Diese Arbeit analysiert die Praxis der Partnersuche im Internet in Deutschland und vergleicht diese mit den Praktiken der arrangierten Ehe in Indien. Ich habe vor kurzen eine neue Stelle angenommen und dort viele neue Leute kennengelernt. Wir standen alle beisammen und ich fragte die junge Frau neben mir wie sie denn ihren Freund kennengelernt hat. Sie blickte verstohlen nach unten und lachte nervös „Ähm im Internet“ antwortete Sie mit leichtem Zögern. Dies war nicht das erste Mal, dass mir solch eine Reaktion begegnete. Viele Bekannte tummeln sich auf Online-Portalen, um zu Daten oder für einen Flirt. Früher noch verpönt wird das Online-Dating nun immer populärer.
Die Suche nach dem richtigen Partner hat sich somit in den letzten 10 Jahren enorm verändert und das Internet spielt herbei eine größere Rolle als je zuvor. Über die Liebe wird und wurde immer schon am meisten gesprochen, philosophiert, gedichtet und vieles mehr. Der Diskurs über die Liebe ist somit omnipräsent. Doch was unterscheidet heutige Liebesvorstellungen von denen vergangener Jahrhunderte und wie lassen sich dies mit dem Online-Dating verbinden?
Wenn heute über Liebe und vor allem über die Partnerwahl gesprochen wird, wird damit häufig freien Selektion bzw. Wahlfreiheit verbunden. Die westliche Gesellschaft grenzt sich durch dies Idealvorstellung von arrangierten Ehen und Zweckbeziehungen ab. Die Mehrzahl der westlichen Gesellschaft fühlen sich in ihrer Partnerwahl autonom, es ist nicht mehr ausschlaggebend welche Stand der Partner hat oder ob die Eltern diesen als angemessen empfinden. Arrangierte Ehen werden mit der Vergangenheit oder anderen, nicht westlichen Kulturen verbunden.
Doch ist dieses Bild wirklich vertretbar, ist die Anmeldung auf einem Dating-Portal und die Praktiken einer arrangierte Ehe grundsätzlich verschieden? Online-Dating basiert auf der Idee, dass ein Partner und die Liebe durch aktive Suche gefunden werden könne. Hier kommt nun das Internet ins Spiel. Mit dem Slogan „ Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single auf Parship“ (parship.de:19.12.2015) wirbt die Partnerbörse für sich und ihren „Liebes Algorithmus“. Die Datingplattformen versprechen ihren Kunden eine Partnerwahl, die effizienter ist als die gängige, auf Zufällen beruhende ( Dombrowski 2006: 227). Die Frage ist somit ob sich diese „effiziente Partnerwahl“ der Portale von den Praktiken einer arrangierten Ehe unterscheiden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichte der romantischen Liebesvorstellung
- 2.1 Romantische Liebe, eine Universalie?
- 2.2 Romantische Liebe und Online-Dating
- 3. Partnersuche auf Online-Portalen
- 3.1 Fakten über Online-Portale
- 4. Virtuelle Begegnungen und eigene Darstellung
- 5. Forschungsfeld und Selbstversuch
- 5.1 Die Partnerbörse Friendscout24.de
- 5.2 Die Single-Börse Shop a man
- 5.3 Vergleich der Portale
- 6. Online-Dating und die arrangierte Eheschließung
- 6.1 Geschichte der Ehe
- 6.2 Arrangierte Ehen und Online-Portale in Indien
- 7. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Partnersuche mittels Online-Portalen im kulturvergleichenden Kontext. Das Hauptziel ist es, die Phänomene des Online-Datings im deutschsprachigen Raum zu analysieren und diese mit den Praktiken arrangierter Ehen in anderen Kulturen, speziell Indien, zu vergleichen. Dabei wird der Wandel der Liebesvorstellungen beleuchtet und die Frage nach der Universalität romantischer Liebe diskutiert.
- Wandel der Liebesvorstellungen im historischen Kontext
- Analyse der Funktionsweise deutscher Online-Dating-Portale
- Kulturvergleich: Online-Dating vs. arrangierte Ehen in Indien
- Vorteile, Nachteile, Chancen und Risiken der Online-Partnersuche
- Der Begriff der romantischen Liebe und seine kulturelle Einbettung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Online-Dating ein und beschreibt den aktuellen gesellschaftlichen Kontext, in dem Online-Partnersuche immer populärer wird. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Online-Dating und arrangierten Ehen und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der persönliche Erfahrungsbericht der Autorin dient als Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
2. Geschichte der romantischen Liebesvorstellung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Konzepts der romantischen Liebe. Es diskutiert die Schwierigkeiten, romantische Liebe begrifflich zu fassen, und hinterfragt die Annahme, dass sie ein ausschließlich westliches Phänomen ist. Es werden verschiedene wissenschaftliche Perspektiven auf die Liebe vorgestellt, u.a. die Ansätze von Luhmann und Dombrowski, welche die romantische Liebe als sozialen Konstrukt und Kommunikationscode beschreiben. Die Frage nach der Universalität der romantischen Liebe wird aufgeworfen und der Einfluss historischer und kultureller Faktoren auf das Verständnis von Liebe wird betont.
2.1 Romantische Liebe, eine Universalie?: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 2. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
2.2 Romantische Liebe und Online-Dating: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 2. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
3. Partnersuche auf Online-Portalen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Funktionsweise und den Fakten zu Online-Dating-Portalen. Es liefert einen Überblick über die Verbreitung und die unterschiedlichen Ansätze der Plattformen, um Partnervermittlung zu ermöglichen. Es bietet eine Grundlage für den folgenden Selbstversuch der Autorin.
