Im Rahmen dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Risiken von Hochfrequenzhandel (HFT) ausgehen und welche Regulierungsmaßnahmen eingesetzt werden, um den nachteiligen Auswirkungen des HFT entgegenzuwirken.
„Wie aus dem Nichts brachen an einen unscheinbaren Donnerstagnachmittag die Kurse auf breiter Front ein“. Beschrieben wird der 06. Mai 2010, der als sogenannter „Flash Crash“ in die Geschichte des Börsenhandels einging. An diesem Tag brach der Dow- Jones-Index innerhalb weniger Minuten um 9% (ca. 1000 Punkte) ein und erholte sich ebenso schnell wieder. Nach Untersuchungen der CFTC und der SEC ist ein Investor für den Börsenabsturz verantwortlich. Dieser hatte sein Handelsprogramm dahingehend programmiert 75.000 Terminkontrakte (E-Mini) mit einem Gesamtwert von etwa 4,1 Milliarden Dollar innerhalb von 20 Minuten zu verkaufen. Käufer waren unter anderem HF-Trader, deren algorithmische Programme erkannten, dass eine Vielzahl dieser Kontrakte verkauft werden sollte, wodurch die Preise fielen, und verkauften ebenfalls. Dieser Abwärtstrend wurde durch Verkaufsaufträge der anderen Handelsteilnehmer verstärkt, und wirkte sich schließlich auf den gesamten Markt aus. HFT ist für dieses Ereignis nicht verantwortlich, hat jedoch die Abwärtsspirale mit verursacht. Auch in den darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu Börsenpannen verursacht durch Computerprogramme, wie z.B. bei der Brokerfirma Knight Capital, die Anfang August 2012 aufgrund eines Softwarefehlers 440 Mio. Dollar verloren hatte, was beinahe zum Bankrott führte. Da HFT auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen hat und einen großen Anteil am Handelsvolumen einnimmt, wurde im September 2012 das HFT-Gesetz beschlossen, das HFT in Deutschland regulieren und Börsencrashs verhindern soll.
Zunächst werden die Begriffe „Kapitalmarkt“ und „Hochfrequenzhandel“ definiert. Um einen besseren Einblick in HFT zu erhalten, wird die Funktionsweise beschrieben und auf die Entstehung und Entwicklung von HFT eingegangen. In Kapitel 3 dieser Arbeit wird die Regulierung des HFT thematisiert, beginnend mit der Beschreibung, warum eine Regulierung erforderlich ist, über die Darstellung des HFT-Gesetzes bis hin zur Erläuterung der Auswirkungen, die durch die Gesetzeseinführung entstehen. Bei der kritischen Würdigung geht es um die Betrachtung von HFT aus verschiedenen Blickwinkeln. Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse sowie ein Ausblick bilden den Abschluss.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 1.3 Zielsetzung
- 2 Begriffe „Kapitalmarkt“ und „Hochfrequenzhandel“
- 2.1 Definition Kapitalmarkt
- 2.2 Definition und Funktionsweise des Hochfrequenzhandels
- 2.3 Entstehung und Entwicklung des Hochfrequenzhandels
- 3 Regulierung des Hochfrequenzhandels
- 3.1 Motive für die Regulierung
- 3.2 Regulierung durch das Hochfrequenzhandelsgesetz
- 3.3 Auswirkungen der Regulierungsmaßnahmen
- 4 Kritische Würdigung
- 4.1 Aus der Sichtweise eines Hochfrequenztraders
- 4.2 Aus der Sichtweise der anderen Marktteilnehmer
- 4.3 Beeinflussung der Finanzmarktstabilität
- 5 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Hochfrequenzhandel (HFT) und seine Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Sie untersucht die Funktionsweise von HFT, die Notwendigkeit seiner Regulierung und die Folgen der eingeführten Maßnahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kritischen Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven.
- Funktionsweise des Hochfrequenzhandels
- Auswirkungen des Hochfrequenzhandels auf die Kapitalmärkte
- Regulierung des Hochfrequenzhandels
- Risiken des Hochfrequenzhandels
- Sichtweisen verschiedener Marktteilnehmer zum Hochfrequenzhandel
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beginnt mit dem "Flash Crash" vom 06. Mai 2010 als einführendes Beispiel für die potenziellen Risiken des Hochfrequenzhandels (HFT). Sie stellt die Problemstellung der Arbeit dar: die Analyse der Risiken von HFT und die Bewertung der Regulierungsmaßnahmen. Die Vorgehensweise beschreibt den Aufbau der Arbeit und die Zielsetzung umfasst die Analyse von HFT und seinen Auswirkungen sowie die Darstellung der Regulierungsinstrumente. Der "Flash Crash" wird als ein wichtiger Auslöser für die Notwendigkeit einer tiefergehenden Betrachtung des HFT und seiner Auswirkungen auf den Finanzmarkt herangezogen.
