Die folgende Exegese bezieht sich auf die Textstelle ‚Das Gleichnis vom Hochzeitsfest’ oder auch ‚Das hochzeitliche Kleid’ aus Matthäus 22,1-14. Sie wird im Rahmen des universitären Seminars ‚Literaturwerke der Bibel und ihre Exegese’ verfasst, dabei soll die Textstelle anhand einiger historisch-kritischer Methoden untersucht werden.
Mir persönlich ist dieser Bibelabschnitt vor einiger Zeit beim Bibellesen aufgefallen, als ich mich mit den Himmel- und Höllenbildern, die die Bibel zeichnet, befassen wollte. Ich habe allerdings daraufhin nie eine Predigt oder eine andere Vertiefung über genau dieses Gleichnis gehört, sodass mir demgegenüber viele Fragen offengeblieben sind, die ich im Laufe dieser exegetischen Arbeit bearbeiten möchte. Im Vordergrund steht für mich die Frage, über wen genau Jesus in diesem Gleichnis spricht und was den Kern der dahinterstehenden Botschaft darstellt, die Jesus auch zusammenfassend im letzten Vers formuliert.
Die Bibel stellt für mich eine Ansammlung an authentischen Schriften dar, die von Erlebnissen berichten, die Menschen mit Gott erlebt haben. Es ist dabei wichtig, die Schriften in ihrem historischen Kontext zu betrachten und gleichzeitig die aktuelle Relevanz herauszustellen. Ich denke nicht, dass die Bibel mit der Zeit an Wahrhaftigkeit oder Gültigkeit verloren hat, vielmehr vertraue ich darauf, dass Gott besonders durch die Bibel, als lebendiges Buch, in allen Zeiten an den Menschen wirken will. Es können Erklärungsversuche geliefert werden, aber alleine die unterschiedlichen Interpretationen in unterschiedlichen Epochen sind kennzeichnend dafür, wie vielschichtig die biblischen Texte sind und wie sehr ihre Interpretation von dem Interpreten abhängig ist. Diese Art des Bibelverständnisses lege ich der folgenden Ausarbeitung zugrunde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textsicherung
- Wirkungsgeschichtliche Reflexion
- Abgrenzung der Perikope
- Übersetzungsvergleich
- Sprachlich-sachliche Analyse
- Sozialgeschichtliche und historische Fragen
- Textlinguistische Fragestellungen
- Die Aussageabsicht des Autors
- Formkritik
- Textpragmatische Analyse
- Kontextuelle Analyse
- Traditionsgeschichte
- Synoptischer Vergleich
- Der Text als Teil eines theologischen Gesamtkonzepts
- Kompositionskritische Analyse
- Redaktionskritik
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Exegese zu Matthäus 22,1-14, auch bekannt als "Das Gleichnis vom Hochzeitsfest" oder "Das hochzeitliche Kleid", analysiert die Textstelle anhand historisch-kritischer Methoden. Ziel ist es, die Botschaft Jesu im Gleichnis zu entschlüsseln, insbesondere die Frage nach der Zielgruppe und dem Kern der Botschaft.
- Die Bedeutung des hochzeitlichen Gewandes und dessen symbolische Interpretation
- Die Rolle des Königs und die Darstellung der göttlichen Autorität
- Die Auslegung des Gleichnisses im Kontext der biblischen Himmel- und Höllenbilder
- Die Relevanz des Gleichnisses für die heutige Zeit und dessen Anwendung auf aktuelle Fragen
- Die unterschiedlichen Interpretationen des Gleichnisses in verschiedenen Epochen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Exegese ein und erläutert die persönliche Motivation und den Ansatz der Untersuchung. Kapitel 2 befasst sich mit der Textsicherung, indem es die wirkungsgeschichtliche Rezeption des Gleichnisses beleuchtet, die Perikope abgrenzt und einen Übersetzungsvergleich durchführt. Kapitel 3 analysiert die sprachlichen und sachlichen Aspekte des Textes, beleuchtet die sozialgeschichtlichen und historischen Hintergründe sowie die textlinguistischen Besonderheiten. In Kapitel 4 wird die Aussageabsicht des Autors untersucht, indem Formkritik und textpragmatische Analyse angewandt werden. Kapitel 5 widmet sich der Kontextualisierung des Gleichnisses, indem die Traditionsgeschichte und der synoptische Vergleich beleuchtet werden. Kapitel 6 schließlich untersucht den Text im Rahmen eines theologischen Gesamtkonzepts, indem die kompositionskritische und redaktionskritische Analyse durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Die Exegese zu Matthäus 22,1-14 konzentriert sich auf die Interpretation des Gleichnisses vom Hochzeitsfest, wobei die zentralen Themen die Symbolkraft des hochzeitlichen Gewandes, die göttliche Autorität, die Himmel- und Höllenbilder sowie die Relevanz des Textes für die heutige Zeit sind. Weitere Schlüsselbegriffe sind historisch-kritische Methoden, Wirkungsgeschichte, Übersetzungsvergleich, Formkritik, Textpragmatik, Traditionsgeschichte, synoptischer Vergleich, Kompositionskritik und Redaktionskritik.
- Arbeit zitieren
- Malina Fagin (Autor:in), 2016, "Das Gleichnis vom Hochzeitsfest" oder "Das hochzeitliche Kleid". Eine Exegese zu Mt 22,1-14, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321610