Teamentwicklung. Schrittweise zu einer guten Zusammenarbeit

Praxisnahe Modelle für eine gute Zusammenarbeit im Team


Hausarbeit, 2015

39 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Team
2.1 Definition von Gruppe und Team
2.2 Dimensionen eines Teams
2.3 Teamentwicklung
2.4 Voraussetzungen für eine Teamentstehungen 6-
2.5 Die Merkmale & Ziele eines Teams 7-

3. Modelle zur Teamentwicklung
3.1 Das Equilibrium-Modell
3.2 Linear- progressive Teamentwicklungsmodelle
3.2.1 „4-Phasen Modell“ nach Tuckman 9-
3.2.2 Das Modell der Gruppenentwicklung nach Bales und Strodtbeck 13-
3.2.3 Das Modell der Gruppenentwicklung nach Lacousiere 14-
3.2.4 Das Modell der Gruppenentwicklung nach Gersick
3.3 Lebenszyklische Modelle
3.3.1 Fünfphasiges Modell nach Garland, Jones und Colodny 16-

4. Schrittweise zu einer guten Zusammenarbeit
4.1 Formingphase/Orientierungsphase
4.1.1 Rollen, Verhaltensmuster und Kompetenzen in einem Team 19-
4.1.2 Gruppenphasen 22-
4.1.3 Teambindung 23-
4.2 Stormingphase/Konfliktphase
4.2.1 Konfliktdefinition
4.2.2 Konfliktursachen
4.2.3 Die Maslow-Bedürfnispyramide
4.2.4 Konfliktarten
4.2.5 Konfliktebenen
4.2.6 Eigendynamik von Konflikten nach Hart
4.2.7 Konfliktlösungen 29-
4.2.8 Verantwortung im Team 30-
4.3 Normingphase/Organisationsphase
4.3.1 Eine Teamorganisation mit der Unterstützung des Teamleiters 31-
4.3.2 Merkmale einer guten Zusammenarbeit
4.3.3 Verhaltensregeln von einem Team nach Überschar 34-
4.3.4 Blockaden und Förderung nach Offenheit nach Bender
4.4 Performingphase/Integrationsphase 35-
4.4.1 Blockaden und Förderung der Terminierung nach Bender 36-
4.5 Adjourningphase/Auflösungsphase

5. Fazit

1. Einleitung

Seit längerem beschäftigt mich das Thema einer guten Zusammenarbeit im Team.

Tätig bin ich in einer Intensivpflege für Beatmungspatienten. Aufgrund der ständigen Mitarbeiterfluktuation und der häufigen Missverständnissen im Team sind viele Mitarbeiter unzufrieden. Mir ist bewusst, dass ein mangelhaftes Arbeitsklima sowie die nicht reibungslos ablaufende Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern sehr belastend sein können. Da ich selber unzufrieden mit vielen Aspekten war, entschloss ich mich vor über einem Jahr, die Stelle als Teamleitung anzunehmen und eignete mir im Zuge dessen Informationen über Teamarbeit bzw. Teamentwicklung durch Bearbeitung verschiedener Literatur an. Vielmehr interessierte mich mit der Zeit jedoch, wie eine gute Zusammenarbeit der Gruppe schrittweise zu erzielen ist. Einfach gestaltete sich dies nicht. Besonders zu Beginn zeigten sich vielerlei Probleme in der Umsetzung und damit, die von mir angedachten Entwicklungen und Ziele zu erreichen.

Ich habe mich daran anknüpfend dazu entschlossen, für meine Hausarbeit weiterführende Informationen über dieses Thema zu sammeln und darüber nachzudenken, was für das Team und unsere Zusammenarbeit gut ist.

Ich stelle im Folgenden schrittweise die von mir bearbeiteten Theorien und Maßnahmen in der Praxis mit Hilfe der theoretisch basierten Informationssammlungen vor.

