Wikipedia. Entwicklung, technischer Aufbau, Organisationsstruktur und Inhaltserstellung


Hausarbeit, 2015

19 Seiten, Note: 1,3

Alexander Gronauer (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Hintergrund und Problemstellung
1.2. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

2. Das Wiki-Konzept
2.1. Definition und Entstehung
2.2. Charakteristische Funktionen
2.3. Grenzen des Konzepts

3. Wikipedia als bekanntester Wiki-Vertreter
3.1. Entwicklung im Zeitverlauf
3.2. Technischer Aufbau
3.3. Organisationsstruktur
3.4. Inhaltserstellung und Funktionsweise

4. Kritische Würdigung
4.1. Qualität und Kontrolle der Informationen
4.2. Urheberrechte

5. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

1.1. Hintergrund und Problemstellung

In einem Zeitalter, in dem ein Großteil der Wirtschaftsleistung eines Landes durch den Dienstleistungssektor erbracht wird, ist der Erfolgsfaktor Mensch wichtiger denn je. Doch vor allem in Berufen mit verstärkt intellektueller Komponente wäre der Mensch nichts ohne den Produktionsfaktor Wissen. Autoren gehen sogar soweit, Wissen mit den Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden gleichzusetzen.1 Nicht erst seitdem Modewörter wie ‚Shareconomy’2, Knowledge-Base oder Know-How-Träger durch die Flure der Unternehmen getragen werden gilt innerbetriebliches Wissen als einer der größten Erfolgsfaktoren in der Wirtschaft. Im aktuell vorherrschenden Informationszeitalter, das die Nachfolge des Industriezeitalters antritt, spielt die IT eine tragende Rolle und sorgt für eine Allgegenwärtigkeit von Informationen. Nie war es leichter per Knopfdruck auf frei verfügbares Wissen zuzugreifen als heute – eine regelrechte Revolution der Informationsbereitstellung im Internet sorgt für eine kaum mehr zu bewältigende Flut an Informationen. Sowohl unternehmensintern, als auch -extern besteht die Herausforderung eher in der Verwaltung, Selektion und sinnvollen Aufbereitung von Informationen und Wissen, als in der Herausbildung desselben. Die wissenschaftliche Theorie hat bereits gute Ansätze für die Lösung dieser Thematik erarbeitet, dennoch können viele Unternehmen das Wissen als Erfolgsfaktor noch nicht kanalisiert und zielgerichtet einsetzen.3 Es fehlt an Konzepten und Tools zum Wissensmanagement, um Wissen zu strukturieren, zu vereinheitlichen, zu indexieren und in adäquater Form bereitzustellen.

Das verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass populäre Online-Plattformen – zumindest auf den ersten Blick – aufzeigen, wie es funktionieren kann. Wiki-Plattformen gibt es im World Wide Web mittlerweile wie Sand am Meer; allesamt unterliegen einem kollaborativen Grundgedanken der spezifischen Wissensbereitstellung. Wikipedia als populärste Wiki-Plattform vereint dabei mittlerweile knapp 1,9 Mio. deutschsprachige Artikel4 zu verschiedensten Themen – Grund genug sich genauer mit der freien Online-Enzyklopädie zu befassen.

1.2. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

Erklärtes Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, dem Leser ein Grundverständnis zum Thema Wiki zu verschaffen. Er soll fortan in der Lage sein das Wiki-Konzept zu definieren sowie Funktionen und Grenzen der Modelle zu beschreiben. Weiterhin soll er Wikipedia als wichtigstes Wiki-Konzept einordnen können und dabei ein Verständnis für Historie, Aufbau, Organisation und Inhaltserstellung entwickelt haben. Der Leser möge Wiki-Konzepte - vor allem Wikipedia - würdigen und hierbei auf kritische Faktoren zurückgreifen können, sodass eine fundierte Meinungsbildung möglich ist.

Um diese Zielsetzung zu erreichen ist die Arbeit in fünf Kapitel gegliedert. Nach der bereits gelesen Einleitung mitsamt Übersicht zu Zielsetzung und Inhalt folgt eine allgemeine Skizzierung des Wiki-Konzepts, wobei neben der Definition vor allem Funktionen und Grenzen des Konzepts im Vordergrund stehen. Im dritten Abschnitt wird mit Wikipedia als dem bekanntesten Wiki-Konzept fortgefahren und dabei nach einem historischen Abriss auf die Spezifika ‚technischer Aufbau’, ‚Organisationsstruktur’ und ‚Inhaltserstellung und Funktionsweise’ eingegangen. Das vierte Kapitel dient der kritischen Würdigung der Wiki-Thematik am Beispiel von Wikipedia und stellt wesentliche Kritikpunkte heraus. Abschnitt fünf fasst die Kernaussagen und Erkenntnisse der vorangehenden Kapitel zusammen und schließt mit einem kurzen Ausblick.

2. Das Wiki-Konzept

Dieses Kapitel soll neben einer Definition zunächst einen Überblick über das Wiki-Konzept mit einer kurzen Entstehungsgeschichte, charakteristischen Funktionen und konzeptionellen Grenzen geben.

