Als Ziel jeder wissenschaftlichen Praxis bezeichnet die Wissenskonstruktion einen Prozess, der sich zyklisch und ständig in verschiedenen Diskursgemeinschaften vollzieht. Sie ist jedoch nicht nur Produkt eines bestimmten wissenschaftlichen Vorgangs, der sich im Forschungskreislauf zusammenfassen lässt oder allgemeiner wissenschaftlicher Normen.
Auf sie wirken zugleich auch bestimmte Regeln und Traditionen, die in den verschiedenen Diskursgemeinschaften fest etabliert sind. Diese zwei Grundparameter, darunter verstanden allgemeine wissenschaftliche Normen und Regeln innerhalb jeder Diskursgemeinschaft bestimmen das Schreiben und das Argumentieren als dessen wesentliche Praxis. Da Wissen beim Argumentieren konstruiert und beim Schreiben vollzogen wird, erweist es sich als besonders zentral, am Beispiel einiger argumentativer Auszüge, verschiedene Prozesse und Verfahrensweisen der Wissenskonstruktion darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Wissenschaftliches Schreiben als geregelte Konversation unter Fachleuten
- 1.1. Die Wissenschaftliche Gemeinschaft als normierende Instanz
- 1.1.1. Was ist wissenschaftliches Wissen?
- 1.1.2. Die wissenschaftliche Sprache
- 1.1.3. Wissenschaftliche Schreibtraditionen
- 1.2. Die Grundlagen der Konversation innerhalb der Diskursgemeinschaft
- 1.2.1. Schreiben als Prozess innerhalb der Diskursgemeinschaft
- 1.2.2. Die Bezugnahme auf fremde Gedanken
- EXKURS: Plagiat: Bestimmung, Grundlage und Gefahren
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das wissenschaftliche Schreiben als einen geregelten Austausch zwischen Fachleuten innerhalb von Diskursgemeinschaften. Sie beleuchtet die Normen und Regeln, die diese Kommunikation prägen, und zeigt auf, wie Wissen durch Argumentieren und Schreiben konstruiert wird.
- Die Bedeutung der wissenschaftlichen Gemeinschaft als normierende Instanz
- Die Charakteristika von wissenschaftlichem Wissen im Vergleich zu Alltagswissen
- Die Rolle der wissenschaftlichen Sprache und ihre spezifischen Anforderungen
- Verschiedene Schreibtraditionen und deren Einfluss auf den wissenschaftlichen Diskurs
- Die Relevanz der Bezugnahme auf fremde Gedanken und die Vermeidung von Plagiaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des wissenschaftlichen Schreibens ein und beleuchtet die Rolle der Wissenskonstruktion in verschiedenen Diskursgemeinschaften. Sie stellt heraus, dass wissenschaftliche Praxis sowohl von allgemeinen Normen als auch von spezifischen Regeln innerhalb der jeweiligen Diskursgemeinschaft geprägt ist.
Das erste Kapitel fokussiert auf das wissenschaftliche Schreiben als eine geregelte Konversation zwischen Fachleuten. Es wird die Bedeutung von übereinstimmenden Diskussionsgrundlagen, einschließlich der Grundannahmen und Regeln, für den Erfolg der wissenschaftlichen Kommunikation hervorgehoben.
Im Unterkapitel 1.1 wird die wissenschaftliche Gemeinschaft als normierende Instanz betrachtet, wobei die spezifischen Vorstellungen von Wissen, Argumentation und Autorität innerhalb jeder Disziplin betrachtet werden.
Das Unterkapitel 1.1.1 untersucht den Unterschied zwischen wissenschaftlichem Wissen und Alltagswissen und betont die besondere Bedeutung der Begründbarkeit und Begründtheit von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Im Unterkapitel 1.1.2 wird die Bedeutung der wissenschaftlichen Sprache im Kontext der Wissenskonstruktion beleuchtet. Die Anforderungen an Objektivität, Genauigkeit und Vollständigkeit der Sprache werden im Zusammenhang mit der Vermeidung von Mehrdeutigkeiten und der Definition von Fachbegriffen diskutiert.
Das Unterkapitel 1.1.3 behandelt verschiedene wissenschaftliche Schreibtraditionen und stellt deren spezifischen Eigenschaften und Auswirkungen auf den wissenschaftlichen Diskurs dar.
Schlüsselwörter
Wissenschaftliches Schreiben, Diskursgemeinschaft, Wissenskonstruktion, Normen, Regeln, wissenschaftliche Sprache, Objektivität, Genauigkeit, Vollständigkeit, Schreibtraditionen, Plagiat.
- Quote paper
- Floriant Telesport Soh Mbe (Author), 2010, Wissenschaftliches Schreiben als geregelte Konversation. Grundlagen der Diskursgemeinschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318915