Die Lebenswelt heutiger Menschen hat sich in Bezug auf die religiöse Dimension enorm verändert. Dies stellt die Religionspädagogik theoretisch und praktisch vor neuen Herausforderungen. Dabei muss der Lernort Schule, sowie die anderen Lernorte des Glaubens wie Gemeinde und Familie genauer untersucht werden. Die Religionspädagogik betrachtet u.a. die wechselseitigen Beziehungen zwischen diesen Lernorten. Als Zentrum gilt das lernende Subjekt, das nur noch selten über eine ausgeprägte religiöse Praxis verfügt.
Im Religionsunterricht kann deshalb nicht mehr auf religiöse Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zurückgegriffen werden. Die fehlenden Erfahrungen müssen gemäß einem „Performativen Religionsunterricht“ im Religionsunterricht gesammelt werden. Damit Erfahrungen gemacht werden können, muss die Religion erlebbar und damit auch verstehbar dargelegt werden.
Im Angesicht dieser Tatsache werde ich mich in dieser Seminararbeit mit konkreten Feldern der praktischen Theologie auseinandersetzen. Zunächst gebe ich den kritischen Kontext der Postmoderne klar zu verstehen, den die Religionspädagogik als Herausforderung aufgreift. Den Schwerpunkt habe ich auf die liturgische Morgenandacht gesetzt, die ich aus dem Themenbereich „Gott und das Leben feiern“ entnommen habe. Theoretisch nähere ich mich dem Begriff der Morgenandacht an, stelle Chancen und Grenzen von religiösen Feiern gegenüber und schließe das Thema mit einem ausführlichen Praxisentwurf ab. Im Anschluss daran folgt ein Überblick zu weiteren performativen Praxisbeispielen aus dem Seminar. Die praxisorientierten Vorschläge aus den Präsentationen werden kurz erläutert und daraufhin kritisch betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema..
- Neue religionspädagogische Schwerpunktsetzung.
- Postmoderne als Herausforderung
- Vom Reflexionsmodell zum Erfahrungsmodell..
- Gott und das Leben feiern - Andachten
- Annäherung an den Begriff „Andacht“.
- Formen der Andacht
- Herausforderung und Grenzen bei liturgischen Feiern
- Chancen und Möglichkeiten bei liturgischen Feiern.....
- Praxisbeispiel – Morgenandacht..
- Vorüberlegungen..
- Aufbau des Praxisteils ..
- Diskursive Einführung.
- Performatives Erleben..
- Diskursive Reflexion
- Reflexion des Gesamtrahmens vom Seminar - Performative Praxisbeispiele
- Gott und das Leben feiern
- Gebet (Psalm, Gebetshaltungen) ..
- Segen...........
- Liturgie (Morgenandacht, Taizé-Gebet, Wort-Gottes-Feier) ..
- Leib (Kreuzweg, Wallfahrt).
- Schöpfung (Exkursion zum Bibelgarten Jägerwirth)......
- Fremde Heimat erkunden ....
- Kirchenraum
- Gemeinde
- Personen..
- Orte
- Kirchenjahr.
- Interreligiöse Perspektiven ......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Herausforderung der Postmoderne für die Religionspädagogik. Dabei liegt der Fokus auf der liturgischen Morgenandacht als Praxisfeld der Religionspädagogik. Die Arbeit analysiert den Begriff der Morgenandacht, beleuchtet Chancen und Grenzen von religiösen Feiern und präsentiert einen praxisorientierten Entwurf für eine Morgenandacht. Darüber hinaus wird ein Überblick zu weiteren performativen Praxisbeispielen aus dem Seminar gegeben, die kritisch betrachtet werden.
- Postmoderne als Herausforderung für die Religionspädagogik
- Entwicklung des Religionsunterrichts vom Reflexionsmodell zum Erfahrungsmodell
- Liturgische Morgenandacht als Praxisfeld der Religionspädagogik
- Chancen und Grenzen von religiösen Feiern
- Performative Praxisbeispiele im Religionsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Hinführung zum Thema und beleuchtet die veränderte Lebenswelt heutiger Menschen in Bezug auf die religiöse Dimension. Sie argumentiert, dass im Religionsunterricht auf die fehlenden religiösen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler durch ein "Performatives Religionsunterricht" eingegangen werden muss. Im zweiten Kapitel werden die Herausforderungen der Postmoderne für die Religionspädagogik diskutiert. Es wird die Bedeutung des Religionsunterrichts als Erfahrungsraum betont und die Notwendigkeit einer neuen religionspädagogischen Schwerpunktsetzung aufgezeigt. Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der Andacht und beleuchtet verschiedene Formen der Andacht. Es werden Chancen und Grenzen von liturgischen Feiern erörtert. Das vierte Kapitel stellt ein Praxisbeispiel für eine Morgenandacht vor, das sich mit Vorüberlegungen, dem Aufbau des Praxisteils und einer diskursiven Einführung, performativem Erleben und diskursiver Reflexion auseinandersetzt. Das fünfte Kapitel reflektiert verschiedene performative Praxisbeispiele aus dem Seminar, darunter Gebet, Segen, Liturgie, Leib, Schöpfung, Kirchenraum, Gemeinde, Personen, Orte und Kirchenjahr. Es werden auch interreligiöse Perspektiven beleuchtet.
Schlüsselwörter
Religionspädagogik, Postmoderne, Liturgie, Morgenandacht, Performative Praxisbeispiele, Erfahrungsmodell, Religionsunterricht, Kirchenraum, Gemeinde, Interreligiöse Perspektiven.
- Citation du texte
- Eva Wieser (Auteur), 2015, Religion erleben. Performative Praxisbeispiele mit dem Schwerpunkt der Morgenandacht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321029