Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel 1: Karl Marx‘ Kapitalismuskritik
1.1 Allgemeine Thesen und Definition des Kapitalismus
1.2 Entstehung des Geldes aus dem Warenverkehr
1.3 Verwandlung von Geld in Kapital.
1.4 Der Akkumulationsprozess des Kapitals
1.5 Verwandlung von Mehrwert in Kapital.
1.6 Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation
Kapitel 2: Moderne Kapitalismuseffekte
2.1 Ausgangspunkt Arbeit
2.2 Flexibler Kapitalismus
2.3 Elitennetzwerk
2.4 Globalisierung
2.5 Computerisierung
Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis.
Einleitung
Diese Hausarbeit soll einen Überblick über Karl Marx‘ Kapitalismustheorie geben, als auch einen Vergleich zu zeitgenössischen Kapitalismustheorien ziehen. Zu Beginn wird die Entstehung des Kapitals nach Marx vorgestellt, welches den Akkumulationsprozess des Kapitals, die Verwandlung von Mehrwert in Kapital und das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation beinhaltet. Desweiteren wird, im Hinblick auf moderne Theorien, die Arbeitsentwertung nach Marx vorgestellt. In Folge der Marx’schen Theorie wird der Bogen zu modernen Theorien gespannt. Es wird gefragt, mit welchen Effekten auf den Arbeitsmarkt sich die Kapitalismuskritik nach Marx in der Moderne, unter Berücksichtigung der Globalisierung, entwickelt hat. Dazu werden Aspekte des Flexiblen Kapitalismus, der Elitennetzwerke, der Globalisierung und der Computerisierung erläutert. Als Ergebnis soll eine aktuelle Analyse des gegenwärtigen Arbeitsmarktes entstehen, der sowohl Aspekte von Marx‘ Kapitalismustheorie als auch historische Entwicklungen aufzeigt.
Kapitel 1: Karl Marx‘ Kapitalismuskritik
1.1 Allgemeine Thesen und Definition des Kapitalismus
Karl Marx widmet sich in seinem Werk „Das Kapital - Kritik der Politischen Ökonomie“ einer Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft, welche Wirkungen auf die Arbeiterbewegung und der Geschichte des 20.Jahrhunderts hatte. Dieses Werk ist die Basis, um Marx‘ Theorie zum Kapitalismus vorzustellen.
Im Mittelpunkt steht die Kritik an der kapitalistischen Produktionsweise als auch an den damit herrschenden Gesellschaftsverhältnissen.
Bei Gesellschaften mit einer vorherrschenden kapitalistischen Produktionsweise handle es sich, laut Marx, um Klassengesellschaften, in denen sich das Privateigentum an den Produktionsmitteln durch den Einsatz von Lohnarbeit vermehrt. Der Reichtum wird in Form von Kapital akkumuliert, jedoch werden seine Produzenten dauerhaft von ihm ausgeschlossen. Sie werden nur durch Entlohnung am Reichtum beteiligt. Desweiteren richtet sich Marx gegen die politische Herrschaft, die dem Kapitalismus Nährboden gibt und die rechtliche Grundlage bietet, um die Abhängigkeit der Arbeiterklasse vom Privateigentum zu sichern. Außerdem merkt Marx an, dass die Verhältnisse vom Menschen selbst geschaffen wurden, jedoch wirken sie hinter dem Rücken der Mitglieder und erscheinen ihnen als den Dingen innewohnende Sachnotwendigkeit (Marx, 1872, S.102).
Durch „Das Kapital“ wurde der Begriff des Kapitalismus bzw. der „kapitalistischen Produktionsweise“ geprägt. Unter Kapitalismus versteht Marx eine Wirtschaftsordnung, die sich durch das Privateigentum an Produktionsmitteln, durch Produktion für einen den Preis bestimmten Markt, beständiger Profitmaximierung und den Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital auszeichnet.