Die Priorität lag für mich darin, zunächst als Ausgangspunkt die Mitarbeiter in ihrer Individualität zu begreifen und zu verstehen, ein Verständnis darüber zu erhalten, welche persönlichen Charaktereigenschaften, Merkmale, Stärken und Schwächen sie besitzen, um auch darauf aufbauend die rbeit orientieren zu können͘ Ich stellte mir Fragen wie: „Welche nsichten haben die Mitarbeiter gegenüber ihrer Arbeit und der Zusammenarbeit?“, „Welche Rollen nehmen sie bei der rbeit ein?“, „Wie kann man eine gute Kommunikation zwischen den Mitarbeitern fördern, sodass ein gutes Arbeitsklima erschaffen wird und Konflikte vermieden werden und dadurch ein gutes Arbeitsklima entsteht?“, „Welche Regeln können zu einer guten Zusammenarbeit als nleitung dienen?“, „Sind alle arbeitsbezogenen Informationen vorhanden, sodass jeder seine rbeitsleitlinie verstehen kann?“, „Welches theoretische Modell passt am ehesten zu unserer Zusammenarbeit im Team ?“, „Kann ich, um dies umzusetzen, eine gute Strategie finden?“ ͘

Der Aspekt des schrittweisen Vorgehens stand für mich im Vordergrund.

Um ein Grundverständnis zu schaffen, erläutere ich in meiner Arbeit zunächst, was überhaupt unter den Begrifflichkeiten eines „Teams“ oder einer „Gruppe“ zu verstehen ist͘ Im darauf folgenden Teil stelle ich diverse theoretische Konzepte vor, die sich mit dem Gedanken der Teamentwicklung beschäftigen und übe auch Kritik an diesen. Darauf aufbauend lege ich den Fokus meiner Arbeit auf die schrittweise aufzubauende Entwicklung zu einem guten Team. Kombiniert aus diversen theoretischen Grundlagen, die meines Erachtens gut zusammenpassen, sowie Praxisbezug, fertige ich ein Modell an, welches speziell auf die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern in meinem Team gerichtet ist, aber auch anwendbar sein soll für andere Gruppierungen.

2. Das Team

2.1 Definition von Gruppe und Team

Aus einer Gruppe von Menschen kann ein Team entstehen, wenn alle Mitglieder dasselbe Ziel verfolgen und dafür bis zum Erreichen des Ziels an bestimmten, besprochenen, verteilten Aufgabenbereichen zusammenarbeiten und festhalten.

In einer Arbeitsgruppe gibt es eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern, die aus allen Fachbereichen zusammengestellt sind. Ihre Kompetenzen und Fertigkeiten sind jedoch gezielt auf bestimmte, gemeinsame Arbeitsbereiche, in diesem Fall die Pflege.

Mit der Ergänzung der Kompetenzen und Fähigkeiten in einem Team und deren Informationsfluss kann jeder im Team die Aufgabe eines anderen übernehmen.1

„Nicht jede rbeitsgruppe ist ein Team, doch jedes Team ist mindestens eine ( rbeits-)Gruppe!“2

Nach der Aussage von Katzenbach/Smith, wird ein Team als eine Sonderform interagierender Gruppen beschrieben und kann auch definiert werden als eine kleine Gruppe von Personen, welche die Fähigkeiten besitzen einander zu ergänzen und sich für eine gemeinsame Sache, gemeinsame Leistungsziele und einen gemeinsamen Arbeitseinsatz zu engagieren sowie gegenseitig in die Verantwortung zu nehmen͘ Demnach sind die Begriffe „Gruppe“ und „Team“ oft mit fast identischem Verständnis zu vernehmen. Dies rührt auch daher, dass ,,Team“ als englischer und auch amerikanischer Begriff gleichgesetzt ist mit ,,Gruppe“ ͘

Nach Dyrda ist ein Team eine Gruppe, die sicher eine erhöhte Anforderung an Leistungsfähigkeit erwartet. Hierbei handelt es sich um Menschen, die ihre Leistungskraft versuchen zu verbessern. Die Definition beinhaltet eine größere Klarheit über die Existenzzwecke des Teams, seine Ziele und deren Arbeitsergebnisse. Für den gemeinsamen Arbeitsansatz soll das Team mehr Disziplin und Erarbeitung einbringen.

