Die deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst herrschte von 1762 bis 1796 als Katharina II. über das Russische Reich und wurde nicht zuletzt wegen ihrer Verdienste für Russland mit dem Beinamen „die Große“ ausgezeichnet.
Widersprüchlich zu ihren aufklärerischen Gedanken, die ihre Herrschaft kennzeichnen, ist ihre tatsächliche Haltung gegenüber Autokratie und vor allem der Leibeigenschaft während ihrer Regierungszeit. Denn obwohl die Zarin die Lebensbedingungen aller Menschen in ihrem Reich verbessern wollte, stellte ihre Herrschaft einen Höhepunkt der Leibeigenschaft dar. Wie kommt diese Widersprüchlichkeit zwischen dem Vorhaben der Zarin, die Leibeigenschaft abzuschaffen und ihrem tatsächlichen Verhalten zustande?
Diese Frage soll in der folgenden Arbeit anhand der Analyse der sogenannten Großen Instruktion, die als eine Hauptquelle für diese Ausarbeitung fungiert sowie den Petitionen der Bauern, die als Antwort auf ihre sich verschärfenden Lebensverhältnisse verfasst wurden, untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bauern in dem Russischen Reich des 18. Jahrhunderts
- Die Leibeigenschaft unter Katharina II.
- Katharinas II. Politik für den Bauernstand
- Reaktionen seitens der Bauern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Widersprüchlichkeit zwischen Katharinas II. aufklärerischen Ideen und ihrer tatsächlichen Haltung gegenüber der Leibeigenschaft in Russland. Sie analysiert die "Große Instruktion" von 1767, die als Hauptquelle dient, um Katharinas II. Bauernpolitik und die Reaktionen der Leibeigenen darauf zu beleuchten.
- Die Bedeutung der Leibeigenschaft für das Russische Reich im 18. Jahrhundert
- Katharinas II. aufklärerische Ideen und ihre Umsetzung in der Praxis
- Die Lebensbedingungen der Bauern unter Katharina II.
- Die Reaktionen der Leibeigenen auf die Politik Katharinas II.
- Die Widersprüchlichkeit zwischen Katharinas II. Idealbild und der Realität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt Katharina II. als eine aufgeklärte Herrscherin vor, die das Ziel verfolgte, Russland an den westeuropäischen Standard anzupassen. Ihr Streben nach Fortschritt und ihre Ideen des aufgeklärten Absolutismus werden beleuchtet. Die Arbeit befasst sich mit der Widersprüchlichkeit zwischen diesen Zielen und der Fortsetzung der Leibeigenschaft während ihrer Regierungszeit.
2. Die Bauern in dem Russischen Reich des 18. Jahrhunderts
Dieses Kapitel beschreibt die zentrale Rolle der Bauern für das Russische Reich im 18. Jahrhundert, die über 90% der Bevölkerung ausmachte. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Entwicklung der Leibeigenschaft bis zur Herrschaft von Katharina II., die mit dem Gerichstbuch von 1497 und dem Gesetzbuch Sobornoe Ulozenie von 1649 ihren Ausdruck fand.
3. Die Leibeigenschaft unter Katharina II.
Dieser Teil der Arbeit beleuchtet die Leibeigenschaft während der Herrschaft von Katharina II. und untersucht, wie die Zarin ihre Bauernpolitik umsetzte und wie die Leibeigenen darauf reagierten. Die Analyse der "Großen Instruktion" sowie von Petitionen der Leibeigenen bietet Einblicke in die Lebensbedingungen und die Reaktionen auf die Politik der Zarin.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der Leibeigenschaft in Russland, Katharinas II. Regierungszeit, dem aufgeklärten Absolutismus, der "Großen Instruktion", der Bauernpolitik, der Reaktionen der Leibeigenen und dem Vergleich zwischen Idealbild und Realität.
- Arbeit zitieren
- Bachelor Kamila Cyrulik (Autor:in), 2016, Die Leibeigenschaft in Russland unter Katharina II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321417