Welche Funktionen erfüllt unsere Kleidung? Und inwiefern hängt unsere Kleiderwahl mit unserer Persönlichkeit zusammen? Kleidungsträgern werden durch eine bestimmte Farbe, eine Form oder ein Muster eines Kleidungsstückes automatisch bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Einigen Attributen sind wir uns vollends bewusst, daher setzen wir bestimmte Kleidungsstücke taktisch-strategisch ein, um eine bestimmte Botschaft unseres Selbst zu vermitteln. Auch gibt es Menschen, die "aus der Reihe tanzen" möchten, um gerade gegen die gedachten Attribute anzukämpfen.
Die vorliegende Arbeit untersucht, warum sich der Mensch kleidet. Diesbezüglich lassen sich zunächst einmal grundlegende Motive wie Schutz, Scham und Schmuck finden. Aber auch soziologische, psychologische und psychoanalytische Faktoren spielen eine wichtige Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Schutz-Theorie
- 2. Die Scham-Theorie
- 3. Die Schmuck-Theorie
- 4. Die soziologische Sicht
- 5. Die psychologische Sicht
- 6. Die psychoanalytische Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis nach Kleidung. Sie geht über die offensichtlichen Funktionen hinaus und beleuchtet soziologische, psychologische und psychoanalytische Faktoren, die das Kleidungsverhalten beeinflussen.
- Schutzfunktion von Kleidung
- Scham und das Bedürfnis nach Bedeckung
- Schmuck und die ästhetische Komponente von Kleidung
- Soziologische Aspekte des Kleidungsstyls
- Psychologische Interpretationen des Kleidungstragens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung grenzt modische Kleidung von funktionaler und kulturell normierter Kleidung ab und hebt die enge Verbindung zwischen Kleidung und Persönlichkeit hervor. Sie führt das zentrale Thema ein: die verschiedenen Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis, sich zu kleiden, und kündigt die Erörterung soziologischer, psychologischer und psychoanalytischer Faktoren an.
1. Die Schutz-Theorie: Dieses Kapitel erörtert die Schutzfunktion von Kleidung als Reaktion auf klimatische Bedingungen und physische Gefahren. Es betont, dass Kleidung Mängel des menschlichen Körpers im Vergleich zu anderen Lebewesen ausgleicht, die natürlichen Schutzmechanismen wie Fell oder Panzer besitzen. Neben dem Schutz vor Kälte, Hitze, Nässe und Verletzungen wird auch die Bedeutung von Schutzkleidung in bestimmten Berufsgruppen und der Aspekt der Hygiene im modernen Kontext hervorgehoben. Der Schutz durch Kleidung wird sogar als ein Grundbedürfnis neben Ernährung und Unterkunft betrachtet, wobei auch ein psychischer Schutz durch Kleidung angesprochen wird.
2. Die Scham-Theorie: Dieses Kapitel behandelt die Scham-Theorie, die Nacktheit als körperlichen Mangel darstellt, der Schamgefühle hervorruft und den Wunsch nach Bedeckung erzeugt. Die biblische Geschichte von Adam und Eva wird als Beispiel angeführt. Das Kapitel analysiert das Schamgefühl als Hemmungsimpuls und dessen kulturelle und gesellschaftliche Variabilität. Es wird argumentiert, dass die Vermeidung von Scham ein universelles menschliches Motiv ist, das sich in verschiedenen Kulturen durch unterschiedliche Formen der Körperbedeckung ausdrückt. Der Wunsch nach Verhüllung steht im Gegensatz zur Offenbarung körperlicher Reize. Die Intensität des Schamgefühls ist individuell und kulturell bedingt.