1.2 Entstehung des Geldes aus dem Warenverkehr
Laut Marx erfolgt die Entstehung des Geldes aus dem Warenverkehr in vier Stufen:
Die erste Stufe zeichnet sich durch den einfachen (zufälligen) Warentausch aus. Eine einzelne Ware wird zufällig mit einer anderen Ware getauscht. Das kam historisch bei isolierten Gemeinschaften vor, die nur für ihren Eigenbedarf produzierten und zufällig aufeinander trafen. Diese vereinbarten dann einen einmaligen Tauschhandel.
In der zweiten Stufe findet ein entfalteter (entwickelter) Warentausch statt. Hier wird eine einzelne Ware mit vielen verschiedenen Waren getauscht.
In der dritten Stufe wird eine allgemeine Wertform für den Warentausch gefunden. Auf dieser Entwicklungsstufe hat sich schon eine bestimmte Ware als Geldware abgesondert (z.B. Vieh oder Eisen). Jeder Tauschende beschafft sich erst für sein eigenes Überschussprodukt diese Geldware. Mit dieser tauscht er dann alle Waren ein, die er benötigt.
Auf der letzten Stufe steht die Entstehung der Geldform. Eine Geldform scheidet aus dem normalen Gebrauch aus und fungiert hauptsächlich als allgemeines Tauschmittel und allgemeiner Wertausdruck für alle Waren. Jede Ware kann prinzipiell zur Geldware werden und als Geld fungieren. Historisch entwickelte sich dazu Edelmetall (z.B. Gold) (Marx, 1872, S.49-64).
1.3 Verwandlung von Geld in Kapital
„Die Warenzirkulation ist der Ausgangspunkt des Kapitals“ (Marx, 1872, S.161). Marx stellt sich die Frage, ob in der Sphäre der Warenzirkulation Mehrwert entstehen kann. Auf welche Weise und in welchen Bereichen wird im Kapitalismus der Reichtum geschaffen? Diese Fragen müssen unter der Berücksichtigung der Grundannahme der Politischen Ökonomie beantwortet werden, die besagt, dass im Kapitalismus nur gleiche Werte (Äquivalente) getauscht werden. Marx stellt fest, dass der Austausch der Äquivalenten nicht den gesellschaftlichen Reichtum vermehrt, wenn sich einzelne Waren- oder Geldbesitzer gegenseitig über den Tisch ziehen und keine Äquivalente getauscht werden. Diejenigen, die betrogen werden, werden immer ärmer und die Betrüger reicher. Dadurch ändert sich das Gesamtreichtum der Gesellschaft nicht und es entsteht kein Mehrwert (Marx, 1872, S.169f). Durch diese Vorgänge, kann Marx sich nicht erklären, wie dennoch der gesellschaftliche Reichtum zunehmen kann, obwohl alle Werte im Kapitalismus als Äquivalente getauscht werden. Aber: Wenn durch Kauf und Verkauf von Waren keine Mehrwert entsteht, muss der Mehrwert, so Marx, aus dem Gebrauch einer Ware entstehen. Es wird also eine Ware gesucht, die zu ihrem Wert gekauft werden muss und bei deren Verbrauch mehr Wert entsteht als sie selbst darstellt. Gemeint ist die Arbeitskraft (Marx, 1872, S.181).
Voraussetzung für die Arbeitskraft ist, dass die Lohnarbeiter frei sein müssen, d.h. frei von allem weiteren Eigentum. Die Arbeitskraft des freien Lohnarbeiters hat einen Tauschwert, der ihm bezahlt wird, also durch seinen Lohn. Der Wert der Ware „Arbeitskraft“ wird durch die durchschnittliche gesellschaftliche Arbeitszeit bestimmt, die zu ihrer Produktion nötig ist. Der Gebrauchswert der Arbeitskraft - also Arbeit leisten zu können - kommt im Produktionsprozess zum Tragen. Der Verbrauch der Arbeitskraft scheint also, nach Marx, der Ort zu sein, an dem gesellschaftlicher Reichtum entsteht (Marx, 1872, S.182f).
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