In dieser Arbeit möchte ich zuerst anhand einer eigenen Analyse von Beiträgen unter #notjustsad die Inhalte der Beiträge herausarbeiten und überprüfen, ob sich die Stigmatisierung von psychisch [in dem Fall: depressiv] Kranken ebenso darin widerspiegelt. Daraufhin gehe ich näher auf das Konzept von Stigmatisierung, dessen Entstehung und die Folgen davon für psychisch Kranke ein. Ein Überblick über das Bild von Betroffenen in den Medien, soll die ausgearbeiteten Ergebnisse unter Punkt 3 bestätigen und eine Grundlage für die Ausgangsfrage der Entstigmatisierung durch soziale Netzwerke liefern. In dem letzten Kapitel widme ich mich der Notwendigkeit von Entstigmatisierung und diskutiere, ob und eventuell wie soziale Netzwerke zur Entstigmatisierung für Menschen mit psychischen Krankheiten, ferner Depressionen, beitragen könnten.
Laut der Studie "The Global Burden of Disease", durchgeführt von der World Health Organisation, sind Depressionen eine der weit verbreitetsten psychischen Störungen. Allein in Deutschland leiden rund 4,9 Millionen Menschen (6,0%) im Alter von 18-79 Jahren an einer depressiven Erkrankung. Die Zahl der Menschen, die ein oder mehrere Male in ihrem Leben daran erkranken, ist weitaus höher (11,6%). Doch obwohl so viele Menschen davon betroffen sind, werden Depressionen nicht als eine ernstzunehmende Krankheit in unserer Gesellschaft angesehen, sondern meist mit Eigenschaften wie Versagen und Charakterschwäche in Verbindung gebracht. Diese stehen in Konflikt mit dem normativen Bild eines aktiven, gesunden Menschen. Die Krankheitssymptome werden oft durch Unwissenheit und Mangel an Informationen über psychische Krankheiten fehlinterpretiert und führen zusätzlich zu psychosozialen Beeinträchtigungen durch Stigmatisierung.
Die Medien spielen bei der Entstehung solcher Stigmata eine große Rolle, denn sie sind Mittler zwischen der Wirklichkeit und den Menschen, die diese wahrnehmen. Durch die Reproduktion und Verfestigung der Vorurteile durch die Medien fällt es den Betroffenen schwerer, offen über ihre Krankheit zu reden und Verständnis von den Außenstehenden zu erlangen. Aufgrund genau solch einer Situation entstand im November 2014 auf der Internetplattform Twitter der Hashtag #notjustsad – nicht nur traurig – und dient in sozialen Netzwerken seitdem als Ventil für Betroffene, öffentlich über ihre Krankheit zu schreiben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Depression
- 2.1. Was ist eine Depression?
- 2.2. Symptome und Diagnose
- 3. Depression und soziale Netzwerke
- 3.1. Hashtag #notjustsad
- 3.2. Inhalte unter #notjustsad
- 4. Stigma und psychische Krankheiten
- 4.1. Definition Stigma, Stigmatisierung und Diskriminierung
- 4.2. Der Prozess der Stigmatisierung
- 4.3. Folgen und Konsequenzen von Stigma und Diskriminierung für die Betroffenen
- 4.4. Das Bild der Psychiatrie und psychisch Erkrankter in den Medien
- 5. Entstigmatisierung durch soziale Netzwerke im Internet?
- 5.1. Die Notwendigkeit der Entstigmatisierung
- 5.2. Neue Möglichkeiten der Entstigmatisierung – soziale Netzwerke
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Beitrag sozialer Netzwerke zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, insbesondere von Depressionen. Die Analyse fokussiert auf die Online-Diskussionen unter dem Hashtag #notjustsad auf Twitter. Ziel ist es, die Inhalte dieser Beiträge zu analysieren und zu untersuchen, ob und inwiefern die Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen darin widergespiegelt wird. Die Arbeit beleuchtet zudem das Konzept der Stigmatisierung, deren Folgen und die Rolle der Medien in der Konstruktion des Bildes psychisch Erkrankter.
- Analyse der Inhalte von Tweets unter dem Hashtag #notjustsad
- Untersuchung des Stigmas im Zusammenhang mit psychischen Krankheiten
- Die Rolle der Medien in der Stigmatisierung psychisch Kranker
- Die Möglichkeiten der Entstigmatisierung durch soziale Netzwerke
- Die Notwendigkeit von Entstigmatisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die hohe Prävalenz von Depressionen und die damit verbundene Stigmatisierung. Sie betont die Rolle der Medien bei der Entstehung und Verstärkung von Vorurteilen und stellt den Hashtag #notjustsad als Ausgangspunkt der Untersuchung vor. Die Arbeit skizziert den Forschungsansatz und die Struktur der folgenden Kapitel.
