Es soll untersucht werden, wie sich die Beziehungen zwischen Deutschen, Polen und Juden in den Argumenten der Redner in der Paulskirchendebatte in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 spiegeln bzw. warum einige der deutschen Teilnehmer an der Paulskirchendebatte die Juden als Argument benutzt haben, um die Eingliederung des Großherzogtums Posen in den Deutschen Bund zu rechtfertigen.
Eine Besonderheit der Verhältnisse in der preußischen Provinz Posen des 19. Jahrhunderts war der hohe Anteil der jüdischen Bevölkerung. Diese Bevölkerungsgruppe ist sehr interessant zu betrachten, gerade weil der Fokus der älteren Forschung meist auf der preußischen Regierung und den Polen lag.
Die Forschung über die Juden in der Provinz Posen des 19. Jahrhunderts betont einerseits, dass es einen Assimilierungsprozess der jüdischen Bevölkerung an die deutsche Kultur gegeben habe. Andererseits heben Historiker wie Sophia Kemlein hervor, dass es weiterhin Barrieren in Bezug auf Integrationsfragen zwischen Juden und Deutschen in der Provinz gegeben habe, welche auf eine antisemitische Distanzierung der Deutschen und auf rechtliche Aspekte zurückzuführen seien.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Besonderheit der Verhältnisse in der preußischen Provinz Posen des 19. Jahrhunderts
- Die Juden als Thema in der Paulskirchendebatte 1848
- Die Juden im Großherzogtum Posen
- Weitere Argumente für die Eingliederung Posens in den Deutschen Bund
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz untersucht die Rolle der Juden in der Paulskirchendebatte von 1848, insbesondere im Kontext der Diskussion um die Eingliederung des Großherzogtums Posen in den Deutschen Bund. Die Analyse konzentriert sich auf die Argumente der deutschen Teilnehmer, die die jüdische Bevölkerung als Beweis für die deutsche Prägung Posens heranziehen.
- Die Rolle der Juden in der Paulskirchendebatte
- Die Argumente der deutschen Teilnehmer zur Eingliederung Posens
- Die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Juden in Posen
- Die rechtliche Situation der Juden in Posen
- Die Beziehung zwischen Deutschen, Polen und Juden in Posen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Besonderheiten der Provinz Posen im 19. Jahrhundert, insbesondere den hohen Anteil der jüdischen Bevölkerung. Es stellt die Forschungsliteratur zur Assimilierung und Integration der Juden in Posen vor.
- Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Paulskirchendebatte von 1848 und analysiert die Argumente der deutschen Teilnehmer, die die Juden als Beweis für die deutsche Prägung Posens heranziehen.
- Das dritte Kapitel untersucht die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Juden in Posen, basierend auf Sekundärliteratur. Es beleuchtet die rechtliche Situation der Juden in Posen und die Unterschiede zwischen den deutschen und polnischen Juden.
- Das vierte Kapitel analysiert weitere Argumente, die in der Paulskirchendebatte zur Eingliederung Posens in den Deutschen Bund vorgebracht wurden. Es zeigt, wie die Deutschen die Polen als rückständig und die deutschen Städte als modern und deutsch geprägt darstellen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Aufsatzes sind die Geschichte der Juden in der Provinz Posen im 19. Jahrhundert, die Paulskirchendebatte von 1848, die Eingliederung Posens in den Deutschen Bund, die Assimilierung und Integration der jüdischen Bevölkerung sowie die Beziehung zwischen Deutschen, Polen und Juden in Posen.
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- Janine Krebs (Author), 2014, Die Juden als Thema in der Paulskirchendebatte 1848. Ein Essay, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322506