Der Lebensborn e.V. stellte sich als eine gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation dar, die in erster Linie ein Entbindungsheim gewesen sein solle, bei dem die Fürsorge für die Kinder im Mittelpunkt gestanden habe. Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich untersuchen, ob diese Darstellung der Wirklichkeit entspricht und über die tatsächlichen Vorgehensweisen berichten.
Meine Fragestellung lautet daher: „Welche Funktion nahm der Verein innerhalb des rassenpolitischen und -ideologischen Systems des Dritten Reiches ein?“
Zunächst werde ich einen Überblick darüber geben, was der Verein Lebensborn war. Untersucht wird die Organisation des Vereins, die Ziele, sowie die Art und Weise der Verwirklichung der rassenhygienischen Leitlinien. Auch sollen die einzelnen Personengruppen identifiziert werden, welche im Verein tätig oder in dessen Obhut waren. Die Einteilung dieser Personengruppen habe ich nach Geschlechtern vorgenommen, da eine andere Einteilung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Zudem werde ich die Nachkriegswirkungen und die gerichtliche Aufarbeitung darlegen. Abschließend werden die psychologischen Folgen für die in den Heimen des Lebensborn e.V. aufgewachsenen Kinder aufgezeigt und ein Fazit über die Arbeit des Vereins gezogen.
Als Quellen nutze ich hauptsächlich Werke der Autoren Benz, Seidler und Bryant. Auf dem Gebiet der Rassenhygiene und -ideologie sind sie führende Historiker und haben sich schon intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Problematisch hierbei ist jedoch, dass es insgesamt wenig Quellen und Aufzeichnungen zum Lebensborn gibt, da diese kurz vor der Befreiung und Auflösung des Vereins vernichtet worden sind. Zudem waren die meisten Kinder nur für etwa ein Jahr nach der Geburt in einem der Heime, sodass es hier wenige Berichte von Zeitzeugen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DER LEBENSBORN E. V.
- 2.1 Gründung und Organisation des Vereins
- 2.2 Ziele des Vereins
- 2.3 Aufnahmebedingungen
- 2.4 Art und Weise der Verwirklichung der Ziele
- 2.4.1 Lebensborn-Heime
- 2.4.2 Eindeutschung
- 2.4.3 Politische Bemühungen
- 2.4.4 Sonstige Betätigungen
- 3. VEREINSLEBEN
- 3.1 Männer
- 3.2 Frauen
- 3.3 Kinder
- 4. NACHKRIEGSWIRKUNGEN
- 4.1 Gerichtliche Aufarbeitung
- 4.2 Psychologische Folgen
- 5. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die tatsächliche Funktion des Lebensborn e.V. innerhalb des rassenpolitischen und ideologischen Systems des Dritten Reiches zu untersuchen und die Darstellung als gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation zu hinterfragen.
- Die Organisation des Lebensborn e.V., einschließlich seiner Gründung, Struktur und Finanzierung.
- Die rassistischen und bevölkerungspolitischen Ziele des Vereins, insbesondere die Förderung der Geburtenziffer arischer Kinder und die Vermittlung in blutsreine deutsche Familien.
- Die Aufnahmebedingungen für Frauen und die Art und Weise, wie der Lebensborn seine Ziele umsetzte, einschließlich der Lebensborn-Heime, der Eindeutschung und politischer Bemühungen.
- Die verschiedenen Personengruppen, die im Verein tätig waren oder in dessen Obhut standen, mit einem Fokus auf die Einteilung nach Geschlechtern.
- Die Nachkriegswirkungen und die gerichtliche Aufarbeitung des Lebensborn e.V., sowie die psychologischen Folgen für die in den Heimen aufgewachsenen Kinder.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Es wird die Darstellung des Lebensborn e.V. als Wohlfahrtsorganisation in Frage gestellt und die Forschungsmethode erläutert.
Kapitel 2 untersucht die Gründung und Organisation des Lebensborn e.V., seine Ziele und die Art und Weise, wie er diese umsetzte. Es werden die verschiedenen Personengruppen, die im Verein tätig waren, beleuchtet, und es wird auf die Bedeutung des Vereins im Rahmen der Rassenhygiene eingegangen.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Vereinsleben, wobei die verschiedenen Personengruppen, die im Verein tätig waren, näher betrachtet werden. Es wird auf die Rolle der Männer, Frauen und Kinder im Lebensborn e.V. eingegangen.
Kapitel 4 beleuchtet die Nachkriegswirkungen und die gerichtliche Aufarbeitung des Lebensborn e.V. Es werden die psychologischen Folgen für die in den Heimen aufgewachsenen Kinder untersucht.
Kapitel 5 zieht ein Fazit über die Arbeit des Lebensborn e.V. und bewertet seine Rolle im Kontext des Nationalsozialismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rassenhygiene im Nationalsozialismus, insbesondere auf den Lebensborn e.V. als eine zentrale Institution für die Umsetzung der rassistischen Ideologie. Weitere wichtige Begriffe sind „arische Rasse“, „Eindeutschung“, „Lebensborn-Heime“, „SS“, „Heinrich Himmler“, „Gerichtliche Aufarbeitung“ und „Psychologische Folgen“.
- Quote paper
- Critruth Icism (Author), 2016, Der Lebensborn e.V. als Säule der Rassenhygiene im Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320704