Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
2 ANALYSE DES FERTIGFAHRZEUGTRANSPORTMARKTES
2.1 Definition und aktuelle Rechtslage von Lang-LKW
2.2 Aktuelle Rechtslage von Fertigfahrzeugtransportern
2.3 Konfigurationen für Fertigfahrzeugtransporte
2.4 Zielsetzung dieser Untersuchung
3 GEGENÜBERSTELLUNG KONVENTIONELLER FERTIGFAHRZEUGTRANSPORTER VS. LANG- LKW-FERTIGFAHRZEUGTRANSPORTER
3.1 Physikalische Grundlagen der Kraftstoffverbrauchsrechnung
3.2 Daten der zu vergleichenden Fertigfahrzeugtransporter
3.3 Herleitung cw-Wert für Fertigfahrzeugtransporter
3.4 Berechnung des Kraftstoffverbrauchs
3.5 Relativer Kraftstoffeinsatz pro Fahrzeug bei voller Auslastung
3.6 Relativer Kraftstoffeinsatz pro Fahrzeug bei nicht voller Auslastung
3.7 Schlussfolgerungen
4 WEITERE MÖGLICHKEITEN ZUR EFFIZIENZSTEIGERUNG UND NACHBETRACHTUNG DER FORSCHUNGSFRAGE
4.1 Weitere Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung
4.2 Nachbetrachtung
LITERATURVERZEICHNIS
ANHANG
1 Einleitung
„In der Automobillogistik mag vieles glänzen wie vom Logistiker entwachste Autos: die Präzision der Abläufe, das Know-how der Dienstleister, das eingesetzte Equipment. Eines aber gehört sicher nicht dazu: die Erträge."[1]
Durch die in den vergangenen Jahren zu beobachtenden Entwicklungen der Maut-, Energie- und allgemeinen Preissteigerungen in der Transportlogistik kamen auch auf die Vertreter der Automobillogistik große Herausforderungen zu. Ebenso ist ein steigender gesellschaftlicher Druck bezüglich nachhaltiger und umweltfreundlicher Logistik zu spüren - Stichwort „Green Logistics". Deshalb wird es für Logistikunternehmen immer wichtiger, sich über Kostensenkungen bzw. Effizienzsteigerungen bei gleichzeitigem umweltschonenden Ressourceneinsatz Gedanken zu machen. Ergebnis dieser Arbeit soll sein, wie durch den Einsatz von Lang-LKW die Effizienz von Fertigfahrzeugtransporten gesteigert werden kann.
2 Analyse des Fertigfahrzeugtransportmarktes
ln Deutschland hat die Automobilindustrie von jeher eine große Bedeutung. Durch namenhafte Hersteller wie Volkswagen, BMW, Daimler und Audi gilt Deutschland weltweit als das Autoland. Durch die zunehmende Produktion von Fahrzeugen steigt dementsprechend auch die Transportleistung bezüglich Fertigfahrzeugen.
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Abbildung 1[2]
Es gibt in Europa vier Hauptausprägungen der Fertigfahrzeugtransporte: mit Nutzfahrzeugen auf der Straße, mit speziellen Güterzügen per Schiene, mit Binnenschiffen auf Flüssen oder mit speziellen Schiffen auf der See. 2007 wurden bei über 42 % aller europäischen Fertigfahrzeugtransporte, zumindest auf Teilstrecken, Nutzfahrzeuge auf der Strasse eingesetzt.[3] Dies sind in absoluten Zahlen mehr als 26 Millionen transportierter Fahrzeuge. Bei Betrachtung der steigenden Produktionszahlen nur in Deutschland, lässt sich daraus bereits ableiten, dass sich das Transportvolumen in den vergangenen Jahren nochmals vergrößert hat (siehe Abbildung 1). Da die Bahn in Deutschland momentan nicht die Kapazität hat das steigende Transportvolumen proportional aufzufangen[4] und Binnenschiffe innerhalb Deutschlands nicht überall eingesetzt werden können, wird auch zukünftig ein Großteil der Transporte mit Nutzfahrzeugen durchgeführt werden.
Die „Association of European Vehicle Logistics", kurz „ECG", vertritt mit über 100 Gesellschaften ca. 90 % der europäischen Fertigfahrzeugtransportunternehmen. Die Mitglieder kommen insgesamt aus 27 europäischen Ländern inklusive Russland, Ukraine und Türkei. Sie beschäftigen über 105.000 Mitarbeiter und setzten mehr als 24.000 Straßen-Fertigfahrzeugtransporter ein.[5] 2009 war Deutschland mit mehr als 10 % der Mitglieder am stärksten in der „ECG" vertreten.[6]
Die „ECG" klassifiziert die zu transportierenden Fahrzeuge nach drei verschiedenen Gruppen. Die Klasse „Heavy Commercial Vehicles / Buses", kurz „HCV/B", beinhaltet Busse und Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen. Die zweite Gruppe „Light Commercial Vehicles / Mini-buses", kurz „LCV/MB" wird klassifiziert für Nutzfahrzeuge und Busse bis 3,5 Tonnen. Im Folgenden wird sich nur auf die dritte Klasse „Cars" bezogen, da diese einen prozentualen Anteil von ca. 85 % an der Gesamtmenge der transportierten Fahrzeuge haben.[7] Hierbei handelt es sich nur um Personenkraftwagen.
