Diese Arbeit beabsichtigt, durch Berücksichtigung zeitgenössischer Quellen, Auseinandersetzung mit themenbezogener Literatur und Einbeziehung der neuesten Erkenntnisse der Forschung, die Verfolgung der Zigeuner im absolutistischen Deutschland zu ergründen und aufzuzeigen. In dieser Hausarbeit wird der Begriff „Zigeuner” als historischer Quellenbegriff zur wissenschaftlichen Untersuchung des Forschungsgegenstandes verwendet. Der Begriff bezieht sich auf die Menschen, die in den Quellen als „Zigeuner“ bezeichnet werden.
Anfang des 15. Jahrhunderts trifft die fremde Kultur der Sinti und Roma mit ihrer eigenen Sprache, Geschichte und Kultur erstmals in Mitteleuropa und Deutschland ein. Die Geschichte der Sinti und Roma ist zugleich eine bewegende und leidvolle Geschichte der Verfolgungen. Besonders im Zeitalter des Absolutismus fand in Mitteleuropa und Deutschland eine rücksichtslose Verfolgung der Sinti und Roma statt. Das Wort „Verfolgung“ meint in diesem Sinne die Minderheitenverfolgung und Strafverfolgung. Neben der physischen Beeinträchtigung (Vertreibung, Gefangennahme, Trennung von Familien usw.) schließt der Verfolgungsakt auch die Entrechtung, Schmähung und Entehrung der Verfolgten ein.
Die Sinti und Roma stellen zwei streng voneinander getrennte Gruppen dar, die sich in Kultur und Dialekt stark unterscheiden. Bei den im frühen 15. Jahrhundert in Deutschland eingewanderten Gruppen, handelte es sich höchstwahrscheinlich vorwiegend um Sinti. Während die Begriffe „Sinti“ und „Roma“ in historischen Quellen nicht aufzufinden sind, stellt der Begriff „Zigeuner“ einen historischen Quellenbegriff dar. Heute ist das Wort „Zigeuner“, als Sammelbezeichnung für die Angehörigen der wandernden ethnischen Minderheit der Sinti und Roma, im deutschen Sprachgebrauch ein negativ besetzter Begriff. Von den Betroffenen wird diese Bezeichnung als diskriminierend empfunden und daher abgelehnt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verfolgung der Zigeuner im absolutistischen Deutschland
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die Verfolgung der Zigeuner im absolutistischen Deutschland zu untersuchen und aufzuzeigen. Sie analysiert die Gründe und Ursachen dieser Verfolgung, die bis in die Vergangenheit reichen, und untersucht die Rolle der Ereignisse im 15. und 16. Jahrhundert.
- Die Ankunft der Zigeuner in Deutschland und die damit verbundenen Vorurteile und Ängste
- Die Entstehung von Gesetzgebung gegen Zigeuner und die Rolle des Reichstages von Freiburg (1498)
- Die Darstellung der Zigeuner in zeitgenössischen Quellen und die einseitige Perspektive der Überlieferung
- Die Auswirkungen der Verfolgung auf das Leben der Zigeuner und ihre Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Zigeunerverfolgung in Deutschland ein und stellt den historischen Kontext dar. Sie erklärt die Entstehung der Begriffe „Zigeuner“, „Sinti“ und „Roma“ und erläutert die Bedeutung dieser Bezeichnungen im historischen Kontext. Die Arbeit stellt die wichtigsten Quellen und die verwendeten Methoden der Untersuchung dar.
Die Verfolgung der Zigeuner im absolutistischen Deutschland
Dieses Kapitel behandelt die Ankunft der ersten Zigeunergruppen in Deutschland im 15. Jahrhundert. Es beschreibt die anfängliche Reaktion der Bevölkerung auf die Fremden und die Entstehung von Vorurteilen. Das Kapitel analysiert die Gesetzgebung gegen Zigeuner, insbesondere die Bedeutung des Reichstages von Freiburg (1498). Es wird auch auf die Rolle von zeitgenössischen Quellen und die einseitige Perspektive der Überlieferung eingegangen.
Schlüsselwörter
Zigeuner, Verfolgung, Absolutismus, Deutschland, Sinti, Roma, Vorurteile, Gesetzgebung, Quellen, Überlieferung, Reichstage von Freiburg (1498).
- Arbeit zitieren
- Michael Alme (Autor:in), 2006, Die Zigeunerverfolgung im absolutistischen Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319909