Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Adoleszenz in Werken, die sich mit dem Weltuntergang beschäftigen. Thematisiert werden Identitätskrisen, Krisenerfahrungen, die Ablösung von der Primärfamilie, Sexualität, Liebe und das Verhalten in der Peergroup.
Die Apokalypse, sei sie nun durch Pandemien, Naturkatastrophen oder Nuklearkriege verursacht, wird in unserer Zeit breit thematisiert, wie uns unzählige Filme, Serien, Bücher und Videospiele des Genres beweisen. Im Film tauchen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals Untote auf. Im Rahmen einer Apokalypse könnte man aber die Romanverfilmung "The Last Man on Earth" von 1964 als Vorreiter der heutigen Zombiefilme ansehen, selbst wenn der Begriff Vampir für die Untoten verwendet wird. Wer oder was die Menschheit bedroht, ist aber letztlich wenig relevant. In jedem Fall werden die Protagonisten aus ihrer Welt und ihrem Alltag gerissen und sind gezwungen sich mit widrigen Lebensverhältnissen zu arrangieren. Die Gesellschaft ist am Ende und muss in anderer Form wiederaufgebaut werden. Statt nur zu leben wird das Überleben plötzlich zur wichtigsten Motivation.
Inzwischen unterscheiden sich diese Endzeitvisionen wesentlich von der Bedeutung, die der Begriff Apokalypse im Christentum hat. Das Jüngste Gericht wird durch eine der genannten Katastrophen ersetzt und der Ursprung des Weltuntergangs liegt nicht länger in Gottes Hand, sondern in derer der Menschen. In den meisten modernen Endzeitfilmen zerstört die Menschheit selbst ihre Welt, wie beispielsweise durch Umweltverschmutzung oder den verantwortungslosen Umgang mit Atomwaffen. Dennoch verschwinden die religiösen Untergangsphantasien nicht gänzlich aus der Filmlandschaft. In "I am Legend" und "Book of Eli" finden sich zahlreiche Hinweise auf das Christentum, von subtil bis vollkommen offenkundig. Die moderne Endzeitliteratur – Filme und Spiele eingeschlossen – entsteht dabei nicht zwangsweise aus der reinen Fantasie. In Katastrophenfilmen kann der verantwortungslose Umgang mit den Ressourcen der Natur verarbeitet werden und Zombies können Kritik am Kapitalismus und der Konsumgesellschaft üben. Untergangsphantasien können auf unterbewusster Ebene ebenso Überlebensphantasien sein, die Ideen zur Problemlösung enthalten.
Inhaltsverzeichnis
- Faszination Untergangsszenarios
- Herausforderungen der Adoleszenz in Untergangsszenarios
- Zwischen Kind sein und Erwachsen werden
- Identität, Krisenerfahrungen und der Umgang mit der Apokalypse
- Ablösung von der Primärfamilie
- Sexualität und Liebe
- Verhalten in der Peergroup
- Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Adoleszenz-Herausforderungen in fiktiven Untergangsszenarien dargestellt werden. Im Fokus steht die Analyse, wie jugendliche Protagonisten in Film, Serien und Spielen mit den veränderten Lebensbedingungen und den klassischen Herausforderungen der Adoleszenz umgehen. Die Arbeit beleuchtet, inwiefern etablierte psychologische Modelle der Adoleszenz auf diese veränderten Kontexte anwendbar sind.
- Die Faszination an Untergangsszenarien in der Populärkultur
- Die Darstellung von Adoleszenten als Hoffnungsträger oder Hindernis in Untergangsszenarien
- Die Adaption klassischer Adoleszenz-Herausforderungen (Identitätsfindung, Ablösung von der Familie, Sexualität, Peergroup) in apokalyptischen Kontexten
- Der Einfluss der apokalyptischen Situation auf die Herausforderungen der Adoleszenz
- Vergleichende Analyse verschiedener Medien (Film, Serie, Spiel)
Zusammenfassung der Kapitel
Faszination Untergangsszenarios: Das Kapitel beleuchtet die breite Thematisierung von Apokalypsen in der modernen Populärkultur, von frühen Filmen bis hin zu aktuellen Serien und Videospielen. Es wird gezeigt, wie sich die Darstellung des Weltuntergangs von religiösen Ursprüngen hin zu anthropogenen Ursachen verschoben hat, wobei Umweltzerstörung und der Umgang mit Atomwaffen als Beispiele genannt werden. Trotz des modernen Kontextes bleiben religiöse Untergangsphantasien präsent, wie in Beispielen wie "I am Legend" und "Book of Eli" deutlich wird. Das Kapitel deutet auch darauf hin, dass Untergangsszenarien auf einer unterbewussten Ebene auch Überlebensphantasien und Lösungsansätze für reale Probleme darstellen können, wobei auf die unterschiedlichen Interpretationen dieser Szenarien hingewiesen wird. Die Fußnoten verweisen auf relevante wissenschaftliche Arbeiten, die diese Thesen unterstützen.
