Im Jahr 2015 gab es in Deutschland 612 registrierte Gewaltdelikte mit fremdenfeindlichem Hintergrund und 1005 Angriffe auf Flüchtlingsheime. Die Zahlen sind alarmierend. Umso mehr, wenn man den Anstieg im Vergleich zu 2014 sieht und davon ausgehen kann, dass die Dunkelziffern weitaus höher liegen. Dazu erhalten fremdenfeindliche Organisationen wie AfD, Pegida und Co stetig mehr Zulauf, Demonstrationen gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik häufen sich, Flüchtlinge sehen sich nahezu täglich neuen Anfeindungen gegenüber.
Es scheint, als gäbe es in Deutschland ein verstärktes Problem mit Fremdenfeindlichkeit. Aber woher kommt das? Ist bei diesen Menschen die Einstellung Fremden gegenüber generell negativ? Da es in der heutigen, modernen Zeit nicht dem Ideal entspricht und Fremdenfeindlichkeit nicht mit der breiten, öffentlichen Meinung einhergeht, gehen die wenigsten mit ihrer wahren Einstellung in die Öffentlichkeit. Aus Angst vor negativem Feedback oder sozialem Ausschluss behalten sie ihre Meinung lieber für sich. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist eine fremdenfeindliche Haltung unerwünscht, die Erinnerungen an das Nazideutschland vergangener Tage sollen dazu Warnung genug sein. Aber nun, wo Gleichgesinnte die Straßen füllen, trauen sich offenbar immer mehr Menschen mit ihren fremdenfeindlichen Ansichten in die Öffentlichkeit.
Um herauszufinden, wie die tatsächliche Einstellung der Menschen gegenüber Fremden ist, muss eine geeignete Methode zur Messung gefunden werden. Hierbei unterscheidet man zum einen explizite Einstellungen, die mit direkten Methoden gemessen werden, und zum anderen die impliziten Einstellungen, die mit indirekten Methoden gemessen werden. In der nachfolgenden Arbeit wird die implizite (unbewusste) Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit in Deutschland untersucht, und zwar mit dem impliziten Assoziationstest (IAT).
Nach einer Einführung zum Begriff Einstellungen wird das Thema Fremdenfeindlichkeit sowie der aktuelle Forschungsstand dazu näher betrachtet. Anschließend werden mögliche Verfahren zur Messung vorgestellt, wobei insbesondere auf den impliziten Assoziationstest als geeignetes Messverfahren eingegangen wird. Eine persönliche Stellungnahme sowie die Einschätzung zur Umsetzung der Methode bilden den Abschluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einstellungen
- Was sind Einstellungen?
- Explizite und implizite Einstellungen
- Zentrale Erkenntnisse zu Einstellungen
- Indirekte Messung der Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit
- Fremdenfeindlichkeit
- Nutzen der impliziten Messung
- Forschungsstand
- Messmethodik
- Vorschlag einer Messmethodik
- Der implizite Assoziationstest (IAT)
- Durchführung des IAT Fremdenfeindlichkeit
- Auswertung der gewonnenen Daten
- Stellungnahme und Einschätzung der Machbarkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die implizite (unbewusste) Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ziel ist es, eine geeignete Messmethodik zu finden und deren Machbarkeit zu bewerten. Der Fokus liegt auf der Anwendung des Impliziten Assoziationstests (IAT).
- Definition und Erläuterung von Einstellungen (explizit und implizit)
- Analyse des Phänomens Fremdenfeindlichkeit in Deutschland
- Bewertung verschiedener Messmethoden für Einstellungen
- Detaillierte Beschreibung und Anwendung des IAT
- Abschätzung der praktischen Umsetzbarkeit des gewählten Verfahrens
Zusammenfassung der Kapitel
Einstellungen: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Einstellungen ein, differenziert zwischen expliziten und impliziten Einstellungen und beleuchtet zentrale Erkenntnisse aus der Einstellungsforschung. Es legt die Grundlage für das Verständnis der späteren Anwendung des IAT zur Messung impliziter Einstellungen.
