In der vorliegenden Arbeit sollen die Kritik Theodor Adornos der an einer Jugendbewegung orientierten Musikpädagogik nach 1945 sowie seine Kernaussagen zu einer nach ihm idealen Musikpädagogik dargestellt werden. Dies geschieht aufbauend auf seinem biographischen sowie philosophisch-gesellschaftskritischen Hintergrund sowie seinem Erziehungs- und Bildungsbild und seiner Vorstellung von Ästhetik.
Theodor Wiesengrund Adorno ist den meisten bekannt als Vertreter und Mitbegründer der Kritischen Theorie, auch bekannt als Frankfurter Schule. Seine Werke "Minima Moralia" und "Dialektik der Aufklärung" sind der Allgemeinheit weitaus bekannter als seine Werke im Bereich der Musikwissenschaft.
Dabei befassen sich etwa die Hälfte seiner gesammelten Schriften mit dem Bereich des Ästhetischen, darunter vor allem mit der Auseinandersetzung mit der Musik. Auch zur Diskussion über die Musikpädagogik nach 1945 hat Adorno mit seiner scharfen radikalen Kritik beigetragen. Sein 1954 gehaltener Vortrag auf der Tagung des „Instituts für Neue Musik und Musikerziehung“ mit dem Titel Thesen gegen die musikpädagogische Musik sorgten für gewaltigen Zündstoff.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rückbesinnung auf die Kindheit
- Die Frankfurter Schule
- Erziehung nach Auschwitz und Halbbildung
- Adornos Kunstbegriff
- Adornos Musikbegriff
- Die Jugendbewegung und die Musische Bildung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Adornos Kritik an der musischen Bildung
- Musikpädagogik nach Adorno
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kritik des Philosophen Theodor W. Adorno an der Musikpädagogik nach 1945. Sie setzt Adornos Kritik in den Kontext seiner eigenen philosophischen und gesellschaftskritischen Ansätze, insbesondere der Kritischen Theorie, und beleuchtet seine pädagogischen sowie ästhetischen Ideen. Dabei steht die Auseinandersetzung mit Adornos Kunst- und Musikbegriff sowie seine Kritik an der an der Jugendbewegung orientierten Musikpädagogik im Vordergrund.
- Adornos biographischer Hintergrund und seine Kindheitserfahrungen
- Die Kritische Theorie (Frankfurter Schule) und ihr Einfluss auf Adornos Denken
- Adornos Kritik an der Jugendbewegung und der musischen Bildung nach 1945
- Adornos Kunstbegriff und seine Kritik an der Kulturindustrie
- Adornos Ideal einer nach ihm idealen Musikpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Theodor W. Adorno als Vertreter der Kritischen Theorie vor und beleuchtet seine kritische Auseinandersetzung mit der Musikpädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg. Adornos Vortrag „Thesen gegen die musikpädagogische Musik“ wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung seiner Kritik an der Jugendbewegung und der musischen Bildung nach 1945 eingeführt.
Die Rückbesinnung auf die Kindheit
Dieses Kapitel behandelt Adornos autobiografische Rückbesinnung auf seine Kindheit und zeigt, wie diese seine philosophischen und künstlerischen Ansichten prägte. Es wird verdeutlicht, dass Adornos Kindheitserfahrungen, insbesondere seine musikalische Sozialisation, eine bedeutende Rolle in seiner Kritik an der Jugendbewegung und der musischen Bildung spielten.
Die Frankfurter Schule
Dieses Kapitel stellt die Kritische Theorie, auch bekannt als Frankfurter Schule, vor, zu der Adorno mit Max Horkheimer gehörte. Es werden die zentralen Themen der Kritischen Theorie, wie die Kritik an der modernen Gesellschaft, die Aufklärung und die Kulturindustrie, sowie die Bedeutung der Dialektik der Aufklärung erläutert. Adornos Aufsatz „Zur gesellschaftlichen Lage der Musik“ wird in diesem Kontext behandelt und seine soziologische, philosophische und musikologische Perspektive auf Musik hervorgehoben.
Erziehung nach Auschwitz und Halbbildung
Dieses Kapitel untersucht Adornos pädagogischen Hintergrund im Kontext der Erfahrungen des Nationalsozialismus und seiner Kritik an der kantschen Erziehungstradition. Adornos Forderung nach einer Pädagogik, die Auschwitz nicht noch einmal zulässt, wird beleuchtet und seine Kritik an der Jugend- und Singbewegung des 19. und 20. Jahrhunderts angedeutet.
Schlüsselwörter
Adorno, Kritische Theorie, Frankfurter Schule, Musikpädagogik, Jugendbewegung, Musische Bildung, Kunstbegriff, Kulturindustrie, Halbbildung, Erziehung nach Auschwitz, Ästhetisches Ideal, Dialektik der Aufklärung, Musik und Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Laura Meindl (Autor:in), 2016, Adorno und die Musikpädagogik. Sein ästhetisches Ideal und seine Kritik an der Jugendmusikbewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319955