Herausforderungen der Adoleszenz in Untergangsszenarios: Dieses Kapitel fokussiert auf die besondere Position von Kindern und Jugendlichen in apokalyptischen Erzählungen. Sie werden sowohl als Hoffnungsträger für die Zukunft dargestellt (z.B. immun gegen Viren), als auch als potenzielle Belastung für die Überlebenden. Der Text analysiert die Anwendung psychologischer Modelle der Adoleszenz (Ablösung von der Familie, Sexualität, Peergroup) auf den Kontext von Untergangsszenarien. Es wird argumentiert, dass diese Modelle zwar angepasst werden müssen, aber dennoch relevant bleiben. Die Notwendigkeit der Eigenständigkeit wird als zentraler Aspekt hervorgehoben, auch wenn die traditionellen Wege der Ablösung von der Familie im Kontext einer Apokalypse nicht möglich sind. Die Bedeutung der Peergroup erweitert sich, indem sie sich nicht nur auf Gleichaltrige, sondern auch auf andere Überlebende ausweitet. Der Text zeigt auf, wie die spezifischen Herausforderungen der Adoleszenz in der beschriebenen Situation neu interpretiert werden müssen.
Schlüsselwörter
Adoleszenz, Untergangsszenarien, Apokalypse, Populärkultur, Identität, Ablösung, Sexualität, Peergroup, Überleben, Hoffnung, Film, Serie, Spiel, Resilienz, Krisenbewältigung.
Häufig gestellte Fragen zu: Adoleszenz-Herausforderungen in fiktiven Untergangsszenarien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Adoleszenz-Herausforderungen in fiktiven Untergangsszenarien aus Film, Serien und Spielen. Im Fokus steht, wie jugendliche Protagonisten mit den veränderten Lebensbedingungen und den klassischen Herausforderungen der Adoleszenz umgehen und inwiefern etablierte psychologische Modelle der Adoleszenz auf diese Kontexte anwendbar sind.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit untersucht die Faszination an Untergangsszenarien in der Populärkultur, die Darstellung von Adoleszenten als Hoffnungsträger oder Hindernis, die Adaption klassischer Adoleszenz-Herausforderungen (Identitätsfindung, Ablösung von der Familie, Sexualität, Peergroup) in apokalyptischen Kontexten und den Einfluss der apokalyptischen Situation auf diese Herausforderungen. Ein Vergleich verschiedener Medien (Film, Serie, Spiel) wird ebenfalls durchgeführt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Faszination an Untergangsszenarien, den Herausforderungen der Adoleszenz in diesen Szenarien (inkl. Unterkapiteln zu Identität, Krisenerfahrungen, Ablösung von der Primärfamilie, Sexualität und Verhalten in der Peergroup) und ein Resumée. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und eine Liste mit Schlüsselwörtern.
Was wird im Kapitel "Faszination Untergangsszenarien" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die breite Thematisierung von Apokalypsen in der Populärkultur, ihre Entwicklung von religiösen Ursprüngen hin zu anthropogenen Ursachen (Umweltzerstörung, Atomwaffen) und die anhaltende Präsenz religiöser Untergangsphantasien. Es wird die These vertreten, dass Untergangsszenarien auch Überlebensphantasien und Lösungsansätze für reale Probleme darstellen können.
Worauf konzentriert sich das Kapitel "Herausforderungen der Adoleszenz in Untergangsszenarios"?
Dieses Kapitel analysiert die besondere Position von Kindern und Jugendlichen in apokalyptischen Erzählungen – sowohl als Hoffnungsträger als auch als Belastung. Es untersucht die Anwendung psychologischer Modelle der Adoleszenz im Kontext von Untergangsszenarien und argumentiert für deren Relevanz, auch wenn eine Anpassung notwendig ist. Die Bedeutung von Eigenständigkeit und der erweiterten Rolle der Peergroup wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Adoleszenz, Untergangsszenarien, Apokalypse, Populärkultur, Identität, Ablösung, Sexualität, Peergroup, Überleben, Hoffnung, Film, Serie, Spiel, Resilienz, Krisenbewältigung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich für die Darstellung von Adoleszenz und Untergangsszenarien in der Populärkultur interessieren. Sie bietet eine strukturierte Analyse dieser Themen und kann als Grundlage für weitere Forschung dienen.
- Quote paper
- Karina Oelmaier (Author), 2016, Endure and Survive. Herausforderungen der Adoleszenz in medialen Untergangsszenarios, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320532