Jugendlichkeit, Schlankheit, Fitness – Das sind die Hauptkriterien, die wir in unserer heutigen westlichen Gesellschaft unter Schönheit definieren. Um diesen Attributen zu entsprechen, geben wir einiges. Durch viel Disziplin, Training in Fitnessstudios und Umstellung unseres Ernährungsverhaltens versuchen wir diesem Ideal zu entsprechen. Wenn das alles nicht den gewünschten Erfolg bringt, unterziehen wir uns, bei entsprechendem finanziellem Kapital, Schönheitsoperationen.
Doch wozu der ganze Aufwand? In verschiedenen Studien wurden Menschen befragt, für wen sie sich schön machen. Die meisten antworteten darauf, dass sie es allein für sich selbst täten und behaupteten, dass sie von den vorherrschenden sozialen Schönheitsstandards unbeeinflusst geblieben sind. Doch da lässt sich ein Widerspruch erkennen, denn hier kann man sich fragen, warum sich einander geschönte Menschen so ähnlich sehen, wenn es ihnen doch im Prinzip nur um die eigene Person geht. „Fließbandschönheiten“ – so bezeichnet Anna Balsamo diesen Prozess.
Schönheit, welche historisch schon immer eine Rolle gespielt hat, ist ein immer stärker werdendes präsentes Thema in unserer Gesellschaft und ist heute deutlich wichtiger als vor 20 Jahren. Doch warum streben wir einem bestimmten Ideal nach, während unsere heutige Zeit gleichzeitig durch Autonomie, Freiheit, Individualität und Selbstbestimmtheit gekennzeichnet ist?
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung des Körperbildes im Laufe der Zeit
- Einfluss der Gesellschaft auf das Schönheitsideal
- Meinungen von Karmasin und Posch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob das Schönheitsideal ein von der Gesellschaft durch Kontrolle und Zwang vorgeschriebenes Ideal ist. Sie analysiert die historische Entwicklung des Körperbildes und beleuchtet den Einfluss gesellschaftlicher Normen auf die individuellen Körpervorstellungen. Die Arbeit stützt sich auf die Argumentationen von Waltraud Posch und Helene Karmasin.
- Historische Entwicklung des Körperbildes (Renaissance, Aufklärung, 19. Jahrhundert)
- Einfluss von Gesellschaft und Medien auf das Schönheitsideal
- Der Wandel von Außen- zu Innenzwang
- Das Schönheitsideal als soziales Konstrukt
- Körper als Projekt und Mittel zur Positionierung
Zusammenfassung der Kapitel
Entwicklung des Körperbildes im Laufe der Zeit: Die Arbeit beginnt mit einem kurzen geschichtlichen Exkurs, der die Veränderungen des Körperbildes von der Renaissance über die Aufklärung bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts beleuchtet. In der Renaissance prägte der "zivilisierte Körper" das Ideal, in der Aufklärung der "disziplinierte Körper", der den Anforderungen der neu entstandenen Institutionen gerecht werden musste. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich ein Körperbild, das von Individualismus, Autonomie und Selbstbestimmung geprägt war. Dieser historische Überblick zeigt die Wandelbarkeit von Schönheitsidealen und die fortwährende Einflussnahme der Gesellschaft auf die Körpervorstellungen.
Einfluss der Gesellschaft auf das Schönheitsideal: Dieser Abschnitt analysiert den Einfluss von Gesellschaft und Medien auf das heutige Schönheitsideal. Die Autorin argumentiert, dass das heutige Ideal eine Summe aus historischen Vorstellungen und den Anforderungen einer Marktgesellschaft ist. Sie vertritt die These, dass der gesellschaftliche Einfluss sich von einem direkten Außenzwang (wie in der Aufklärung) zu einem subtileren Innenzwang gewandelt hat, der durch Medien, Marktkultur und soziale Belohnungs- und Bestrafungssysteme vermittelt wird. Der "Kampf um den perfekten Körper" wird als ein von der Gesellschaft gestütztes Projekt beschrieben, das mit Status und Anerkennung verbunden ist.