Nach der Aussage von Döbber ist die Leistung einer Arbeitsgruppe direkt gleichzusetzen mit der Summe der verschiedenen Einzelbeiträge eines Mitglieds. Geringe synergetische Wirkung weist die Gruppe auf. Ein Team hingegen entwickelt eine positive Synergie durch gemeinsame Anstrengung. Der Begriff „Team“ steht hier für eine kleine Gruppe mit ergänzenden Fähigkeiten für Zwecke, Ziele, Anlässe, Vorgehensweisen und das Tragen von Verantwortung. Für die kollektive Erbringung bilden die Mitglieder durch ihre gemeinsame Verantwortung eine sichere und sorgfältige Einheit. Deshalb ist die gemeinsame Leistung weitaus höher als die einzelnen Leistungen.

Im Veränderungsprozess der Gruppendynamik sind die variablen Merkmale für Personen des Teams weitaus wichtiger. Dazu gehören die Sympathie, soziale Kontrolle, Rollenzuschreibung und Statuszuschreibung.

Gerdsmeier sagt aus, dass die emotionale Intensität stärker bei effizienterem Arbeiten sei. In der Leistung ist eine stärkere Operationalisierung und Kontrolle zu erbringen. Die Auswahl der Mitglieder im Team, die Entwicklung von Selbstständigkeit bei Organisationen und Fragen, Interaktionen, Kommunikationen, Normenbildung, Zieldefinitionen oder Zwischenzielen sind die obersten Prioritäten.

Aus den Leitungsebenen und öffentlichen Organisationen kommen viele Reize zur Freimachung von der Ideologie des Teamgedankens. Mit dem Prinzip der Autonomie bringen sie den klaren Zusammenhang mit dem Ziel der Leistungssteigerung und Qualitätssicherung in Verbindung.3

2.2 Dimensionen eines Teams

Es gibt verschiedene Ansichten in der Gesellschaft, was ein Team alles bewirken kann - doch ist das relevant, um ein gutes Team zu führen? Jeder stellt für sich selber fest, was genau er sich darunter vorstellt und wie dieses Ziel es am besten zu erreichen ist. Im Folgenden führe ich einige Dimensionen eines Teams bzw. dessen Entstehung zum besseren Verständnis meiner Ansichten darüber auf.

Bei der Organisation durchläuft ein Team verschiedene Wege. Nach Haug lassen sich einem Team sechs Dimensionen zuordnen. Das Team wird so zusammengestellt, dass die Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgabenbezogen zusammenpassen und die Mitglieder dadurch eine Verbindung spüren (Erlebnis-Dimension). Die in verschiedene Rollen verteile Aufgabenstellung kommt zu einer ganzen, gemeinsamen Aufgabe (Aufgaben-Dimension). Sich als Team zu zeigen ist in der Gesellschaft modern, deshalb wir dies offiziell, auch wenn in diesem Team jeder eigene Arbeiten alleine bewältigt, als Image beibehalten (Image-Dimension). Ein Team fühlt sich oft erst während oder nach einer Krise verbunden. Diese Ursache hat eine schnelle Wirkung auf eine Gemeinsamkeit, doch leider hält dies oft nicht lange an, sondern nur innerhalb und kurz nach der Situation bzw. solange, wie der Zusammenhalt gegeben sein muss, um die Krise zu überwinden (Krisen-Dimension). Die Zusammenarbeit in einem Bereich oder einer Abteilung steht im Mittelpunkt der Interessen an den Arbeitsauftrag. Hier sollen die Probleme durch verteilte Aufgaben vom Team aufgegriffen und vernichtet werden (Prozess-Dimension). Der Blick, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, ist so hoch gestellt, dass nicht die Art und Weise der Arbeit von den anderen beachtet wird, sondern die benötigten Materiealien, um an das Ziel zu kommen (Ergebnis-Dimension).

