Die Nuklearfamilie ist meist das Bild, was Menschen in der westlichen Welt vor dem geistigem Auge sehen, wenn sie gefragt werden, was eine „normale Familie“ für sie ist. Diese besteht aus Vater und Mutter, die in einem gemeinsamen Haushalt für die gemeinsamen Kinder sorgen. Doch dieses Bild ist schon lange nicht mehr die Norm – kinderlose Paare oder Patchwork-Familien sind schon lange sozial akzeptierte Formen von Familie in unseren Kulturkreisen.
Das Bild einer „durchschnittlichen“ oder „normalen“ Familie ist ständig im Wandel und spiegelt in gewisser Weise den kulturellen Wandel der Gesellschaft wieder, da sich das Bild der Familie – wie die Gesellschaft – über die Jahrzehnte stark verändert.
Wohl der stärkste Wandel des vergangenen Jahrhunderts in der Sozialstruktur in Deutschland vollzog sich in den 1930er und 1940er Jahren – die Zeit, in der der Nationalsozialismus in Deutschland regierte. In dieser Zeit waren die Normen und Werte ganz anders als die, die heutzutage gängig sind, so auch die Erwartungen an eine „normale“ Familie.
Mit vielen Instrumenten, vor allem aber auf politischer Ebene, haben die Nationalsozialisten versucht, das Bild einer „normalen“ Familie in eine bestimmte Richtung zu lenken. In dieser Hausarbeit soll gezeigt werden, wie genau das Bild einer durchschnittlichen Familie, die allen Erwartungen der damaligen Kultur gültig wird, ausgesehen hat und wie diese durchschnittliche Familie in die ideologischen Vorstellungen des Nationalsozialismus gefördert haben.
Wie genau ist eine Familie nach der Nazi-Ideologie aufgebaut? Wer gehört zur Familie? Wie sind die Rollen in dieser Familie aufgeteilt? Diese und andere Fragen sollen in dieser Hausarbeit bearbeitet und diskutiert werden. Vorneweg ein Hinweis: Viele Begriffe oder Phrasen werden in Anführungszeichen gelistet. Dies dient der Markierung möglicher Begriffe aus der nationalsozialistischen Ideologie, von der hier ganz klar Abstand genommen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wortklärung zum Begriff „Familie“
- 3. Ideologische Vorstellung der Familie im Nationalsozialismus
- a) Rollenverteilung in der Familie im nationalsozialistischen Regime
- 4. Vergleich mit dem Idealbild der Familie heute
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Bild der Familie während des Nationalsozialismus in Deutschland. Ziel ist es, die ideologischen Vorstellungen der Nazis bezüglich der Familienstruktur und -rollen aufzuzeigen und diese mit dem heutigen Idealbild der Familie zu vergleichen. Die Arbeit analysiert die politischen Maßnahmen und Gesetze, die die nationalsozialistische Familienpolitik beeinflussten.
- Das nationalsozialistische Idealbild der Familie
- Die Rolle der Eugenik in der nationalsozialistischen Familienpolitik
- Die Auswirkungen der Nürnberger Gesetze auf die Familienstruktur
- Der Begriff „Familie“ im historischen Kontext
- Vergleich mit dem modernen Familienbild
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Wandel des Familienbildes im Laufe der Zeit. Sie hebt die Besonderheiten des Familienbildes während des Nationalsozialismus hervor und benennt die Forschungsfragen der Arbeit, die sich auf die Struktur und die ideologischen Vorstellungen der nationalsozialistischen Familienpolitik konzentrieren. Die Einleitung betont den Unterschied zwischen dem damaligen und dem heutigen Verständnis von „normaler Familie“ und kündigt die Analyse der nationalsozialistischen Maßnahmen zur Gestaltung des Familienbildes an.
2. Wortklärung zum Begriff „Familie“: Dieses Kapitel beleuchtet die semantische Entwicklung des Begriffs „Familie“. Es beginnt mit der lateinischen Wurzel „familia“, die ursprünglich eine umfassendere Hausgemeinschaft umfasste, und verfolgt die Entwicklung des Wortes bis hin zur heutigen Bedeutung der Kernfamilie. Der historische Kontext wird herausgestellt, indem die Familie als Wirtschafts-, Sozial-, Rechts- und Herrschaftsverband beschrieben wird. Der Wandel vom „Haus“ zur modernen Kernfamilie im Zuge der Industrialisierung wird ebenfalls thematisiert. Schließlich wird die Familie als zentrale Institution der Gesellschaft und ihre Rolle in der Sozialisation von Individuen diskutiert.