2.1 Definition und aktuelle Rechtslage von Lang-LKW
ln einem länderübergreifenden Feldversuch für innovative Nutzfahrzeugkonzepte wird seit 2012 der Einsatz von Lang-LKW in Deutschland getestet. Hierfür werden LKW- Kombinationen mit einer Gesamtlänge von bis zu maximal 25,25 m eingesetzt, wobei die normalerweise zulässige Gesamtlänge für LKW mit Anhänger von 18,75 m überschritten wird. Das Fahrzeuggewicht darf jedoch 40 t, im kombinierten Verkehr 44 t, nicht überschreiten. Die rechtlichen Grundlagen hierzu sind in der „Verordnung über Ausnahmen von straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften für Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit Überlänge"[8] und der Europäischen Richtlinie RL96/53/EG geregelt.
2.2 Aktuelle Rechtslage von Fertigfahrzeugtransportern
Mit einer Genehmigung kann die Gesamtlänge von Fertigfahrzeugtransportern die normalerweise zulässige Gesamtlänge von 18,75 m überschreiten. Dabei kann das zu transportierende Fahrzeug über die hintere Fahrzeugkante 1,50 m, sowie ab einer Gesamthöhe der Fahrerkabine von 2,0 m, über die Fahrerkabine 0,50 m hinausstehen (siehe Abbildung 2).[9] Somit ist in Deutschland mit Genehmigung bereits eine Gesamtlänge von 20,75 m zulässig, was de facto auch von dem Großteil aller Fertigfahrzeugtransporteure genutzt wird.
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Abbildung 2[10]
2.3 Konfigurationen für Fertigfahrzeugtransporte
Die drei größten europäischen Hersteller von Fertigfahrzeugtransportern sind die Firma Lohr Industrie S.A. in Frankreich, die Firma Rolfo S.p.A. in Italien und die Firma Kässbohrer Transport Technik GmbH in Österreich.[11] Diese bieten unterschiedlichste Konfigurationen für Fertigfahrzeugtransporter an. Beispielhaft sind hier nun typische Kombinationen der Firma Kässbohrer Technik Logistik GmbH dargestellt:
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Motorwagen m. Scherenhub Anhänger m. Scheren hub
Abbildung 3[12]
Eine weitere Variante von Fertigfahrzeugtransporter sind geschlossene Fahrzeugtransporter welche speziell für denTransport von besonders exklusiven Limousinen, Prototypen oder individuellen Ausstellungsfahrzeugen entwickelt worden sind. Diese sollen größtmöglichen Schutz und Sicherheit bieten. Vorteil dieser Fahrzeuge ist, dass durch den geschlossenen Kofferaufbau der Zugang und das Einsehen in das Fahrzeug unterbunden wird.
Die Firma Lohr hat auch bereits einen Fertigfahrzeugtransporter mit 25,25 m Gesamtlänge für Länder wie Dänemark, Finnland und Schweden, welche 25,25 m-Züge zulassen, entwickelt (Abbildung 4). Dieser besteht aus einem Motorwagen mit Aufbau mit langem Radstand, einem Dolly[13] und einem Sattelauflieger. Da es sich hierbei jedoch um Spezialaufträge handelt, sind keine weiteren Daten verfügbar.
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Abbildung 3[14]
[...]
[1] (Binz, 2012)
[2] vgl. (VDA, 2015)
[3] vgl. (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2010), S. 10
[4] vgl. (KölnerStadt-Anzeiger, 2008)
[5] vgl. (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2014)
[6] vgl. (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2010), S. 17-18
[7] vgl. (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2010), S. 23-24
[8] vgl. (Bundesanstalt für Straßenwesen, 2015)
[9] vgl. (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2014)
[10] (Association of European Vehicle Logistics (ECG), 2012)
[11] vgl. (Williams, 2013)
[12] (Kässbohrer Logistik Technik GmbH, 2016)
[13] Ein Dolly ist ein kurzer Anhänger bestehend aus ein bis drei Achsen zur Aufnahme eines Sattelaufliegers.
[14] (Lohr Industrie S.A., 2014)
- Arbeit zitieren
- Michael Rogg (Autor:in), 2016, Erhöhung der Effizienz im Fertigfahrzeugtransport durch den Einsatz von Lang-Lkw, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320573
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