3.1 Fakten über Online-Portale: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 3. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
4. Virtuelle Begegnungen und eigene Darstellung: Dieses Kapitel behandelt die Darstellung der eigenen Person im Kontext von Online-Dating und wie virtuelle Begegnungen gestaltet werden. Es analysiert, wie Profile erstellt werden und wie Nutzer*innen sich online präsentieren. Es bildet den Übergang zum folgenden Kapitel mit dem Selbstversuch.
5. Forschungsfeld und Selbstversuch: Das Kapitel beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit, der auch einen Selbstversuch der Autorin beinhaltet. Es werden die gewählten Online-Portale (Friendscout24.de und Shop a man) vorgestellt, die Erfahrungen der Autorin detailliert beschrieben, und ein Vergleich der beiden Portale vorgenommen. Der Selbstversuch dient der empirischen Untermauerung der theoretischen Ausführungen.
5.1 Die Partnerbörse Friendscout24.de: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 5. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
5.2 Die Single-Börse Shop a man: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 5. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
5.3 Vergleich der Portale: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 5. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
6. Online-Dating und die arrangierte Eheschließung: Dieses Kapitel vergleicht Online-Dating mit dem System der arrangierten Ehen, insbesondere in Indien. Es werden sowohl historische Aspekte der Ehe als auch aktuelle Praktiken der Partnervermittlung in Indien beleuchtet. Der Vergleich dient dazu, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen scheinbar gegensätzlichen Partnersuchstrategien aufzuzeigen.
6.1 Geschichte der Ehe: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 6. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
6.2 Arrangierte Ehen und Online-Portale in Indien: Dieses Kapitel ist ein Unterkapitel und Teil des Kapitels 6. Es wird im Rahmen des Gesamtabschnitts zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Online-Dating, Partnersuche, romantische Liebe, arrangierte Ehe, Indien, Kulturvergleich, Selbstversuch, Online-Portale, Partnerschaftsmodelle, Individualisierung, Tradition, Moderne.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Online-Dating im Vergleich zu arrangierten Ehen
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Partnersuche mittels Online-Portalen im kulturvergleichenden Kontext. Sie analysiert das Online-Dating im deutschsprachigen Raum und vergleicht es mit den Praktiken arrangierter Ehen in Indien. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Wandel der Liebesvorstellungen und der Frage nach der Universalität romantischer Liebe.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Funktionsweise deutscher Online-Dating-Portale, vergleicht Online-Dating mit arrangierten Ehen in Indien, beleuchtet den Wandel der Liebesvorstellungen im historischen Kontext und diskutiert Vor- und Nachteile der Online-Partnersuche. Ein Selbstversuch der Autorin liefert empirische Daten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Geschichte der romantischen Liebesvorstellung (inkl. Unterkapitel zur Universalität romantischer Liebe und deren Bezug zu Online-Dating), Partnersuche auf Online-Portalen (inkl. Fakten zu Online-Portalen), Virtuelle Begegnungen und eigene Darstellung, Forschungsfeld und Selbstversuch (inkl. Beschreibung der Portale Friendscout24.de und Shop a man und eines Vergleichs), Online-Dating und die arrangierte Eheschließung (inkl. Geschichte der Ehe und arrangierten Ehen in Indien) und Schlussbetrachtung.
Was ist der methodische Ansatz der Arbeit?
Die Arbeit verwendet einen gemischten Ansatz. Sie stützt sich auf Literaturrecherche zur Geschichte der romantischen Liebe und zu Online-Dating, analysiert die Funktionsweise von Online-Portalen und beinhaltet einen Selbstversuch der Autorin auf zwei verschiedenen Plattformen (Friendscout24.de und Shop a man). Dieser Selbstversuch dient der empirischen Untermauerung der theoretischen Ausführungen.
Wie wird der Kulturvergleich zwischen Online-Dating und arrangierten Ehen gestaltet?
Der Kulturvergleich fokussiert auf die unterschiedlichen Strategien der Partnersuche und die dahinterliegenden kulturellen Werte und Vorstellungen von Liebe und Ehe. Er untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem individualisierten Ansatz des Online-Datings und dem traditionelleren System arrangierter Ehen in Indien.
Welche Rolle spielt die romantische Liebe in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung und die kulturelle Einbettung des Konzepts der romantischen Liebe. Sie hinterfragt die Annahme ihrer Universalität und analysiert, wie sich die Vorstellung romantischer Liebe auf Online-Dating auswirkt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Online-Dating, Partnersuche, romantische Liebe, arrangierte Ehe, Indien, Kulturvergleich, Selbstversuch, Online-Portale, Partnerschaftsmodelle, Individualisierung, Tradition, Moderne.
Welche Portale wurden im Selbstversuch der Autorin verwendet?
Im Selbstversuch wurden die Online-Portale Friendscout24.de und Shop a man verwendet.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, einschließlich der Unterkapitel. Diese Zusammenfassungen beschreiben den Inhalt und die wichtigsten Ergebnisse jedes Abschnitts.
Wo finde ich die vollständigen Ergebnisse des Selbstversuchs?
Die vollständigen Ergebnisse des Selbstversuchs der Autorin sind im Kapitel "Forschungsfeld und Selbstversuch" detailliert beschrieben.
- Quote paper
- Victoria Weßel (Author), 2011, Partnersuche mittels Online-Portalen im Kulturvergleich. Online-Dating und arrangierte Ehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319280