

Details

Titel
Das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München und sein Beitrag zur Vermeidung sozialräumlicher Segregation
Hochschule
Katholische Stiftungsfachhochschule München  (KSFH München)
Veranstaltung
2.9 A
Note
1.0
Autor
Jahr
2016
Seiten
44
Katalognummer
V318604
ISBN (eBook)
9783668237841
ISBN (Buch)
9783668237858
Dateigröße
1211 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunalpolitik, Wohnungsbaupolitik, München, kommunales Wohnungsbauprogramm, KomProA, KomProC, KomPro B, LH München, kommunale Wohnungsbaupolitik, Instrumente kommunaler Wohnungsbaupolitik, Wohnungsbaipolitik Bund, Wohnungsbaupolitik Land, Sozialraum, Segregation, polarisierte Städte, Gentrifizierung
Arbeit zitieren
Stephan Walk (Autor:in), 2016, Das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München und sein Beitrag zur Vermeidung sozialräumlicher Segregation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318604

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Im eBook lesen
Titel: Das kommunale Wohnungsbauprogramm der Stadt München und sein Beitrag zur Vermeidung sozialräumlicher Segregation



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden