Die Frage nach der Vereinbarkeit von Islam und Humanität ist hoch aktuell. Sie stellt sich, weil die Menschenrechte, wie sie am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärt wurden, in vielen islamischen Staaten auf eklatante Weise verletzt werden und von der Terrormiliz „IS“ Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden.
Doch ist mit dem Qur'an, der wichtigsten textlichen Grundlage des Islams, die Ursache für religiös motivierte Gewalttaten und Terror bereits gefunden? Was sind die wahren Gründe, die in weiten Teilen der islamischen Welt den Demokratisierungsprozess und die Annahme eines modernen Pluralismus erschweren?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Murad Hofmann
- 2.1 Schriftverständnis
- 2.2 Laizismus und Freiheit des Individuums
- 2.3 Fundamentalismus und Menschenrechte
- 2.3.1 Freiheit und Religionsfreiheit des Menschen
- 2.3.2 Gleichheit aller Menschen
- 2.3.3 Körperstrafen
- 3 Mouhanad Khorchide
- 3.1 Schriftverständnis
- 3.2 Der politische Islam
- 3.3 Menschenrechte und humanistische Qur'an-Hermeneutik
- 3.3.1 Die Stellung der Frau
- 3.3.2 Religionsfreiheit
- 3.3.3 Körperstrafen
- 4 Bassam Tibi
- 4.1 Der Traum von der halben Moderne
- 4.2 Islam und Menschenrechte
- 4.2.1 Menschenrechte im politischen Islam
- 4.2.2 Menschenrechte und Qur'an-Hermeneutik
- 5 Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie sich der Islam mit den UN-Menschenrechten vereinbaren lässt. Sie analysiert verschiedene Positionen von muslimischen Autoren zu diesem Thema und beleuchtet dabei insbesondere den Umgang mit den Menschenrechten im islamischen Diskurs.
- Schriftverständnis im Islam und dessen Einfluss auf die Interpretation der Menschenrechte
- Die Rolle des politischen Islams in der Debatte um Menschenrechte
- Die Bedeutung der Qur'an-Hermeneutik für die Auslegung der Menschenrechte
- Der Stellenwert von Freiheit und Gleichheit im islamischen Kontext
- Die Frage nach der Vereinbarkeit von islamischem Recht und westlichem Menschenrechtsverständnis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Relevanz der Frage nach der Vereinbarkeit von Islam und Menschenrechten heraus.
Im zweiten Kapitel wird die Position des islamischen Fundamentalisten Murad Hofmann vorgestellt. Hofmann argumentiert für eine strikte Auslegung des Qur'an als Grundlage für das islamische Leben und Recht.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Sichtweise des islamischen Theologen Mouhanad Khorchide. Khorchide plädiert für eine humanistische Interpretation des Qur'an und setzt sich für eine Integration der Menschenrechte in den islamischen Diskurs ein.
Im vierten Kapitel wird die Position des Politikwissenschaftlers Bassam Tibi betrachtet. Tibi analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Begegnung von Islam und Moderne ergeben, und diskutiert die Rolle der Menschenrechte in diesem Kontext.
Das fünfte Kapitel bietet einen Vergleich der verschiedenen Positionen und versucht, ein umfassendes Bild des islamischen Diskurses über Menschenrechte zu zeichnen.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit zentralen Themen wie Islam, Menschenrechte, Fundamentalismus, Qur'an-Hermeneutik, politischer Islam, und dem Vergleich verschiedener islamischer Positionen.
- Arbeit zitieren
- Janek Kretschmer (Autor:in), 2015, Konflikte zwischen Islam und UN-Menschenrechten. Ist die Menschenrechtecharta mit dem Koran kompatibel?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319978