Indirekte Messung der Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit: Dieser Abschnitt definiert Fremdenfeindlichkeit und argumentiert für den Nutzen der impliziten Messung zur Erfassung tatsächlicher Einstellungen, da explizite Methoden durch soziale Erwünschtheit verfälscht werden können. Der aktuelle Forschungsstand zur Messung von Fremdenfeindlichkeit wird beleuchtet und dient als Kontext für die Wahl der Messmethode.
Messmethodik: Das Kapitel beschreibt detailliert die gewählte Messmethodik, den Impliziten Assoziationstest (IAT). Es erläutert das Verfahren, die Durchführung des IAT im Kontext von Fremdenfeindlichkeit und die anschließende Auswertung der gewonnenen Daten. Die Beschreibung fokussiert auf die praktische Anwendung und die methodischen Aspekte des Tests.
Stellungnahme und Einschätzung der Machbarkeit: Dieser Teil beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit der Machbarkeit und den Limitationen der gewählten Messmethode. Es werden die Vor- und Nachteile des IAT im Kontext der Untersuchung von Fremdenfeindlichkeit abgewogen und mögliche Einschränkungen der Ergebnisse diskutiert.
Schlüsselwörter
Fremdenfeindlichkeit, implizite Einstellungen, explizite Einstellungen, Impliziter Assoziationstest (IAT), Messmethodik, Deutschland, Einstellungen, Forschungsstand, soziale Erwünschtheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Implizite Messung der Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die implizite (unbewusste) Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Das Hauptziel ist die Evaluierung einer geeigneten Messmethodik, insbesondere die Anwendbarkeit des Impliziten Assoziationstests (IAT).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition und Erläuterung von Einstellungen (explizit und implizit), eine Analyse des Phänomens Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, eine Bewertung verschiedener Messmethoden für Einstellungen, eine detaillierte Beschreibung und Anwendung des IAT, sowie eine Abschätzung der praktischen Umsetzbarkeit des gewählten Verfahrens.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einstellungen (inkl. expliziter und impliziter Einstellungen und zentralen Forschungserkenntnissen), indirekte Messung der Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit (inkl. Definition von Fremdenfeindlichkeit, Nutzen impliziter Messung und Forschungsstand), Messmethodik (inkl. detaillierter Beschreibung des IAT, Durchführung und Datenanalyse) und schließlich eine Stellungnahme zur Machbarkeit der gewählten Methode.
Was ist der Implizite Assoziationstest (IAT)?
Der IAT ist die in dieser Arbeit gewählte Messmethode zur Erfassung impliziter Einstellungen. Das Kapitel "Messmethodik" beschreibt detailliert das Verfahren, seine Anwendung im Kontext von Fremdenfeindlichkeit und die Auswertung der gewonnenen Daten.
Warum wird der IAT verwendet?
Der IAT wird eingesetzt, weil explizite Messmethoden durch soziale Erwünschtheit verfälscht werden können. Implizite Messmethoden wie der IAT sollen diese Verzerrung umgehen und tatsächliche Einstellungen erfassen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Fremdenfeindlichkeit, implizite Einstellungen, explizite Einstellungen, Impliziter Assoziationstest (IAT), Messmethodik, Deutschland, Einstellungen, Forschungsstand, soziale Erwünschtheit.
Was sind die Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit präsentiert keine konkreten Ergebnisse, da es sich um eine methodische Arbeit handelt, die sich auf die Evaluierung der Anwendbarkeit des IAT zur Messung impliziter Einstellungen zur Fremdenfeindlichkeit konzentriert. Das Kapitel "Stellungnahme und Einschätzung der Machbarkeit" bewertet die Vor- und Nachteile und mögliche Limitationen des verwendeten Verfahrens.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Fremdenfeindlichkeit, impliziten Einstellungen und Messmethoden in der Sozialforschung befassen. Sie bietet einen detaillierten Einblick in die Anwendung des IAT in diesem Kontext.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Messung der unbewussten Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit in Deutschland mit dem impliziten Assoziationstest, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319766