„Je nach der Dimension, die in der Praxis im Vordergrund steht, kann die Rollenverteilung und Leistungsfähigkeit eines Teams sehr unterschiedlich sein͘“4

Eine deutliche Abklärung bei jeder Lage der Zusammenarbeit ist notwendig, damit die Kommunikation für den Informationsfluss bestehen bleibt, sodass jeder mitziehen und gute Arbeit erbringen kann.5

2.3 Teamentwicklung

Die Teamentwicklung soll ein gewolltes gutes Arbeitsklima bewirken, indem das Verhalten unter den Teammitgliedern menschlich ist.

Durch die Unterstützung und Anleitung zu einer Bereitschaft zur Kollektivität, soll die Arbeit effektiv erbracht werden. Mithilfe einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen allen Betroffenen, gleich ob zwischen den Vorgesetzten oder Mitgliedern, würde das Erreichen der Zufriedenheiten im Team besser gelingen͘ Maßnahmen zur aktuellen Situation einer Teamentstehung wie „Was machen wir gut?“, „Was läuft nicht nach unseren Vorstelllungen?“, „Was können wir ändern um zu verbessern?“ helfen dem Team, die Handlungsweisen und Tatkraft deutlich erkennen zu lassen͘ „Sowohl an der Diagnose und Analyse der Probleme als auch der Entwicklung von Problemlösungen sind die Gruppenmitglieder maßgeblich beteiligt͘“6

Kompetenzen der einzelnen Mitglieder werden nicht alleinstehend angepasst, sondern auch das ganze Team mit ihrem Verlauf und einer neuen Grundüberlegung für das gemeinsame Arbeiten. Zu solchen Verarbeitungen helfen Techniken der Reflexion, Workshops, Training und Coaching, was jedes Team über Informationssammlungen im Internet, durch die Literatur oder mittels Unternehmen, die sich dafür zur Hilfe anbieten, in Anspruch nehmen kann.

Ein wirkungsvolles und gut laufendes Team ist nicht gleichzusetzen damit, lediglich Mitglieder zusammen zu suchen, ein Ziel vorzugeben und sich als Gruppe zu bezeichnen. Es würde auch nicht ein Team ergeben, wenn nur die Motivation der Gruppenmitglieder vorhanden ist. Die Kombination daraus sowie gemeinsame Aufgaben, Arbeit, Verantwortung, eindeutige Zielvorstellungen und Vereinbarungen von zwei oder mehreren Personen ergeben ein Team. Klar ist, dass eine neu formierte Gruppe erst nach einiger Zeit funktioniert. Die Entwicklung einer Gruppe geht nach Tuckman theoretisch über die Entwicklungsphasen des „ Forming, Storming, Norming, Performing“, die daher bei gemeinsamer Zusammenarbeit alle Teammitglieder verändern und weiterentwickeln lassen. Man kann diesen Entwicklungsverlauf geschehen lassen oder aber auch mit Zielangaben systematisch steuern.7

2.4 Voraussetzungen für eine Teamentstehung:

Für die Arbeit des Teams müssen alle Aufgabenbereiche klar, deutlich verteilt sowie passend zu den Mitgliedern und deren Kompetenzen in der Gruppe, um diese zu erfüllen, sein. Um eine Teamarbeit zu fördern, müssen die Bedingungen in einem arbeitssituativen Bereich sein. Voraussetzung für eine gelungene Teamarbeit ist, als Mitglied die dazugehörigen Kompetenzen (z.B. persönliche, fachliche, soziale Kompetenzen etc.) zu besitzen. Das Team hat gemeinsame Zielvorstellungen, die zusammen erreicht werden wollen. Eine große Einsatzbereitschaft der Mitglieder, eine gemeinsame, dynamische Arbeit miteinander zu entwickeln, ist Teil des