2 Begriffe „Kapitalmarkt“ und „Hochfrequenzhandel“: Dieses Kapitel definiert zunächst den Kapitalmarkt im weiteren und engeren Sinne, wobei der Fokus auf dem organisierten Kapitalmarkt liegt, da der Hochfrequenzhandel eng mit dem Börsenhandel verknüpft ist. Anschließend wird der Hochfrequenzhandel (HFT) definiert und seine Funktionsweise erläutert. Die Entstehung und Entwicklung des HFT werden ebenfalls beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis zu schaffen. Der Abschnitt legt die Grundlage für die spätere Analyse der Auswirkungen von HFT auf die Kapitalmärkte und die Notwendigkeit von Regulierungen.
3 Regulierung des Hochfrequenzhandels: Dieses Kapitel befasst sich mit der Regulierung des Hochfrequenzhandels. Zuerst werden die Motive für die Regulierung dargelegt, die sich aus den Risiken und potenziellen negativen Auswirkungen des HFT auf die Marktstabilität ergeben. Im Anschluss wird das Hochfrequenzhandelsgesetz (HFT-Gesetz) detailliert beschrieben und seine spezifischen Regelungen erläutert. Abschließend werden die Auswirkungen der Regulierungsmaßnahmen auf den Markt analysiert, sowohl die beabsichtigten als auch die unbeabsichtigten Konsequenzen.
4 Kritische Würdigung: Dieses Kapitel bietet eine kritische Würdigung des Hochfrequenzhandels aus verschiedenen Perspektiven. Es beleuchtet die Sichtweise der Hochfrequenzhändler selbst, die Sichtweise anderer Marktteilnehmer und analysiert den Einfluss von HFT auf die Finanzmarktstabilität. Die verschiedenen Argumentationen und Interessen der Akteure werden gegeneinander abgewogen und diskutiert, um ein differenziertes Bild zu ermöglichen. Dieser Abschnitt dient dazu, die komplexen und vielschichtigen Auswirkungen des HFT umfassend darzustellen.
Schlüsselwörter
Hochfrequenzhandel, HFT, Kapitalmarkt, Regulierung, Finanzmarktstabilität, Algorithmischer Handel, Börsencrash, Risiko, Marktteilnehmer, HFT-Gesetz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Hochfrequenzhandel und seine Auswirkungen auf die Kapitalmärkte
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert den Hochfrequenzhandel (HFT) und seine Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Sie untersucht die Funktionsweise von HFT, die Notwendigkeit seiner Regulierung und die Folgen der eingeführten Maßnahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kritischen Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Funktionsweise des Hochfrequenzhandels, Auswirkungen des Hochfrequenzhandels auf die Kapitalmärkte, Regulierung des Hochfrequenzhandels, Risiken des Hochfrequenzhandels und die Sichtweisen verschiedener Marktteilnehmer zum Hochfrequenzhandel.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die den Hochfrequenzhandel einführt und die Problemstellung und Zielsetzung definiert. Ein Kapitel zur Definition von Kapitalmarkt und Hochfrequenzhandel inklusive Entstehung und Entwicklung. Ein Kapitel zur Regulierung des Hochfrequenzhandels, inklusive des Hochfrequenzhandelsgesetzes und seiner Auswirkungen. Ein Kapitel zur kritischen Würdigung aus verschiedenen Perspektiven (HFT-Trader, andere Marktteilnehmer, Einfluss auf die Finanzmarktstabilität). Schließlich folgt eine Zusammenfassung und ein Ausblick.
Welche Begriffe werden in der Seminararbeit definiert?
Die Arbeit definiert den Kapitalmarkt (im weiteren und engeren Sinne) und den Hochfrequenzhandel (HFT), inklusive seiner Funktionsweise und Entwicklung.
Wie wird der Hochfrequenzhandel (HFT) in der Seminararbeit beschrieben?
Der Hochfrequenzhandel wird als eine Form des algorithmischen Handels beschrieben, die durch hohe Geschwindigkeit und große Handelsvolumen gekennzeichnet ist. Seine Funktionsweise, Entstehung und Entwicklung werden detailliert erläutert.
Welche Regulierungsmaßnahmen werden behandelt?
Die Seminararbeit behandelt die Motive für die Regulierung des HFT und beschreibt detailliert das Hochfrequenzhandelsgesetz (HFT-Gesetz) und seine Regelungen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen werden analysiert.
Welche Perspektiven werden in der kritischen Würdigung berücksichtigt?
Die kritische Würdigung betrachtet den Hochfrequenzhandel aus der Sichtweise von Hochfrequenztradern, anderen Marktteilnehmern und im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Hochfrequenzhandel, HFT, Kapitalmarkt, Regulierung, Finanzmarktstabilität, Algorithmischer Handel, Börsencrash, Risiko, Marktteilnehmer, HFT-Gesetz.
Welche Rolle spielt der „Flash Crash“ vom 06. Mai 2010?
Der „Flash Crash“ vom 06. Mai 2010 wird in der Einleitung als einführendes Beispiel für die potenziellen Risiken des Hochfrequenzhandels verwendet und als wichtiger Auslöser für die Notwendigkeit einer tiefergehenden Betrachtung des HFT und seiner Auswirkungen auf den Finanzmarkt herangezogen.
Für wen ist diese Seminararbeit bestimmt?
Diese Seminararbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Hochfrequenzhandel.
- Quote paper
- S. Lim (Author), 2014, Funktionsweise des Hochfrequenzhandels und dessen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320634