Die Varietät der nicht demokratischen Herrschaftsformen ist äußerst umfangreich, doch kaum eine Form der autokratischen Herrschaft sticht so hervor wie die der personalisierten Diktatur. In dieser Ausarbeitung wird ein systematischer Einblick in die wohl reinste Form der Despotie gewährleistet – den Sultanismus.
Zu Beginn der Untersuchung wird eine umfangreiche Genese des Idealtypus der sultanistischen Herrschaft formuliert, um ein fundiertes Verständnis für die Besonderheiten dieser Herrschaftsform zu schaffen. Des Weiteren wird anhand der Philippinen, unter der Herrschaft von Ferdinand Marcos, exemplarisch verdeutlicht was die Charakteristika dieser Herrschaftsform sind und wie diese zustande kommt.
Um den gegenwärtigen Gebrauch des Begriffes verstehen zu können ist es zunächst notwendig die Herkunft und die ursprüngliche Bedeutung des Terminus genauer zu untersuchen. In der Geschichtsschreibung wurde dieser verwendet um besonders tyrannische Herrschaftsformen und explizit die Herrschaft im Orient zu beschreiben. Für die Herleitung des aktuellen Verständnisses ist es jedoch erforderlich die Definition von Max Weber zu analysieren, welche er zu Beginn des 20. Jahrhunderts formulierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffseinführung: Sultanismus
- Genese des Terminus nach Max Weber
- Sultanismus als Regimetypus autoritärer Herrschaft
- Erklärungsansatz für das Entstehen sultanistischer Herrschaft
- Exkurs in die Historie der Philippinen
- Das Marcos-Regime
- Werdegang von Ferdinand Marcos
- Legale Amtsperioden 1965 bis 1972
- Kriegsrecht-Periode 1972 bis 1981
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung widmet sich der Analyse des Sultanismus als einer spezifischen Form der autoritären Herrschaft. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für die Charakteristika und Entstehung dieser Herrschaftsform zu entwickeln. Dazu wird zunächst der Begriff des Sultanismus im Kontext der Theorie von Max Weber untersucht. Anschließend wird anhand des Marcos-Regimes auf den Philippinen exemplarisch gezeigt, wie sich sultanistische Herrschaft in der Praxis manifestiert.
- Die Genese des Begriffs Sultanismus nach Max Weber
- Der Sultanismus als Regimetypus autoritärer Herrschaft nach Juan Linz
- Die historische Entwicklung der Philippinen
- Die Herrschaft von Ferdinand Marcos und ihre Charakteristika
- Der Einfluss des Sultanismus auf die philippinische Gesellschaft und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Sultanismus ein und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Im zweiten Kapitel wird der Begriff des Sultanismus aus historischer und theoretischer Perspektive betrachtet, wobei die Definitionen von Max Weber und Juan Linz im Vordergrund stehen. Kapitel drei bietet einen Exkurs in die Geschichte der Philippinen, um den historischen Kontext für die Herrschaft von Ferdinand Marcos zu schaffen. Das vierte Kapitel widmet sich dem Marcos-Regime und analysiert seine Entwicklung sowie seine wichtigsten Merkmale.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sultanismus, autoritäre Herrschaft, Patrimonialismus, Neopatrimonialismus, Ferdinand Marcos, Philippinen, Rechtsstaatlichkeit, Korruption, Patronage, Klientelismus und politische Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Gino Krüger (Autor:in), 2012, Charakteristika des Sultanismus. Das Marcos-Regime auf den Philippinen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322186