Entstehungsprozesses. Entscheidungen sollen zusammen getroffen werden und verbindlich sein. Mitglieder sprechen Tätigkeiten ab, um die Arbeit in einer vereinbarten Zeit zu erbringen. Verständigung für das Erreichen ihrer Ziele ist von Bedeutung, Informationen werden im Team untereinander ausgetauscht und aufgenommen. Die Akzeptanz und das Vertrauen spielen für das Arbeitsklima eine große Rolle. Die Planung und Organisation der Arbeit muss besprochen werden. Jeder der Teammitglieder bringt ein Prozessdenken mit, damit alle den Vorgang der Arbeit und der Entwicklungsstufen verstehen und dementsprechend handeln können. Die Aufgabenverteilung sollte nicht nur der Bedürfnisse nach orientiert, sondern zielbezogen an die Mitglieder vergeben werden. Der Umgang der Teamteilnehmer untereinander sollte sich nicht in Konkurrenzkämpfen ausdehnen, sonder kollegial verlaufen, damit Einzelkämpfer keine Chance haben. Vorteile dadurch sind z.B. Fehler schneller entdecken und zusammen bewältigen können. Nach Schley haben Teams idealerweise fünf bis sieben Teilnehmer. Umso größer die Gruppe, desto schwerer die Abstimmung und die Zusammenarbeit im Team. Ziele, Umfang der Arbeit und Anspruchsniveau sollten in einem Team besprochen und festgehalten werden. Mitarbeiter befolgen die vereinbarten Regeln für die Zusammenarbeit, Kommunikation und Konflikte. Eine Teamleitung vertritt das Team von außen und gewährleistet die Organisation. Eine Informationsverarbeitung findet statt und wird schriftlich festgehalten. Der Umgang während der Zusammenarbeit sollte offen, aufbauend und vertrauensvoll sein. Die Handhabung des Teams ist zielbestimmend. Gegenseitige Wertschätzung, Anerkennung und Lob während einer Zusammenarbeit geht mit entstehender effektiverer Motivation und höherer Einsatzbereitschaft, sowie höherer Aktivität der Teamkräfte einher. Auch andere aufgabenbezogene, befriedigte Bedürfnisse, z.B. gemeinsames Essen oder Pausen führen bei einem Team zu höherer Qualität der Zusammenarbeit und gehören zu den Voraussetzungen für eine gute Teamentwicklung.8

„ Der Teamgeist ist heut noch gefragt

Weil man im Team sich leichter plagt;

Doch die Gemeinschaft hält nicht lang;

Wenn man nicht zieht am selben Strang.“

Oskar Stock (1946)9

2.5 Die Merkmale & Ziele eines Teams

„ Damit sich ein Team bilden kann sind verschiedene spekte zu berücksichtigen, die für alle Entwicklungsphasen wichtig sind͘“10

Nach Rosini gibt es dafür verschiedene Bedingungen:

1. Kommunikation und Interaktion: Ein direkter Kontakt zwischen den Teammitgliedern ist Voraussetzung für die Teamentwicklung. Schulungen der Kommunikationsfähigkeit können hierbei helfen.
2. Persönliche Motivation: Teambedingungen können sich auf die persönliche Motivation auswirken.
3. Aktivitäten: Eindeutige Zuweisungen in Aufgabenbereiche und Rollen dienen der Sinngebung.
4. Gefühle: Gemeinsamkeiten und ein positives Grundgefühl gegenüber den anderen Mitgliedern sind von Bedeutung.
5. Verhältnis zur Umgebung: Ein Mittel um die Zusammengehörigkeit zu fördern, sind klare Absprachen mit anderen und Klärung der Erwartungen an die Umgebung.
6. Akzeptanz : Gegenseitige Akzeptanz zur Ermöglichung von einem gesteigerten Zugehörigkeitsgefühl im Team.
7. Gemeinsames Ziel: Das gemeinsame Ziel sollte von Beginn für alle klar ersichtlich formuliert sein.
8. Aufgabenspezifische Kräfte: Voraussetzung für eine gute Leistung im Team sind klar formulierte Erwartungen, Ziele und Anforderungen, Einbindung der persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse sowie geeignete, zur Verfügung gestellte Werkzeuge.11

Ziele eines guten Teams:

- Einemeinsame Version
- Strukturierte Organisation
- Gemeinsame Verantwortlichkeit
- Gerechte Rollenverteilung
- Gute Arbeitsatmosphäre
- Transparente Kommunikation, guter Informationsfluss

3. Modelle zur Teamentwicklung

3.1 Das Equilibrium-Modell

In diesem Modell nach Mennecke/Höffer/Wynne teilt die Arbeitsgruppe ihre aufgabenorientierten (instrumentellen) und soziometrischen (expressiven) Bedürfnisse auf, die zu vergleichen sind mit der Sach- und Beziehungsebene. Es wird versucht, zwischen ihnen eine Balance zu finden. Kommen Störungen auf, so wird dieses Gleichgewicht unterbrochen, welches mit gegenwirkenden Kräften versucht wird wiederherzustellen.