2.1. Definition und Entstehung

Unter einem Wiki versteht man eine webbasierte Software, die es allen Betrachtern einer Seite erlaubt, den Inhalt abzuändern, in dem sie diese Seite online im Browser editieren. Folglich ist das Wiki eine simple und einfach zu bedienende Plattform für kollaboratives Arbeiten an Texten und Hypertexten.5

Viele Wikis erfüllen dabei auch in rechtlicher Hinsicht die Ansprüche an offene und freie Software, da sie der GNU Generic Public License (GPL) unterliegen, welche die Umwandlung eines Programms in eine proprietäre Software verbietet. Die freie Nutzung, Verbreitung und Bearbeitung des Programms ist dadurch gesichert.6

Das Wort ‚Wiki‘ findet seinen Ursprung im Hawaiianischen und leitet sich von ‚Wikiwiki‘ ab, was so viel bedeutet wie ‚schnell‘ oder ‚sich beeilen‘. Der Name lässt also auf die Programmatik der Wiki-Software schließen, die darin besteht schnell und unkompliziert Inhalte zur Verfügung zu stellen.

Seinen Ursprung findet das Wiki-Konzept im Jahre 1995, als Ward Cunningham eine Website namens Wiki entwarf, auf der jeder Benutzer ohne Zugangsbeschränkung beliebige Artikel erstellen, ändern oder löschen konnte. Die Intention bestand damals darin, die Entwurfsmuster anderer Programmierer zu sammeln und zu speichern – zugänglich für jedermann.7 Cunninghams Meinung zufolge bräuchte es keine Kontrollinstanz mehr, sofern genügen Benutzer an der Seite mitwirkten. Die kooperative Arbeit aller Benutzer könnte am Ende ein Gesamtwerk schaffen, das inhaltlich außerordentlich effizient wäre.8 Die weitere Entwicklung des Wiki-Konzepts wurde nachfolgend maßgeblich getrieben durch die Entstehung und den Aufstieg der bekanntesten Wiki-Plattform Wikipedia, die in 3.1 weiter thematisiert wird.

2.2. Charakteristische Funktionen

Unabhängig der technischen Basis und des verwendeten Wiki-Skripts bieten alle Wikis einige Kernfunktionen, die nachfolgend ein einer Aufzählungsform skizziert werden.

Editierfunktion: Die Editierfunktion ist das charakteristischste Merkmal eines Wikis, da die Kollaboration dem Grundgedanken entspricht. Lediglich in Ausnahmefällen ist das Editieren erschwert oder nicht gestattet (z.B. auf der Titelseite), da die Sperrung der Wiki-Philosophie entgegensteht.9

Links: Jeder Artikel kann und soll auf andere Artikel verweisen, damit keine Vermischung von Inhalten entsteht. Es entspricht der grundsätzlichen Aufbaustruktur das Netz zwischen den Artikeln zu erweitern und Querverweise herzustellen. Die Link-Erstellung ist dabei stets intuitiv gestaltet.10

Hierarchie-Struktur: Aus der Verlinkung zwischen den Artikeln ergibt sich i.d.R. eine Hierarchie-Struktur, sodass von sog. ‚Parent‘-Seiten auf weitere konnotierte Seiten der Baumstruktur verwiesen wird. Da der Mensch in Hierarchien denkt, kann er sich so einfacher im Wiki zurechtfinden.11

History: Die Historisierungsfunktion trägt Sorge dafür, dass alle vorherigen Versionen einer Seite bzw. eines Artikels gespeichert und nachgehalten werden, sodass sämtliche Änderungen stets nachvollziehbar sind. Daraus ergibt sich eine ‚Rollback‘-Funktionalität, die es erlaubt ursprüngliche Inhalte und Versionen wiederherzustellen. Diese Funktion zielt insbesondere darauf ab, von Vandalen zerstörte oder verfälschte Artikel wieder auf den Ursprungszustand zurücksetzen zu können.12

Recent Changes: Die Funktionalität der Anzeige kürzlich erfolgter Änderungen ist i.d.R. automatisiert und zeigt die kürzlich geänderten Artikel an. Sollte ein Artikel für einen Benutzer besonders interessant sein, kann auch für den einzelnen Artikel eine individuelle Änderungshistorie aktiviert werden.13

[...]


1 vgl. Einsporn et. al. 2002, S. 56 ff.

2 Gemeinsame, zeitliche begrenzte Nutzung von Ressourcen mit kurzer Halbwertszeit

3 vgl. Probst et. al. 2012, S. 42 ff.

4 vgl. Wikipedia 2015a

5 vgl. Ebersbach et. al. 2008, S. 14

6 vgl. ebd.

7 vgl. Puls et. al. 2002, S. 27

8 vgl. Burke 2014, S. 323 ff.

9 vgl. Ebersbach et. al. 2008, S. 22

10 vgl. ebd., S. 22 f.

11 vgl. Puls et. al., S. 30 f.

12 vgl. Ebersbach et. al. 2008, S. 23

13 vgl. ebd., S. 23 f.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wikipedia. Entwicklung, technischer Aufbau, Organisationsstruktur und Inhaltserstellung
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Nürnberg früher Fachhochschule  (IT-Management)
Veranstaltung
Wissens- und Informationsmanagement
Note
1,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
19
Katalognummer
V320693
ISBN (eBook)
9783668200289
ISBN (Buch)
9783668200296
Dateigröße
648 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissensmanagement, Informationsmanagement, Wikipedia, Shareconomy, Knowledge-Sharing, Wiki, Wiki-Konzept, Kollaboration, Know-How, Wikileaks
Arbeit zitieren
Alexander Gronauer (Autor:in), 2015, Wikipedia. Entwicklung, technischer Aufbau, Organisationsstruktur und Inhaltserstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320693

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