Der Legitimation, Festigung und Ausübung monarchischer Herrschaft auf dem europäischen Kontinent bedurfte es – betrachtet man als Beginn dieser Einschätzung die Ernennung Augustus’ zum Imperator des Römischen Reiches – nahezu 19 Jahrhunderte lang bestimmter Kriterien, Strukturen und Formen; sei es eine optimale Kriegführung, der ständisch-kaiserliche Dualismus, besonders ab der Frühen Neuzeit, oder eine ertragreiche Handels- und Finanzpolitik wie dem Kameralismus.
Auch der Hof und höfisches Leben erwiesen sich dabei als wesentliche Elemente, sollte eine vorhandene Herrschaftskonzeption möglichst erfolgreich umgesetzt werden. So bildete der Hof gewissermaßen das Zentrum dieser Fürsten-, Königs- oder Kaiserherrschaften, das mit seinen diversen Aufgabenfeldern in direkter Wechselwirkung mit dem Herrscher bzw. der Herrscherin stand. Der Regent war gleichzeitig Teil des Hofes, jenes politisch-sozialen Wirkungs- und Geltungsbereiches, was zur Folge hatte, dass ein gut strukturierter und funktionierender Hof ebenso ein wichtiger Garant idealer Machtausübung war; des Weiteren ist diese Tatsache insofern von Bedeutung, als dass sich der Hof dadurch als ein geeigneter Forschungsgegenstand der Geschichtswissenschaft präsentiert. Somit bildet der Hof als eine historische Begrifflichkeit auch den thematischen Nucleus der folgenden Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Begriff des engeren Hofes - eine Eingrenzung.
- Der engere Hof Kaiser Ottos I.
- Ottos I. Italienzug 961-965....
- Ottos I. Aufenthalt im nordalpinen Reich 965-966....
- Ottos I. dritter Italienzug bis zu seinem Tod 966-973
- Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der personellen Zusammensetzung des engeren Hofes Kaiser Ottos I. zwischen den Jahren 961 und 973. Ziel ist es, einen Überblick über die Personen zu schaffen, die sich in diesem Zeitraum im unmittelbaren Umfeld des Kaisers befanden. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die Aufenthalte der Hofangehörigen mit dem Itinerar des Kaisers korrelierten und welche Veränderungen oder Kontinuitäten sich im Personenverband, insbesondere bei den Zügen nach Italien, ergeben haben.
- Die personelle Zusammensetzung des engeren Hofes Kaiser Ottos I.
- Die Korrelation der Aufenthalte von Hofangehörigen mit dem Itinerar des Kaisers.
- Veränderungen und Kontinuitäten innerhalb des Personenverbands.
- Die Bedeutung des engeren Hofes für die Herrschaftsausübung Kaiser Ottos I.
- Die Rolle des Hofes als politisch-soziales Wirkungs- und Geltungsbereiches.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext und die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die Bedeutung des Hofes als zentrales Element der Herrschaftsausübung im Mittelalter und führt den Begriff des engeren Hofes ein.
- Der Hauptteil befasst sich mit der personellen Zusammensetzung des engeren Hofes Kaiser Ottos I. Er analysiert die einzelnen Aufenthalte des Kaisers in Italien und im nordalpinen Reich und untersucht die Veränderungen und Kontinuitäten im Personenverband.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die personelle Zusammensetzung des engeren Hofes Kaiser Ottos I. im 10. Jahrhundert. Die wichtigsten Themen und Begriffe sind dabei: Ottonische Kaiserzeit, Reisekönigtum, Hofstruktur, Itinerar, personelle Kontinuität und Veränderung, Diplomatik, Quellenkritik, Prosopographie.
- Arbeit zitieren
- Markus Biewald (Autor:in), 2015, Der engere Hof Kaiser Ottos I. von 961-973. Kontinuitäten und Diskontinuitäten der personellen Zusammensetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320746