Im Mittelpunkt dieser Seminararbeit wird die Erforschung der Konflikte um die Machtgewinnung an dem Beispiel des Großen Nordischen Krieges stehen.
Zunächst werden der Auslöser und bereits vorherrschende Auseinandersetzungen der Beteiligten, auch im Hinblick auf die dazu führenden vorigen Ereignisse, dargestellt. Es soll dazu dienen, eine Grundlage zu einer Untersuchung der vorhandenen Machtverhältnisse zu schaffen, um die Entwicklung der Großmächte in Europa besser nachvollziehen zu können. Was genau Karl XII. von Schweden als einen bemerkenswerten Kriegsführer und Herrscher auszeichnete, weshalb und wie sich die Alliierten gegen ihn richteten und welche Ereignisse diese beiden Mächte im frühen 18. Jahrhundert verband, wird anschließend analysiert. Dadurch kann auf theoretischer Grundlage der Machtforschung in der Politikwissenschaft, insbesondere die der internationalen Beziehungen und des Neorealismus, die Auswirkungen dieses Krieges und eine Résumé dessen gezogen werden. Als Ausgangspunkt und Vergleich zur Darstellung des Großen Nordischen Krieges wird der aktuelle Beitrag zu dem Kampf um die Vorherrschaft von Brendan Simms herhalten.
Es ist schwer vorstellbar, dass europäische Länder wie Schweden, Dänemark, Russland, Deutschland und Polen heutzutage gegeneinander Krieg führen würden, dies allein durch das aktuelle politische System und die momentane wirtschaftliche Lage. Dennoch hat sich eine solche militärische Situation mit ähnlicher Konstellation – jedoch anders motiviert – am Anfang des 18. Jahrhunderts zugetragen. In einem Zeitalter, in dem viele Kriege aus unterschiedlichen Beweggründen geführt wurden, beispielsweise der Dreißigjährige Krieg aufgrund des Herrschaftsanspruches und Ausweitung der Territorien im 17. Jahrhundert oder der zum Großen Nordischen Krieg parallel ablaufende Spanische Erbfolgekrieg um die Thronfolge, so hinterließ auch der Große Nordische Krieg in Bezug auf die Ostseeherrschaft immense Spuren in der Geschichte der Kriege von Europa. Die Entwicklung der beteiligten Länder und des Heiligen Römischen Reiches wurde hier maßgeblich für die Zukunft geprägt. Dieser einzigartige Kampf um die Ostseeherrschaft barg in erster Linie die durch die Herrschaft motivierte Machtgewinnung, die damit einhergehenden Reformationen und vereinzelte Landeinnahmen seitens der Alliierten und Einflüsse des jungen Königs Karl XII. von Schweden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Brendan Simms - aktuelle Stellungnahme zum Großen Nordischen Krieg
- Politik und Vorkriegsgeschichte zum Ende des 17. Jahrhundert
- Der Große Nordische Krieg 1700-1721
- Karl XII. von Schweden und die Alliierten
- Kriegsführung und Hintergrund der Machtverschiebung
- Machtposition: Ostseeherrschaft
- Politischer Gewinn / Verlust
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Erforschung der Konflikte um die Machtgewinnung am Beispiel des Großen Nordischen Krieges. Sie analysiert die Ursachen und die vorherrschenden Auseinandersetzungen der beteiligten Mächte, mit dem Ziel, die Entwicklung der Großmächte in Europa besser zu verstehen.
- Der Große Nordische Krieg als Kampf um die Ostseeherrschaft
- Die Rolle von Karl XII. von Schweden als bemerkenswerter Kriegsführer
- Die Motive und Strategien der Alliierten gegen Schweden
- Die Auswirkungen des Krieges auf die Machtverhältnisse in Europa
- Die Anwendung von Theorien der Machtforschung, insbesondere des Neorealismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den historischen Kontext des Großen Nordischen Krieges und die Bedeutung der Ostseeherrschaft für die beteiligten Länder.
Das zweite Kapitel analysiert die aktuelle Stellungnahme von Brendan Simms zum Großen Nordischen Krieg und den Spanischen Erbfolgekrieg, wobei die Multiperspektivität der politischen Situation und Kriegführung in Europa im frühen 18. Jahrhundert beleuchtet wird.
Im dritten Kapitel werden die politischen Ereignisse und die Vorkriegsgeschichte, die zum Großen Nordischen Krieg führten, dargestellt.
Schlüsselwörter
Großer Nordischer Krieg, Ostseeherrschaft, Karl XII., Schweden, Russland, Dänemark, Machtverschiebung, Neorealismus, internationale Beziehungen, politische Geschichte Europas, Kriegführung, Machtpolitik.
- Arbeit zitieren
- Ivonne Mnich (Autor:in), 2015, Der Große Nordische Krieg (1700-1721). Machtverschiebung durch den Kampf um die Ostseeherrschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320126