Im Folgenden soll die Kontaktsituation der Bewohner eines Altenheims betrachtet werden. Der Weg ins Altenheim ist zumeist mit einer Verminderung der sozialen Kontakte korreliert. Gleichzeitig können aber auch neue Kontakte in der neuen Umgebung geknüpft werden. Das Knüpfen von Kontakten fällt aber besonders alten Menschen aus verschiedenen Gründen schwierig. Laut Untersuchungen des Bundesminsteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus dem Jahre 2002 haben 54% der Altenheimbewohner und Altenheimbewohnerinnen wenig oder überhaupt keinen Kontakt zu anderen Heimbewohner und Heimbewohnerinnen aus anderen Wohnbereichen.
Wie sieht vor diesem Hintergrund nun also die heutige Kontaktsituation in einem Altenheim aus? Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Kontaktsituation in einem Altenheim. Untersucht wird hier die Kontaktsituation zwischen den Bewohnern und ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten, im besonderen Maße aber die Kontaktsituation zwischen den Bewohnern und Bewohnerinnen untereinander. Denn dieser Situation wurde bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Kontaktaufnahme zu anderen Bewohnern und Bewohnerinnen ist freiwillig und nicht an eine Abhängigkeitsbeziehung gebunden, so wie die Pflegebeziehungen zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Aus diesem Grund kommt den Kontakten zwischen den Bewohnern und Bewohnerinnen eines Altenheims eine enorme Bedeutung zu.
„Gemeinschaft oder Vereinsamung – Sind Bewohner und Bewohnerinnen stationärer Altenhilfe mit den sozialen Kontakten in ihrem Umfeld zufrieden oder fühlen sie sich einsam und isoliert?" Diese Frage soll am Ende dieser Hausarbeit durch die in der Theorie gefundenen Informationen und die aus der empirischen Erhebung gewonnen Erkenntnisse beantwortet werden. Bevor diese Hausarbeit sich der Theorie und Erhebungsmethode widmet, wird eine Hypothese formuliert, welche am Ende entweder verifiziert oder falsifiziert werden soll. Die Hypothese dieser Hausarbeit lautet: „Bewohner und Bewohnerinnen in Einrichtungen stationärer Altenhilfe fühlen sich aufgrund mangelnder Kontakte einsam und isoliert."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Lebensphase Alter
- Soziale Kontakte und Soziale Beziehungen in Alteneheimen
- Soziale Isolation und Einsamkeit im Alter
- Das Altenheim
- Theoretische Grundlagen
- Aktivitäts- und Disengagementtheorie
- Die Subkulturtheorie
- Die Theorie der sozioemotionalen Selektivität
- Aktueller Forschungsstand
- Methodisches Vorgehen
- Beschreibung der Methode
- Beschreibung der Stichprobe
- Aufbau des Fragebogens
- Auswertung und Darstellung der Ergebnisse
- Einordnung der Ergebnisse in Theorie und Stand der Forschung
- Benantwortung der Forschungsfrage
- Fazit und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Kontaktsituation in einem Altenheim, mit dem Ziel, die Zufriedenheit der Bewohner und Bewohnerinnen mit ihrem sozialen Umfeld zu analysieren.
- Die Relevanz sozialer Kontakte im Alter und deren Einfluss auf das Wohlbefinden
- Die besonderen Herausforderungen der Kontaktaufnahme in einer Altenheimumgebung
- Die Entstehung von Gemeinschaftsgefühl oder Vereinsamung in Altenheimen
- Die Rolle von Aktivitätsangeboten und anderen Faktoren für die Kontaktsituation
- Die Bewertung der Zufriedenheit mit den sozialen Kontakten aus Sicht der Bewohner und Bewohnerinnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Weg in ein Altenheim als herausfordernde Lebensphase definiert und die Bedeutung sozialer Kontakte im Alter beleuchtet. Kapitel 1.1. erläutert den Begriff "Lebensphase Alter" und die damit einhergehenden Veränderungen. Kapitel 1.2. widmet sich dem Thema "Soziale Kontakte und Soziale Beziehungen in Alteneheimen", während Kapitel 1.3. die Begriffe "Soziale Isolation und Einsamkeit im Alter" definiert. Kapitel 1.4. erläutert die Begriffe "Altenheim", "Altenhilfe", "Sozialer Dienst" und die zugehörigen Aktivitätsangebote. Im theoretischen Teil der Hausarbeit werden verschiedene Theorien aus der Altersforschung dargestellt. Kapitel 2.1. befasst sich mit der Aktivitätstheorie und der Disengagementtheorie, die zentrale Annahmen über das Wechselverhältnis von älteren Menschen und der Gesellschaft liefern. Kapitel 2.2. analysiert die Subkulturtheorie, welche die Disengagementtheorie kritisiert und ein Re-Engagement der älteren Gesellschaft postuliert. Kapitel 2.3. stellt das Modell der sozioemotionalen Selektivität vor, welches die Bedeutung sozialer Beziehungen für das subjektive Wohlbefinden betont. Kapitel 3 beleuchtet den Stand der Forschung, indem es auf Untersuchungen des BMFSFJ und ältere Studien Bezug nimmt. Das Kapitel 4 umfasst den empirischen Teil der Hausarbeit und stellt die gewählte quantitative Methode, die Stichprobe und den Aufbau des Fragebogens dar. Kapitel 5 präsentiert die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse, während Kapitel 6 die gewonnen Ergebnisse in die Theorie und den Stand der Forschung einordnet. Kapitel 7 beinhaltet die Beantwortung der Forschungsfrage und Kapitel 8 bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Altenheim, soziale Kontakte, soziale Beziehungen, soziale Isolation, Einsamkeit, Zufriedenheit, Gemeinschaftsgefühl, Vereinsamung, Aktivitätsangebote, Altersforschung, Aktivitätstheorie, Disengagementtheorie, Subkulturtheorie, sozioemotionale Selektivität, quantitative Methode, Forschungsergebnisse, Analyse, Bewertung.
- Quote paper
- Svenja Hund (Author), 2014, Gemeinschaft oder Vereinsamung? Die soziale Kontaktsituation der Bewohner und Bewohnerinnen stationärer Altenhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318937