Ich habe mich in der Vorbereitung für den Fachtag für Pflegeschüler für das Thema „Gewalt in der Pflege“ entschieden, da dieses Thema mir sowohl sehr „pflegerelevant“ in der Ausbildung neuer Pflegekräfte erscheint, wie auch mich selbst in meiner persönliche Selbstreflexion ansprach.
Gewalt-Erfahrungen sind meines Erachtens nicht die Ausnahme in der Pflege sondern alltäglich. Dies gilt für Pflegekräfte, wie für die Empfänger von Pflege gleichermaßen, indem dass es beiderseits zur Gewaltausübung kommt, und auch beide somit Leidtragende sein können. Dass dem so ist, ist nicht das grundlegende Problem. Gewalt ist in gewisser Weise „natürlich“, wenn man das, was die Realität zeigt, zuerst einmal als „natürlich“ und gegeben annimmt. Es mögen in dem Auftreten von Gewalt sicherlich große Probleme liegen. Aber diese werden verdeckt und somit unlösbar, wenn man die Realität nicht anerkennt, indem man Gewalt verleugnet oder gar (unbewusst) zum Tabu macht. Nur indem man die Realität, in diesem Fall die Gewalt, so anschaut, wie sie ist, sie reflektiert und durch die Kommunikation aufdeckt, ergibt sich überhaupt erst die Möglichkeit, dass Veränderung geschehen kann. So führt das theoretische Wissen über Gewalt nicht zwangsläufig dazu, dass sich Zustände verändern. Es geht um die Übersetzung auf die persönliche Erfahrungs-Ebene. Man könnte hier auch von Theorie-Praxis Transfer sprechen oder nach Argyris (1997, S.36) von „double-loop-learning“. Das bedeutet, das es nicht nur um Theoriewissen (single-loop) gehen soll, welches die Praxis oder Erfahrungsrealität unverändert lässt, sondern um ein Lernen, das in die praktische Handlung einfließt (vgl. ebd).
Es stellt sich nun die Frage, wie sich für Pflegeschüler in Bezug auf das Thema solch ein handlungs-leitendes Lernen erreichen lässt. Dies wäre somit ein Ziel des Unterrichts, und diese Ausarbeitung beschreibt die Planung und den Entwurf dazu.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Herangehensweise in der Arbeitsgruppe
- 3. Planung des Workshops
- 3.1 Sachanalyse - Gewalt in der Pflege
- 3.2 Didaktische Analyse
- 3.2.1 Lernziel: Was möchte ich in meiner Lerneinheit erreichen?
- 3.2.2 Wie gestalte ich die Lerneinheit um dieses Ziel zu erreichen?
- 3.2.3 Verlaufsplanung
- 3.3 Bedingungsanalyse
- 4. Erfahrungen in diesem Projekt
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit/Unterrichtsentwurf befasst sich mit dem Thema "Gewalt in der Pflege" im Kontext eines Fachtags für Pflegeschüler. Das Ziel des Autors ist es, den Teilnehmern einen Workshop zu gestalten, der eine Sensibilisierung für das Thema Gewalt in der Pflege bewirkt.
- Die Komplexität von Gewalt in der Pflege und deren unterschiedliche Facetten.
- Die Bedeutung von Kommunikation und "double-loop-learning" für die Bewältigung von Gewalt in der Pflege.
- Die Unterscheidung zwischen Aggression und Gewalt und die Notwendigkeit, Aggressionen im Pflegekontext konstruktiv zu betrachten.
- Die Herausforderungen, die mit der Gestaltung eines Workshops zum Thema Gewalt in der Pflege verbunden sind, besonders im Rahmen einer Gruppenarbeit.
- Die Bedeutung von Fachwissen und Erfahrung im Umgang mit Gewalt in der Pflege für Pflegeschüler.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
In der Einleitung legt der Autor seine Motivation dar, sich mit dem Thema „Gewalt in der Pflege“ zu befassen. Er betont die Relevanz des Themas in der Ausbildung neuer Pflegekräfte und seine persönliche Relevanz in Bezug auf die Selbstreflexion. Der Autor argumentiert, dass Gewalterfahrungen in der Pflege nicht die Ausnahme, sondern alltäglich sind und von beiden Seiten, sowohl Pflegekräften als auch Pflegeempfängern, ausgeübt werden können. Der Autor unterstreicht die Bedeutung der Auseinandersetzung mit Gewalt als Realität, um Veränderungsprozesse anzustoßen.
2. Herangehensweise in der Arbeitsgruppe
Dieses Kapitel beschreibt die Herausforderungen, die sich aus der Gruppenarbeit zum Thema „Gewalt in der Pflege“ ergeben. Die Komplexität des Themas wird durch die Notwendigkeit der Teamarbeit verstärkt, die sowohl fachliche als auch didaktische Aspekte berücksichtigt. Der Autor beschreibt die Dynamik der Arbeitsgruppe und die Schwierigkeiten, die mit dem erstmaligen Umgang mit einer Unterrichtssituation verbunden sind. Er betont jedoch auch die Bedeutung des Gesamtkonzepts, das den Rahmen für die einzelnen Arbeitsschritte vorgibt.
3. Planung des Workshops
Dieses Kapitel beschreibt die Planung des Workshops, der im Rahmen des Fachtags stattfinden soll. Der Autor beschreibt die Ziele, die er mit dem Workshop erreichen möchte, und die Methoden, die er dafür einsetzen will. Er geht auf die Bedeutung von Fachwissen und Erfahrung im Umgang mit Gewalt in der Pflege ein und beschreibt seine Herangehensweise an die Gestaltung des Workshops.
3.1 Sachanalyse - Gewalt in der Pflege
In diesem Abschnitt wird die Unterscheidung zwischen Aggression und Gewalt erläutert. Der Autor argumentiert, dass Aggression im Sinne von Energie und Lebenskraft im Pflegekontext eine konstruktive Bedeutung haben kann. Er analysiert die Ursachen von Gewalt und diskutiert die Bedeutung von Kommunikation und Selbstbehauptung in der Pflege.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter, die in dieser Arbeit thematisiert werden, sind: Gewalt in der Pflege, Aggression, Sensibilisierung, Kommunikation, "double-loop-learning", Fachwissen, Erfahrungsaustausch, didaktische Analyse, Bedingungsanalyse.
- Arbeit zitieren
- Dieter Löffler (Autor:in), 2012, Gewalt in der Pflege. Workshop zum Fachtag für Pflegeschüler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321579