Das Equilibrium-Modell gliedert sich in drei Phasen:

1.Orientierung: Während dieser Phase fragen Teammitglieder Informationen ab und erhalten diese auch.
2. Evaluation: In dieser Phase kann man einen Meinungsaustausch beobachten.
3.Kontrolle: Diese letzte Phase ist bestimmt dadurch, dass die Teammitglieder Kontrolle ausüben, um Einfluss zu nehmen auf die Aktionen der Gruppe.12

3.2 Linear-progressive Teamentwicklungsmodelle

„Linear-progressive Modelle haben gemeinsam, dass sie annehmen, das Team entwickelt sich in einer bestimmten Entwicklungsordnung von einer Phase zur nächsten͘“13 Zum Vergleich stelle ich im Folgenden vier verschiedene, dazu passende Modelle vor.

3.2.1 „4-Phasen-Modell“ nach Tuckman (1965):

Heutzutage wird in der Literatur oft auf dieses Modell Bezug genommen. Damit man das Modell versteht und nachvollzieht, wird dieses nun zusammengefasst:

ls „ ustesten und bhängigkeit“ bezeichnet Tuckman die sozio-emotionale Ebene in einer Gruppe. Damit meint er den Versuch zu sehen, welchen Verhaltensarten die Gruppemitglieder mit Akzeptanz begegnen. Das gezeigte Verhalten aller Mitglieder soll der Maßstab für sämtliche Mitglieder der Gruppe sein. Zusammen mit dem akzeptierten Verhalten geht die Abhängigkeit des Verhaltens der Gruppenrichtlinie einher. Damit die Gruppe Sicherheit in der neu zusammengestellten Situation gewinnt, soll das Verhalten nach Vorbildern von Führungspersonen (Therapeuten, Trainer) übermittelt werden. Zugleich soll die erste Entwicklungsstufe, der Prozess der Orientierung, sich auf die Aufgaben der sich darauf beziehenden Ebene verlaufen. Eine deutliche Grenze der Teamaufgabe hilft, die Orientierung festzustellen. Wichtige Aufgabenbereiche und die zu den Aufgaben gehörenden Fähigkeiten werden zusammengefasst. Vorhandene Informationsquellen und die Bewältigung von Problemen werden in der Gruppe gemeinsam analysiert und besprochen. Sprich, die Orientierung in der Gruppe ist die erste Stufe der Entwicklung auf der sozio-emotionalen und aufgabengerichteten Ebene, welche über das Ausprobieren der Grenzen in Hinsicht des interpersonalen Bereiches und des aufgabenbezogenen Bereiches erarbeitet wird. Gleichzeitig mit dem Zurechtfinden des Verhaltens der Gruppenmitglieder läuft im sozio-emotionalen Bereich das Beschränken/Eingrenzen der eigenen Verhaltenstechnik ab, die eine Abhängigkeit des Verhaltens ausmacht. Als Verlauf des „Formings“ werden nach Tuckman die Orientierung, das Austesten und die Abhängigkeit des Verhaltens benannt.

