In dieser Arbeit wird die grundlegende Argumentation von John Locke herausgearbeitet, vor allem mit Betrachtung der menschlichen Freiheit, welche auch mehr als 300 Jahre später dieselbe Spannung von individuellen und gemeinschaftlichen Interessen als Grundlage des Staates zeigt.
Als einer der ersten Philosophen stellt er die zentrale Bedeutung des Eigentums als ein unveräußerliches Recht in den Mittelpunkt seiner politischen Theorie. Der Begriff „Eigentum“ geht dabei über reinen materiellen Besitz hinaus und umfasst ebenso das Wohl und die Freiheit der Person. Er steht somit zwischen einem traditionell geprägten und einem liberalen Weltbild. Locke verbindet in seinen Abhandlungen Argumente der verschiedenen Denkrichtungen seiner Zeit. Auf Grund des Spannungsfelds veröffentlichte er die Abhandlungen daher anonym und erst nach seinem Tod wurde seine Autorenschaft bekannt.
Der Kontext der Arbeit ist das menschliche Gemeinwesen im Sinne von „Politik“, welche zu verstehen ist als das öffentliche Leben der Bürger mit Handlungen zur Organisation und Führung dieses Gemeinwesens. Es sollen alle Ebenen betrachtet werden, in welchen Politik wirken kann („politischer Raum“). Diese sind Beziehungen einzelner Menschen, zwischen Mensch und Staat, wie auch verschiedene Staaten zueinander.
Der Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung eines singulären Staates (organisierte politische Gesellschaft), während die Interaktion verschiedener Staaten nur am Rande betrachtet wird. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung und Kritik, insbesondere mit einer Betrachtung von relevanten philosophisch-historischen Zusammenhängen.
John Locke gilt als einer der einflussreichsten politischen Denker der Aufklärung. Es wird weitgehend davon ausgegangen, dass seine Überlegungen die politische Grundordnung in den USA (Unabhängigkeitserklärung), England (Glorious Revolution) und Frankreich (Französische Revolution) beeinflusst haben, v.a. mit dem Werk Two Treatises of Government, welches 1689 veröffentlicht wurde. Durch den Vorbildcharakter dieser Ereignisse wurden die Verfassungen vieler nachfolgender, vor allem westlicher Staaten beeinflusst. Die politischen Gedanken haben somit Einfluss auch auf die Politik der Gegenwart. Ihr Verständnis ist gewinnbringend für das Nachvollziehen politischer, aber auch soziologischer Zusammenhänge, auch – oder vor allem – da Lockes politische Philosophie in Deutschland kaum rezipiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Eingrenzung des Themas
- John Lockes Argumentation
- Menschliche Freiheit und Vernunft
- Naturzustand und Naturrecht
- Notwendigkeit und Organisation politischer Gemeinwesen
- Rechte, Pflichten und Freiheit in Staaten
- Zusammenfassung und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der politischen Philosophie von John Locke, einem der einflussreichsten Denker der Aufklärung. Sie analysiert Lockes Argumentation im Kontext der politischen und sozialen Verhältnisse seiner Zeit und beleuchtet die Aktualität seiner Gedanken für das Verständnis moderner politischer und soziologischer Zusammenhänge.
- Die Bedeutung von individueller Freiheit und Vernunft für Lockes politische Theorie
- Der Naturzustand als Ausgangspunkt für die Begründung des Gesellschaftsvertrags
- Die Notwendigkeit der Organisation politischer Gemeinwesen und die Rolle des Staates
- Die Definition und Abgrenzung von Rechten, Pflichten und Freiheit in der Gesellschaft
- Die Rolle des Eigentums als zentrales Element von Lockes politischer Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt John Locke als einen der einflussreichsten politischen Denker der Aufklärung vor und erläutert die Relevanz seiner Werke für das Verständnis politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Das Kapitel "John Lockes Argumentation" untersucht seine zentrale These, dass der Mensch von Natur aus frei ist und über Vernunft verfügt. Locke entwickelt seine politische Theorie auf Grundlage des Naturzustands, in dem die Menschen frei und gleich sind, jedoch durch ein Naturgesetz gebunden sind, das die Schadenfreiheit des Einzelnen fordert. Die Notwendigkeit einer politischen Ordnung und des Staates leitet sich aus den Grenzen des Naturzustands ab. Locke argumentiert für eine Gewaltenteilung und die Legitimierung des Staates durch die Zustimmung der Bürger. Das Kapitel "Zusammenfassung und Kritik" fasst die wichtigsten Aspekte von Lockes politischer Philosophie zusammen und diskutiert seine Relevanz für das Verständnis gegenwärtiger politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen.
Schlüsselwörter
John Locke, Aufklärung, Naturzustand, Naturrecht, Freiheit, Vernunft, Eigentum, Gesellschaftsvertrag, Gewaltenteilung, politische Ordnung, Bürgerrechte, Staat, Politik, Soziologie.
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- Anonym (Autor:in), 2016, Bedeutung der Freiheit im politischen Raum bei John Locke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322102