3. Ideologische Vorstellung der Familie im Nationalsozialismus: Dieses Kapitel analysiert die ideologischen Vorstellungen der Nationalsozialisten bezüglich der Familie. Es beschreibt, wie die nationalsozialistische Ideologie, beeinflusst von eugenischen Vorstellungen, die Familienpolitik prägte. Die Nürnberger Gesetze von 1935, insbesondere die „Blutschutzgesetze“, werden detailliert untersucht. Diese Gesetze verboten Ehen zwischen Deutschen und Juden und zielten auf die Aufrechterhaltung einer „arischen“ Rasse ab. Die Definition von „Mischlingen“ und die damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen werden erläutert, um die nationalsozialistische Vorstellung von „Blutreinheit“ und die damit einhergehende Unterdrückung von Andersdenkenden darzulegen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Maßnahmen, die der Durchsetzung des nationalsozialistischen Familienideals dienten.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Familie, Eugenik, Nürnberger Gesetze, Blutreinheit, Rassenideologie, Familienpolitik, Ideologie, Kernfamilie, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Das Bild der Familie im Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das Bild der Familie während des Nationalsozialismus in Deutschland. Sie analysiert die ideologischen Vorstellungen der Nazis bezüglich der Familienstruktur und -rollen und vergleicht diese mit dem heutigen Idealbild der Familie. Ein Schwerpunkt liegt auf den politischen Maßnahmen und Gesetzen, die die nationalsozialistische Familienpolitik beeinflussten.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt unter anderem das nationalsozialistische Idealbild der Familie, die Rolle der Eugenik in der nationalsozialistischen Familienpolitik, die Auswirkungen der Nürnberger Gesetze auf die Familienstruktur, den Begriff „Familie“ im historischen Kontext und einen Vergleich mit dem modernen Familienbild.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Wortklärung zum Begriff „Familie“, Ideologische Vorstellung der Familie im Nationalsozialismus, Vergleich mit dem Idealbild der Familie heute und Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, beschreibt den Wandel des Familienbildes im Laufe der Zeit, hebt die Besonderheiten des Familienbildes während des Nationalsozialismus hervor und benennt die Forschungsfragen der Arbeit. Sie betont den Unterschied zwischen dem damaligen und dem heutigen Verständnis von „normaler Familie“ und kündigt die Analyse der nationalsozialistischen Maßnahmen zur Gestaltung des Familienbildes an.
Was ist der Inhalt des Kapitels zur Wortklärung des Begriffs „Familie“?
Dieses Kapitel beleuchtet die semantische Entwicklung des Begriffs „Familie“ von der lateinischen Wurzel „familia“ bis zur heutigen Bedeutung. Es beschreibt die Familie als Wirtschafts-, Sozial-, Rechts- und Herrschaftsverband und thematisiert den Wandel vom „Haus“ zur modernen Kernfamilie im Zuge der Industrialisierung. Die Rolle der Familie als zentrale Institution der Gesellschaft und ihre Bedeutung für die Sozialisation von Individuen wird ebenfalls diskutiert.
Was wird im Kapitel über die Ideologie der Familie im Nationalsozialismus behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die ideologischen Vorstellungen der Nationalsozialisten bezüglich der Familie und beschreibt, wie die nationalsozialistische Ideologie, beeinflusst von eugenischen Vorstellungen, die Familienpolitik prägte. Die Nürnberger Gesetze von 1935, insbesondere die „Blutschutzgesetze“, werden detailliert untersucht, inklusive der Definition von „Mischlingen“ und den damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Maßnahmen zur Durchsetzung des nationalsozialistischen Familienideals.
Wie wird der Vergleich mit dem heutigen Familienbild durchgeführt?
Die Hausarbeit vergleicht das nationalsozialistische Idealbild der Familie mit dem heutigen Idealbild, um die Unterschiede und Veränderungen im Verständnis von Familie aufzuzeigen. Dieser Vergleich verdeutlicht die Entwicklung des Familienbildes und die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Familie.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Familie, Eugenik, Nürnberger Gesetze, Blutreinheit, Rassenideologie, Familienpolitik, Ideologie, Kernfamilie, Sozialisation.
Für wen ist diese Hausarbeit bestimmt?
Diese Hausarbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Nationalsozialismus. Die Informationen sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke vorgesehen.
- Arbeit zitieren
- Daniel Krutsch (Autor:in), 2015, Das Bild der Familie zur Zeit des Nationalsozialismus. Erwartungen, Ideologie und Rollenverteilung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319291