Die Intragruppenkonflikte entstehen auf der nächsten Entwicklungsstufe. Die Gründe dafür sind Abwehrreaktionen der Mitglieder auf die in der ersten Phase gewünschten Anpassungen. Zum Schutz der eigenen Identität ist dies eine Gegenwehr. Eine Neuformierung der Gruppenstruktur wird versucht zu erreichen, da eine problemhafte Auseinandersetzung besteht. Der emotionale Widerstand gegen die Aufgabe der Anforderungen ist in dieser Stufe gekennzeichnet. Erlebte Diskrepanz zwischen der eigenen persönlichen Orientierung und der erforderlichen Aufgabenorientierung ist hierbei der Verursacher. Tuckman ernennt diese Stufe der Entwicklung als „emotionale Reaktionen auf die Aufgabenforderungen“͘ In der ersten Entwicklungsstufe ist die erwünschte Orientierung am Verhalten der Anderen und die Abhängigkeit des eigenen Verhaltens zu der Gruppe ein Widerspruch, welcher die Gruppenarbeit und deren Ziele erschweren kann. Hierbei sind die Selbsterkennung und die Veränderung für jedes Gruppenmitglied zu beachten. Der emotionale Widerstand entsteht zwischen den erforderlichen Anpassungen und den Aufgabenzielen. Bei Gruppen, die an nicht persönlichen und verstandesmäßigen Aufgaben arbeiten, ist diese Phase wenig bzw. fast nicht zu sehen.

Beide Bereiche der Entwicklungsstufen sind als „Storming-Phase“ zu erkennen, wenn der Widerstand gegenüber den Gruppeneinflüssen und den Anforderungen der Aufgabe getätigt wird.

Durch die „Entwicklung der Gruppenkohäsion“ kommt es nach der Phase des „Stormings“ zu einer Neuformierung der Gruppe. Das Team als Ganzes sowie die eigene Art der Teilnehmer wird angenommen. Das Bedürfnis, die Gruppe weiterzuführen und beizubehalten, entsteht. Neue Normen werden gegründet um die Sicherheit der Gruppe zu gewährleisten. Somit wird die Gruppe eine Einheit und ein harmonisches Zusammenarbeiten kann stattfinden. Die Wertschätzung der Harmonie im Team wird sehr hoch angesehen. Alle aufgabenbezogenen Konflikte werden nicht zugelassen. Der offene Austausch wichtiger Interpretationen wird in diesem aufgabenbezogenen Bereich möglich. Dies lässt sich durch die offene Kommunikation in den Gruppen darlegen. Nach Auffassung von Tuckman ist nun das Team in der Lage, die Meinungen einzelner Mitglieder annehmen zu können. Somit lässt sich von der Normierungsphase bzw. „Norming“ sprechen, denn in der dritten Entwicklungsphase herrscht ein offener Umgang und ein Zusammenhalt miteinander.

Aus der sozio-emotionalen Ebene entsteht eine „funktionale Rollenbeziehung“ in der letzten Phase der Entwicklungsstufe. Nach der Klärung der sozio-emotionalen Bindungen zwischen den Teilnehmern der Gruppe in der Phase zuvor, können nun die Rollen angenommen und ausgeführt werden. Diese helfen bei der Arbeit der aufgabenbezogenen Tätigkeiten der Gruppe.

[...]


1 vgl. Haug, 2009, S.17

2 Haug, 2009, S.18

3 vgl. http://www.gs-eisenberg.de/uploads/media/Teamarbeit.pdf, S. 5f, 23.06.2015

4 Haug, 2009, S. 14

5 vgl. Haug, 2009, S.13f

6 Stumpf/Thomas, 2003, S. XVI

7 vgl. Tuckmann bei Brechtel/Ohlenbrock. In: Stumpf/Thomas (Hg.), 2003, S. 596f.

8 vgl. http://www.gs-eisenberg.de/uploads/media/Teamarbeit.pdf, S.8f, 25.06.2015

9 http://www.aphorismen.de/zitat/28593, 20.05.2015

10 Bender, 9, S.22

11 vgl. Bender, 2009, S. 22f

12 vgl. Bender, 2009, S. 73

13 Bender, 2009, S.73

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Teamentwicklung. Schrittweise zu einer guten Zusammenarbeit
Untertitel
Praxisnahe Modelle für eine gute Zusammenarbeit im Team
Note
1
Autor
Jahr
2015
Seiten
39
Katalognummer
V319659
ISBN (eBook)
9783668196841
ISBN (Buch)
9783668196858
Dateigröße
1208 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
teamentwicklung, schrittweise, zusammenarbeit, praxisnahe, modelle, team
Arbeit zitieren
Besnike Sahiti (Autor:in), 2015, Teamentwicklung. Schrittweise zu einer guten Zusammenarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319659

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