3. Die Schmuck-Theorie: Das Kapitel konzentriert sich auf die Schmuck-Theorie, die das Schmücken und Verzieren des Körpers als grundlegendstes Motiv für Kleidung darstellt. Der ästhetische Antrieb des Menschen wird hervorgehoben, und die verschiedenen Funktionen von Schmuck, von Verführung bis zur Zurschaustellung von Reichtum und Status, werden diskutiert. Es wird ein Mangel- oder Minderwertigkeitsgefühl als Ursache für den Wunsch nach Verschönerung und Selbstoptimierung identifiziert. Neben Kleidung zählen Bemalungen, Tattoos und Körpermodifikationen zu den Mitteln der Selbstschmückung. Ein gewisses Gespür für Schönheit wird als Voraussetzung für die Ansprechbarkeit auf Schmuck gesehen, und der Drang zur Selbstschmückung kann in einigen Gesellschaftsschichten über das reine Kleidungsverhalten hinausgehen.
Schlüsselwörter
Kleidung, Mode, Schutz, Scham, Schmuck, Soziologie, Psychologie, Psychoanalyse, Körperbedeckung, Selbstdarstellung, Mangelgefühl, Kultur, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis nach Kleidung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis nach Kleidung. Sie geht über die rein funktionale Betrachtung hinaus und beleuchtet soziologische, psychologische und psychoanalytische Faktoren, die das Kleidungsverhalten beeinflussen.
Welche Theorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Schutz-Theorie (Kleidung als Schutz vor Umwelt und Gefahren), die Scham-Theorie (Kleidung als Bedeckung aus Schamgefühl), und die Schmuck-Theorie (Kleidung als Mittel der Selbstdarstellung und Verschönerung). Zusätzlich werden soziologische, psychologische und psychoanalytische Perspektiven auf das Thema beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst das Werk?
Das Werk umfasst eine Einleitung, gefolgt von Kapiteln zu den drei genannten Theorien (Schutz, Scham, Schmuck) und weiteren Kapiteln, die soziologische, psychologische und psychoanalytische Sichtweisen auf das Thema Kleidung behandeln.
Was ist die zentrale These der Einleitung?
Die Einleitung grenzt modische Kleidung von funktionaler und kulturell normierter Kleidung ab und hebt die enge Verbindung zwischen Kleidung und Persönlichkeit hervor. Sie führt das zentrale Thema ein: die verschiedenen Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis, sich zu kleiden.
Was ist der Kernpunkt der Schutz-Theorie?
Die Schutz-Theorie betont die Funktion von Kleidung als Schutz vor klimatischen Bedingungen und physischen Gefahren. Sie stellt Kleidung als Ausgleich für den im Vergleich zu anderen Lebewesen mangelnden natürlichen Schutzmechanismus des Menschen dar.
Was besagt die Scham-Theorie?
Die Scham-Theorie betrachtet Nacktheit als körperlichen Mangel, der Schamgefühle hervorruft und den Wunsch nach Bedeckung erzeugt. Sie analysiert das Schamgefühl als Hemmungsimpuls und dessen kulturelle und gesellschaftliche Variabilität.
Worauf konzentriert sich die Schmuck-Theorie?
Die Schmuck-Theorie fokussiert sich auf das Schmücken und Verzieren des Körpers als grundlegendes Motiv für Kleidung. Sie hebt den ästhetischen Antrieb des Menschen hervor und diskutiert die verschiedenen Funktionen von Schmuck, von Verführung bis zur Zurschaustellung von Reichtum und Status.
Welche weiteren Perspektiven werden einbezogen?
Neben den drei Haupttheorien werden soziologische, psychologische und psychoanalytische Perspektiven auf das Kleidungsverhalten untersucht, um ein umfassendes Bild der Motive hinter dem menschlichen Bedürfnis nach Kleidung zu liefern.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kleidung, Mode, Schutz, Scham, Schmuck, Soziologie, Psychologie, Psychoanalyse, Körperbedeckung, Selbstdarstellung, Mangelgefühl, Kultur, Gesellschaft.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Bereich der Kleidung und deren soziokulturellen und psychologischen Hintergründe.
- Arbeit zitieren
- Karolin Strohmeyer (Autor:in), 2013, Warum kleidet sich der Mensch? Ein Überblick über soziologische, psychologische und psychoanalytische Faktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322286