Meinungen von Karmasin und Posch: Die Arbeit integriert die Ansichten von Helene Karmasin und Waltraud Posch. Karmasin betont den Einfluss gesellschaftlicher Leitwerte (Schlankheit, Fitness, Jugendlichkeit) auf die Körpervorstellungen und die Ausnutzung des ständigen Verbesserungspotenzials des Körpers durch die Gesellschaft. Sie spricht von einer "Körperbesessenheit" und einem Innenzwang, der von außen induziert wird. Posch ähnelt Karmasins Meinung, betont aber zusätzlich die Rolle der Medien und die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen als selbstgewählte Wünsche. Sie beschreibt die Entwicklung von äußeren Normen zu inneren Wünschen als ein "Korsett im Kopf".
Schlüsselwörter
Schönheitsideal, Körperbild, Gesellschaftlicher Einfluss, Medien, Historische Entwicklung, Karmasin, Posch, Innenzwang, Außenzwang, Körper als Projekt, Marktgesellschaft, Individualismus, Autonomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung des Körperbildes und des Schönheitsideals
Was ist der Hauptgegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht, inwieweit das Schönheitsideal ein von der Gesellschaft durch Kontrolle und Zwang vorgeschriebenes Ideal ist. Sie analysiert die historische Entwicklung des Körperbildes und den Einfluss gesellschaftlicher Normen auf individuelle Körpervorstellungen.
Welche historischen Perioden werden im Hinblick auf das Körperbild betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Körperbildes von der Renaissance (mit dem Ideal des "zivilisierten Körpers") über die Aufklärung (mit dem "disziplinierten Körper") bis ins 19. Jahrhundert (mit dem Fokus auf Individualismus, Autonomie und Selbstbestimmung).
Wie beschreibt die Arbeit den Einfluss der Gesellschaft auf das Schönheitsideal?
Die Arbeit argumentiert, dass das heutige Schönheitsideal eine Mischung aus historischen Vorstellungen und den Anforderungen der Marktgesellschaft ist. Der Einfluss der Gesellschaft hat sich von einem direkten Außenzwang zu einem subtileren Innenzwang gewandelt, vermittelt durch Medien, Marktkultur und soziale Belohnungs- und Bestrafungssysteme. Der "Kampf um den perfekten Körper" wird als gesellschaftlich gestütztes Projekt mit Status und Anerkennung verbunden dargestellt.
Welche Rolle spielen Helene Karmasin und Waltraud Posch in der Arbeit?
Die Arbeit integriert die Ansichten von Helene Karmasin und Waltraud Posch. Beide betonen den Einfluss gesellschaftlicher Leitwerte (Schlankheit, Fitness, Jugendlichkeit) auf die Körpervorstellungen und die Ausnutzung des ständigen Verbesserungspotenzials des Körpers durch die Gesellschaft. Karmasin spricht von "Körperbesessenheit" und einem von außen induzierten Innenzwang. Posch betont zusätzlich die Rolle der Medien und die Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen als selbstgewählte Wünsche, beschreibend die Entwicklung von äußeren Normen zu inneren Wünschen als ein "Korsett im Kopf".
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Schönheitsideal, Körperbild, Gesellschaftlicher Einfluss, Medien, Historische Entwicklung, Karmasin, Posch, Innenzwang, Außenzwang, Körper als Projekt, Marktgesellschaft, Individualismus, Autonomie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Entwicklung des Körperbildes im Laufe der Zeit, zum Einfluss der Gesellschaft auf das Schönheitsideal und zu den Meinungen von Karmasin und Posch.
Welche zentrale Forschungsfrage wird in der Arbeit behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob das Schönheitsideal ein von der Gesellschaft vorgeschriebenes Ideal ist, das durch Kontrolle und Zwang aufrechterhalten wird.
- Arbeit zitieren
- Scarlett Henning (Autor:in), 2013, Kommt wahre Schönheit von innen? Der Einfluss der Gesellschaft auf unser Schönheitsideal, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320401