Nicht jeder Mensch ist automatisch leistungsstärker, wenn er mit anderen zusammenarbeitet. Wann eine Gruppe aber mehr leistet als Einzelpersonen, wird in dieser Arbeit näher untersucht. Nicht immer ist die Netto-Grupenleistung höher durch die zusammengetragenen Ressourcen. Bei Betrachtung der fünf großen Persönlichkeitsfaktoren fällt auf, dass der Faktor Extraversion grundlegende Entsprechungen mit den Teilkompetenzen der Teamfähigkeit aufweist. Der Schluss liegt nahe, dass eine hohe Ausprägung an Extraversion bei den Mitgliedern eines Teams das Team leistungsfähiger macht. Diese Hypothese gilt es zu überprüfen.
Die Komplexität der Aufgaben, die ein Unternehmen heutzutage zu bewältigen hat, steigt kontinuierlich. Gleichermaßen hat ein Unternehmen zur Bearbeitung dieser Aufgaben immer weniger Zeit. In den letzten Jahren hat sich der Trend zur Gruppenarbeit bzw. Teamarbeit verstärkt. Unternehmen erhoffen sich hier Synergieeffekte einzelner Fähigkeiten sowie Zeit- und Kostenersparnis. Gleichermaßen hat die Arbeit in Gruppen für die Mitarbeiter auch psychologischen Nutzen.
Zunächst ist es wichtig, den Begriff Gruppe genauer zu definieren. In der Sozialpsychologie gibt es verschiedene Definitionen, die im nachfolgenden Kapitel besprochen werden. Werth und Mayer definieren eine Gruppe als „Ansammlung von zwei oder mehr Personen, die folgende Kriterien aufweist: Interaktion, gemeinsame Ziele, Wir-Gefühl, zeitliche Stabilität“. Ist Gruppenarbeit aber per se effektiver als die Summe von Einzelleistungen? Dies ist ein weit verbreiteter Glaube.
Neben Prozessgewinnen sind auch Prozessverluste möglich. Je nach Art der Aufgabenstellung können unterschiedlich stark Gewinne oder Verluste in der Leistung auftreten. Der Begriff Teamfähigkeit wird untersucht. Kann man Teamfähigkeit messen und zukünftige Leistung in einem Team voraussagen?
Zum Abschluss werden Handlungsempfehlungen aufgezeigt und dargestellt, dass der Faktor Extraversion nicht als alleiniges Kriterium für die Zusammenstellung von leistungsstarken Teams herangezogen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zentrale Erkenntnisse zum Thema Gruppe und Gruppenleistung
- Gruppe
- Gruppenleistung
- Prozessgewinne und Prozessverluste
- Begründete Hypothese über mögliche Zusammenhänge von Persönlichkeit und Gruppenleistung
- Forschung zum Thema Persönlichkeitsfaktoren und Gruppenleistung
- Definition von Extraversion
- Forschungsergebnisse
- Einfluss der Aufgabenart auf die Leistung
- Handlungsempfehlungen für die Zusammenstellung von leistungsstarken Gruppen
- Stellungnahme und Einschätzung der Machbarkeit der vorgeschlagenen Empfehlung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Leistung einer Gruppe. Sie analysiert, ob und wie die Extraversion von Teammitgliedern die Gruppenleistung beeinflusst. Dabei werden die relevanten theoretischen Konzepte und Forschungsbefunde zum Thema Gruppenleistung und Persönlichkeitsfaktoren beleuchtet.
- Definition und Bedeutung von Gruppenleistung
- Prozessgewinne und Prozessverluste in der Gruppenarbeit
- Der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen, insbesondere Extraversion, auf die Gruppenleistung
- Handlungsempfehlungen für die Zusammenstellung leistungsstarker Teams
- Bewertung der Machbarkeit der vorgeschlagenen Empfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Relevanz von Gruppenarbeit in Unternehmen dar. Sie beleuchtet den Trend zur Teamarbeit und die damit verbundenen Erwartungen an Synergieeffekte und Leistungssteigerung.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit zentralen Erkenntnissen zum Thema Gruppe und Gruppenleistung. Es definiert den Begriff der Gruppe und unterscheidet zwischen informellen und formellen Gruppen. Außerdem werden verschiedene Ansätze zur Messung von Gruppenleistung und die Bedeutung von Prozessgewinnen und Prozessverlusten erläutert.
Kapitel 3 entwickelt eine begründete Hypothese über mögliche Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Gruppenleistung. Insbesondere wird der Einfluss des Persönlichkeitsfaktors Extraversion auf die Teamleistung in den Fokus genommen.
Kapitel 4 beleuchtet die Forschung zum Thema Persönlichkeitsfaktoren und Gruppenleistung. Es definiert den Faktor Extraversion und präsentiert relevante Forschungsergebnisse zu seinem Einfluss auf die Gruppenarbeit. Darüber hinaus wird der Einfluss der Aufgabenart auf die Leistung von Teams mit unterschiedlicher Zusammensetzung an Extraversion untersucht.
Kapitel 5 stellt Handlungsempfehlungen für die Zusammenstellung von leistungsstarken Gruppen vor. Es wird diskutiert, wie der Faktor Extraversion bei der Teamfindung berücksichtigt werden kann und welche weiteren Faktoren bei der Auswahl von Teammitgliedern eine Rolle spielen.
Kapitel 6 bewertet die Machbarkeit der vorgeschlagenen Empfehlungen und diskutiert die Grenzen des Einsatzes von Persönlichkeitsmerkmalen als Kriterium für die Teamzusammenstellung.
Schlüsselwörter
Gruppenleistung, Teamfähigkeit, Extraversion, Prozessgewinne, Prozessverluste, Persönlichkeitsmerkmale, Handlungsempfehlungen, Teamzusammenstellung
- Arbeit zitieren
- Lena Küssner (Autor:in), 2013, Mögliche Auswirkungen von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Leistung einer Gruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320740