Nach einem kurzen Abriss verschiedener Aspekte von Sozialisation wird der Fokus verstärkt auf die Sozialisation von Emotionen gelegt.Es werden zentrale Ergebnisse zweier empirischer Studien zur Beantwortung der Fragestellung herangezogen und anschließend im Kontext hierauf bezogener weiterer Forschungsergebnisse diskutiert.
Das Konzept der Sozialisation wurde hauptsächlich durch Émile Durkheim (1972) begründet und unterlag im Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts wiederholt einer Neubestimmung. Ein zentraler Aspekt von Durkheims Sozialisationsbegriff war der Verweis auf die sozial bedingte Entwicklung menschlicher Persönlichkeit durch außengeleitete Internalisierung der jeweiligen gesellschaftlichen Normen, Zwänge und Handlungsweisen.
Durkheim verstand Sozialisation somit als gesellschaftliche Eingliederung eines Menschen durch „Vergesellschaftung seiner menschlichen Natur“ (Hurrelmann, 2006, S. 12). Diese exogene Auffassung wurde u.a. durch Geulen insofern erweitert, als dass Sozialisation nun mehr als Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in Abhängigkeit von der äußeren sozialen Umwelt aufgefasst wurde. Hiermit zeichnet sich bereits ab, dass der Mensch durch die (soziale) Umwelt in diesem Prozess beeinflusst, nicht aber wie bei Durkheim durch sie determiniert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Einleitung
- Gegenstandsbestimmung des gegenwärtigen Sozialisationsbegriffes
- Familiale Sozialisation – ein dreiteiliges Modell der Sozialisation von Emotionen
- Beschreibung der Studien
- Kernstudie – I: Elternverhalten und Geschlechtsunterschiede im Emotionsausdruck
- Einleitung – I
- Methode - I
- Ergebnisse - I
- Diskussion - I
- Kernstudie – II: Genderstereotypen im Familienkontext
- Einleitung – II
- Methode -II
- Ergebnisse - II
- Diskussion – II
- Allgemeine Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss impliziter und expliziter Genderstereotypen von Eltern auf die Interaktionen mit ihren Kindern. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwiefern diese Stereotypen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden im Emotionsausdruck der Kinder führen. Die Arbeit betrachtet die emotionale Entwicklung des Kindes im Kontext der Geschlechtsrollenidentifikation und untersucht, wie elterliche Einstellungen und Verhaltensweisen die Entwicklung des Selbstbildes beeinflussen können.
- Der Einfluss von Genderstereotypen auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Emotionsausdruck von Kindern
- Die Rolle der Familie als primäre Sozialisationsinstanz für die emotionale Entwicklung
- Das Verhältnis von Anlage und Umwelt in der Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung des Selbstbildes und der Geschlechtsrollenidentifikation
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemeine Einleitung
Die Einleitung führt den aktuellen Sozialisationsbegriff im Kontext des Modells des "produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts" nach Hurrelmann (2006) ein. Sie betont die Interaktion von Anlage und Umwelt in der Persönlichkeitsentwicklung und hebt die Familie als zentrale Sozialisationsinstanz hervor. Anschließend wird ein dreiteiliges Modell der Sozialisation von Emotionen vorgestellt, das die emotionale Entwicklung des Kindes in der Familie beleuchtet.
Beschreibung der Studien
Dieser Abschnitt stellt die Kernstudien der Arbeit vor. Die erste Studie fokussiert auf das Elternverhalten und dessen Einfluss auf Geschlechtsunterschiede im Emotionsausdruck. Die zweite Studie untersucht die Rolle von Genderstereotypen im Familienkontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sozialisation, emotionale Entwicklung, Genderstereotypen, Geschlechtsunterschiede im Emotionsausdruck, Familie als Sozialisationsinstanz, Selbstbild, Geschlechtsrollenidentifikation, implizite und explizite Erziehung, und das Modell des "produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts".
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Der Einfluss elterlicher Genderstereotypen auf Geschlechtsunterschiede in der Sozialisation von Emotionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319055