2. Depression: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Depression" und beschreibt die Symptome und die Kriterien für eine Diagnose nach DSM-5. Es wird zwischen normaler Traurigkeit und einer klinischen Depression unterschieden, wobei die anhaltende Niedergeschlagenheit, der Verlust von Freude und die Beeinträchtigung der Funktionalität im Alltag hervorgehoben werden. Die Komplexität der Symptomatik und die Variabilität des Verlaufs werden ebenfalls thematisiert.
3. Depression und soziale Netzwerke: Dieses Kapitel präsentiert eine Analyse von Tweets unter dem Hashtag #notjustsad. Es beschreibt die Entstehung des Hashtags als Reaktion auf das Unverständnis gegenüber Depressionen und analysiert die Inhalte der Beiträge, um die Sichtweisen Betroffener und die Repräsentation von Depressionen in sozialen Medien zu untersuchen. Die Methodik der Beitragsauswahl und -kategorisierung wird erläutert.
4. Stigma und psychische Krankheiten: Dieses Kapitel definiert Stigma, Stigmatisierung und Diskriminierung im Kontext psychischer Erkrankungen. Es beschreibt den Prozess der Stigmatisierung und die negativen Folgen für Betroffene, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Die Rolle der Medien bei der Konstruktion und Verbreitung von negativen Bildern psychisch Erkrankter wird ausführlich diskutiert.
5. Entstigmatisierung durch soziale Netzwerke im Internet?: Dieses Kapitel erörtert die Notwendigkeit der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und diskutiert das Potenzial sozialer Netzwerke in diesem Zusammenhang. Es wird untersucht, ob und wie soziale Medien dazu beitragen können, Vorurteile abzubauen und ein offeneres Gespräch über psychische Gesundheit zu fördern. Die Herausforderungen und Grenzen dieser Möglichkeiten werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Depression, Stigmatisierung, soziale Netzwerke, #notjustsad, Entstigmatisierung, psychische Krankheit, Medien, Twitter, Online-Kommunikation, Gesundheit, Vorurteile, Diskriminierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von #notjustsad – Soziale Netzwerke und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, wie soziale Netzwerke, insbesondere Twitter und der Hashtag #notjustsad, zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, speziell Depressionen, beitragen. Analysiert werden die Online-Diskussionen unter diesem Hashtag, um zu ermitteln, ob und wie Stigmatisierung darin widergespiegelt wird. Die Rolle der Medien bei der Konstruktion des Bildes psychisch Erkrankter wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Symptome von Depressionen, den Prozess der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen, die Folgen von Stigma und Diskriminierung, die Rolle der Medien in der Stigmatisierung, und das Potential sozialer Netzwerke zur Entstigmatisierung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Inhalte von Tweets unter dem Hashtag #notjustsad.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung, ein Kapitel über Depressionen (Definition, Symptome, Diagnose), ein Kapitel über Depressionen und soziale Netzwerke (Analyse von #notjustsad), ein Kapitel über Stigma und psychische Krankheiten (Definition, Prozess, Folgen), ein Kapitel über die Entstigmatisierung durch soziale Netzwerke, und schließlich ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse der Inhalte der Tweets unter #notjustsad, um zu untersuchen, ob und wie diese zur Stigmatisierung oder Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen. Weiterhin soll die Rolle sozialer Netzwerke bei der Entstigmatisierung bewertet werden.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit beinhaltet eine Inhaltsanalyse von Tweets unter dem Hashtag #notjustsad. Die Methodik der Beitragsauswahl und -kategorisierung wird im entsprechenden Kapitel erläutert. Weitere Methoden sind die Literaturrecherche und die Analyse bestehender Theorien zur Stigmatisierung und Entstigmatisierung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Depression, Stigmatisierung, soziale Netzwerke, #notjustsad, Entstigmatisierung, psychische Krankheit, Medien, Twitter, Online-Kommunikation, Gesundheit, Vorurteile, Diskriminierung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Das Fazit der Arbeit ist in der gegebenen Textvorlage nicht im Detail aufgeführt. Die Schlussfolgerungen werden in dem entsprechenden Kapitel des vollständigen Textes gezogen.)
Welche Bedeutung hat der Hashtag #notjustsad?
Der Hashtag #notjustsad dient als Ausgangspunkt der Untersuchung. Er repräsentiert Online-Diskussionen über Depressionen und ermöglicht die Analyse von Betroffenenperspektiven und der Darstellung von Depressionen in sozialen Medien.
Wie wird das Thema Stigmatisierung behandelt?
Das Thema Stigmatisierung wird umfassend behandelt, indem es definiert, der Prozess der Stigmatisierung beschrieben und die negativen Folgen für Betroffene auf individueller und gesellschaftlicher Ebene erläutert werden. Die Rolle der Medien bei der Verbreitung negativer Bilder psychisch Erkrankter wird ebenfalls analysiert.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Zielgruppe umfasst Wissenschaftler, Studenten, Fachkräfte im Gesundheitswesen, sowie alle, die sich für die Themen Depression, Stigmatisierung und die Rolle sozialer Netzwerke in der psychischen Gesundheit interessieren.
- Quote paper
- Oxana Peters (Author), 2016, Können soziale Netzwerke zur Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten beitragen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321251