Die Lücke in der Literatur der Saxophondidaktik brachte mich auf die Idee, die Inhalte, die sonst meist nur sehr begrenzt in Saxophonschulen behandelt werden, in meiner schriftlichen Hausarbeit zur staatlichen Musiklehrerprüfung genauer zu durchleuchten. Dabei werden die sich daraus ergebenden Themen in einzelne Kapitel gegliedert.
Die Kapitel beinhalten jeweils einen theoretischen Teil, in dem Funktionen, Abläufe sowie Zusammenhänge grundsätzlicher Art behandelt werden, und einen praktischen Teil, in dem Übungen genauso vorgestellt werden wie Fallbeispiele aus meiner Unterrichtserfahrung und Vorschläge, wie bestimmte immer wieder auftretende Schwierigkeiten angegangen werden können.
Auf einen didaktischen Aufbau nach Schwierigkeitsgraden habe ich bewusst verzichtet. Nach eingehenden Studien medizinischer Fachliteratur zum Thema Haltungs- und Überlastungssyndrome bei Musikern habe ich aufgrund der Fülle an wichtigen Informationen und unter schiedlichen Ursachen entgegen meiner ursprüng1ichen Absicht, kein Kapitel über Haltung und Motorik verfasst, da das den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würde.
An Musikschulen ist das Saxophon in den letzten Jahren immer populärer geworden. deutlich steigenden Zahlen der den Instrumentalunterricht in Dies belegen die Anmeldungen für diesem Fach. In vielen Fällen gibt es sogar Wartezeiten, die ein Jahr überschreiten, bis nach der Anmeldung ein Platz für qualifizierten Unterricht frei wird.
Leider entgegnen immer noch Musikschulen dem großen Ansturm auf das Fach Saxophon mit einer Unterbringung der Schüler bei Klarinetten- oder Flötenlehrern, statt mit Neueinstellungen ausgebildeter Fachpädagogen. Für die Instrumentalpädagogen aus den anderen Bereichen, die sich in der misslichen Lage befinden, zusätzlich noch Saxophonschüler übernehmen zu müssen, kommt nun erschwerend hinzu, dass es kaum oder überhaupt keine Literatur in deutscher Sprache gibt, die die grundsätzlichen Probleme des Saxophonunterrichts behandelt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Vorwort
- Einführung
- Ansatz und Tonbildung
- Der erste Ton
- Die Schneidezähne des Oberkiefers
- Die Oberlippe
- Die Schneidezähne des Unterkiefers
- Die Unterlippe
- Die Gesichtsmuskulatur
- Der "innere Ansatz"
- Der Kehlkopf
- Die Mundhöhle
- Klangqualität und Realisierung des individuellen Tons
- Spektogramm des Tones d nach E. Leipp
- Unterscheidung zwischen Dissonanzen und sauberer Intonation
- Abschließende Bemerkungen
- Die Atmung
- Physiologie der Atmung
- Atemtechnik beim Saxophonspiel
- Entwicklung der richtigen Atemtechnik
- Zwerchfellatmung
- Brustkorbatmung
- Kombination von Brustkorb- und Zwerchfellatmung
- Artikulation und Ausdruck
- Legato
- Staccato
- Tenuto
- Portato
- Doppelzungenstoß
- Tripelzunge
- Ghost-Notes
- Dynamik
- Vibrato
- Bending-Notes
- Subtone
- Glissando
- Growling
- Rhythmik
- Timing-Übung
- Pyramide
- Off-Beats
- Vierteltriolen
- Halbetriolen
- Quartolen
- Ternäre Rhythmik und swingende Achtel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit befasst sich mit den Grundlagen des Saxophonunterrichts, wobei der Fokus auf der individuellen Klanggestaltung bei Jazzsaxophonisten liegt. Der Autor strebt an, die theoretischen und praktischen Aspekte der Klangformung im Unterricht zu beleuchten, um Musikpädagogen einen Leitfaden für die Ausbildung von Saxophonisten zu bieten.
- Ansatz und Tonbildung als Basis der Klanggestaltung
- Die Bedeutung des inneren Ansatzes und der Atemtechnik für die Klangqualität
- Verschiedene Artikulations- und Ausdruckstechniken im Jazzsaxophonspiel
- Rhythmische Übungen zur Entwicklung des rhythmischen Gefühls und Präzision
- Die Rolle der Intonation und des "inneren Gehörs" für die Klangqualität und musikalische Expressivität
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das Kapitel "Ansatz und Tonbildung" beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die bei der Tonerzeugung am Saxophon eine Rolle spielen, von der Lippenposition über die Gesichtsmuskulatur bis zum "inneren Ansatz" im Kehlkopf und der Mundhöhle. Die Kapitel "Klangqualität und Realisierung des individuellen Tons" und "Die Atmung" befassen sich mit der physiologischen Grundlage des Saxophonspiels und untersuchen den Einfluss der Atemtechnik und der Mundformung auf die Klangfarbe und die Intonation. Das Kapitel "Artikulation und Ausdruck" präsentiert verschiedene Artikulationstechniken, wie Legato, Staccato und Vibrato, sowie die Rolle des Zungenstoßes und die Anwendung verschiedener Klangeffekte im Jazz. Schließlich beschäftigt sich das Kapitel "Rhythmik" mit grundlegenden rhythmischen Übungen zur Schulung des rhythmischen Gefühls und der Präzision, mit dem Fokus auf der Spielweise von swingenden Achtel und komplexen rhythmischen Figuren.
Schlüsselwörter (Keywords)
Saxophonunterricht, Klanggestaltung, Jazzsaxophonisten, Ansatz, Tonbildung, Atemtechnik, Artikulation, Ausdruck, Rhythmik, Intonation, "inneres Gehör", Vibrato, Bending-Notes, Subtone, Growling, Swing-Rhythmik.
- Arbeit zitieren
- Olaf Molderings (Autor:in), 1991, Grundlagen des Saxophonunterrichts. Theoretische und praktische Hinweise zur Arbeit an der individuellen Klanggestaltung bei Jazzsaxofonisten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322560