Die Überalterung unserer Gesellschaft ist die Folge einer Entwicklung, die bereits im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm. Infolge der großen Fortschritte und Erfolge, gerade im Bereich der Medizin und der Ernährung sanken die Sterbezahlen in bislang ungekannter Weise ab. Wenig später begann in den heutigen sogenannten Industrienationen, wohl als Antwort auf die veränderten Lebensverhältnisse, der Rückgang der Geburtenzahlen. Als Erfolge der Medizin, die dazu führten, dass vor allem die Säuglings- und Müttersterblichkeit sanken und aber auch die generelle Lebenserwartung stieg, seien exemplarisch die neu-entdeckten Impfungen und Hygienemaßnahmen genannt. Diese Entwicklung beschleunigte sich schließlich im 20. Jahrhundert. Seuchen und Infektionen, die über Jahrhunderte die Menschen tödlich bedrohten, hatte die Medizin nun im Griff.
Parallel dazu wurden in Deutschland auch soziale Netze geschaffen, die den Lebensstandard anhoben. So sorgt die staatliche Rentenversicherung bis heute für ein gesichertes Auskommen nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben.
Diese Faktoren und nicht zuletzt auch die Veränderungen in der Erwerbsstruktur, wie zum Beispiel der wachsenden Zahl arbeitender Frauen in Verbindung mit revolutionären Fortschritten auf dem Gebiet der Familienplanung (die „Anti-Baby-Pille“) senkten die Geburtenraten noch weiter.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE ÜBERALTERUNG DER GESELLSCHAFT IN DEUTSCHLAND
- Definition
- Historische Entwicklung
- Heutiger Stand und Zukunftsprognosen
- DEFINITION DES ALTERS
- Medizinisch
- Altern, Alter und Altersbilder
- Historischer Überblick über die Definitionen und Wertbestimmung des Alters
- Antike
- Mittelalter
- Der grundlegende Wandel in der Neuzeit
- Renaissance
- Aufklärung
- Das 19. Jahrhundert
- Das 20. Jahrhundert
- Verschiedene heutige Definitionsansätze
- Biologisches Altern
- Defizitmodell oder Maturitäts-Degenerationshypothese
- Disengagementtheorie (Rückzugstheorie) und Aktivitätstheorie
- Kontinuitätstheorie und Kompetenztheorie
- Heutige ,,Wertbestimmung“ des Alters
- Unterteilung des Alters in verschiedene Abschnitte
- Zusammenfassung
- ALTERNDE MENSCHEN IN DEUTSCHLAND
- Politische und volkswirtschaftliche Sicht
- Der Generationenvertrag
- Das politische Machtpotential der „alten Wähler“
- Die Sozialsysteme
- Die Rentenversicherung
- Historische Entwicklung
- Das Rentenneuregelungsgesetz von 1957
- Weitere Reformen der Rentenversicherung
- Heutiger Zustand des Rentensystems nach der Rentenreform von 2001
- Das Gesundheitswesen
- Die Pflegeversicherung
- Die Finanzierung der Alterssicherung im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang
- Alternde Menschen im Wirtschaftskreislauf
- Wohlstand im Alter und Altersarmut
- Die Konsumentengruppe der Senioren
- Das Geschäft mit der Pflege
- Ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt
- Vorruhestand
- Altersarbeitslosigkeit
- Neue Wertschätzung für ältere Arbeitnehmer
- Fort- und Weiterbildung für Ältere
- Die Rentenversicherung
- Juristische Sicht
- Antidiskriminierungsgesetz
- Das Altenpflegegesetz
- Das Heimgesetz
- Sterbehilfe
- Patientenverfügungen
- Gesellschaftliche und soziale Sicht
- Wie sehen die letzten Lebensjahre aus?
- Bringt die höhere Lebenserwartung eine längere Lebens- oder Leidenszeit?
- Die Würde des pflegebedürftigen alten Menschen
- Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Alter
- Wohnsituation
- Der Wandel der Familien und seine Bedeutung für die ältere Generation
- Der Erfahrungsschatz älterer Menschen, konstanter Geschichtsblick und Wertebewusstsein und deren Bedeutung für eine Gesellschaft
- Jugendfixierung der Gesellschaft
- Gesellschaftliche Stellung und Aufgaben der Alten
- Folgen des häufigen frühen Renteneintritts
- Entwicklung der Betätigungsfelder älterer Menschen in der Gesellschaft
- Wie werden die Älteren in der Gesellschaft wahrgenommen?
- Wie sehen die letzten Lebensjahre aus?
- Politische und volkswirtschaftliche Sicht
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- Altern in der heutigen Zeit
- Die Situation alternder Menschen als Herausforderung für eine alternde Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen, die die Überalterung der Gesellschaft sowohl für die alternden Menschen selbst als auch für die gesamte Gesellschaft mit sich bringt. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die verschiedenen Definitionen und Wertbestimmungen des Alters gelegt und die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bereiche analysiert.
- Definition und Wertbestimmung des Alters im historischen und gegenwärtigen Kontext
- Auswirkungen der Überalterung auf die Sozialsysteme, insbesondere die Rentenversicherung und das Gesundheitswesen
- Die Rolle alternder Menschen im Wirtschaftskreislauf und auf dem Arbeitsmarkt
- Gesellschaftliche Wahrnehmung und Integration alternder Menschen
- Die Bedeutung des Erfahrungsschatzes älterer Menschen für die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Überalterung der Gesellschaft und ihren historischen Kontext. Im zweiten Kapitel wird die demografische Entwicklung in Deutschland näher beleuchtet und die Bedeutung des Begriffs „Alter“ im medizinischen, sozialen und historischen Kontext diskutiert. Kapitel 4 widmet sich der Analyse der Situation alternder Menschen in Deutschland aus unterschiedlichen Perspektiven: politisch-volkswirtschaftlich, juristisch und gesellschaftlich. Dabei werden die Herausforderungen im Hinblick auf die Sozialsysteme, die Arbeitswelt und die Integration alternder Menschen in die Gesellschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Überalterung, Alter, Alternde Menschen, demografischer Wandel, Sozialsysteme, Rentenversicherung, Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt, Gesellschaftliche Integration, Erfahrungsschatz, Generationenvertrag, Altersarmut.
- Arbeit zitieren
- Dieter Silakowski (Autor:in), 2003, Die Situation alternder Menschen in einer überalternden Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32242