[...] Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Rolle von Emotionen im Lernprozess zu
überprüfen, ob eine rein rational orientierte Sichtweise für die Konzipierung
des organisationalen Lernens haltbar ist. Dies wird anhand der Darstellung
von förderlichen als auch einschränkenden Einflüssen und Wirkungen des
Emotionalen sowohl im individuellen als auch im kollektiven Lernprozess verdeutlicht.
Darüber hinaus werden von den Erkenntnissen der Emotionsforschung
Bezüge zu konkreten theoretischen Ansätzen des organisationalen
Lernens hergestellt. Abschließend werden die Möglichkeiten und die Grenzen
eines Emotionsmanagements zur Überwindung von emotionalen Lernbarrieren
bei der Gestaltung von lernenden Organisationen diskutiert. In Kapitel 2 werden einige, für den organisationalen Lernprozess relevante
Einflüsse und Wirkungen des Emotionalen sowie Möglichkeiten des Emotionsmanagements
auf verschiedenen Organisationsebenen beschrieben. Dazu
wird zunächst das interdependente Verhältnis von Rationalität und Emotionalität
näher erläutert. Anschließend erfolgen eine Unterscheidung der emotionalen
Ebenen der Organisation und eine begriffliche Bestimmung des Emotionalen.
Auf der Mikroebene werden emotionale Aspekte anhand des motivations-
und kreativitätsförderlichen Flow-Konzepts sowie die Emotionsarbeit,
die in Organisationen zunehmend an Bedeutung gewinnt, dargestellt. Hinsichtlich
der Mesoebene werden das Phänomen der emotionalen Ansteckung
sowie die Bedeutung von Spiel, Spaß und Humor in Gruppen beschrieben,
während auf der Makroebene emotionale Aspekte der Unternehmenskultur
verdeutlicht werden. Als Möglichkeiten des Umgangs mit Emotionen werden
dann Strategien der Emotionsarbeit und das Konzept der Emotionalen Intelligenz
als individuelle Formen des Emotionsmanagements vorgestellt. Letzteres
kann auf die Gruppen- und Organisationsebene übertragen werden und
stellt somit neben dem Konzept der beschränkten Emotionalität auch eine
Möglichkeit des kollektiven Emotionsmanagements dar.
In den Mittelpunkt des Kapitels 3 wird der organisationale Lernprozess gestellt,
wobei zunächst eine kontextuelle Einordnung, eine Unterscheidung der
Lernebenen der Organisation als Bezugsrahmen sowie begriffliche Bestimmungen
des organisationalen Lernens und der lernenden Organisation erfolgen.
Im Anschluss werden einige etablierte theoretische Ansätze des organisationalen
Lernens erläutert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Organisationen als emotionale Arenen
- 2.1. Das Verhältnis von Rationalität und Emotionalität
- 2.2. Bezugsrahmen: Emotionale Ebenen der Organisation
- 2.3. Begriffliche Bestimmung des Emotionalen
- 2.3.1. Emotionen
- 2.3.2. Emotionales Klima
- 2.4. Einflüsse und Wirkungen des Emotionalen
- 2.4.1. Emotionale Aspekte der Mikroebene
- 2.4.2. Emotionale Aspekte der Mesoebene
- 2.4.3. Emotionale Aspekte der Makroebene
- 2.5. Emotionsmanagement
- 2.5.1. Individuelles Emotionsmanagement
- 2.5.2. Kollektives Emotionsmanagement
- 3. Der Prozess des Organisationalen Lernens
- 3.1. Bedeutung und Kontext des organisationalen Lernens
- 3.2. Bezugsrahmen: Lernebenen der Organisation
- 3.3. Begriffliche Bestimmungen des organisationalen Lernens und der lernenden Organisation
- 3.4. Theoretische Ansätze des organisationalen Lernens
- 3.4.1. Entwicklungstendenzen der Ansätze
- 3.4.2. Kulturansatz von Argyris/Schön
- 3.4.3. Wissensbasierter Ansatz von Duncan/Weiss
- 3.4.4. Integrativ-systemischer Ansatz von Senge
- 3.5. Der Lernprozess und die Rolle von Emotionen
- 3.5.1. Phasen des Lernprozesses
- 3.5.2. Individueller Lernprozess
- 3.5.3. Kollektiver Lernprozess
- 3.5.4. Emotionsarten im Lernprozess
- 4. Emotionsbezogene Gestaltung lernender Organisationen
- 4.1. Problemfelder des Emotionalen
- 4.1.1. Emotionale Lernbarrieren auf der Mikroebene
- 4.1.2. Emotionale Lernbarrieren auf der Mesoebene
- 4.1.3. Emotionale Lernbarrieren auf der Makroebene
- 4.2. Lernförderliches Emotionsmanagement
- 4.2.1. Gestaltungsmöglichkeiten für das Lernen auf der Mikroebene
- 4.2.2. Gestaltungsmöglichkeiten für das Lernen auf der Mesoebene
- 4.2.3. Gestaltungsmöglichkeiten für das Lernen auf der Makroebene
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Emotionen und Emotionsmanagement für organisationales Lernen. Ziel ist es, den Einfluss emotionaler Faktoren auf verschiedene Ebenen der Organisation (Mikro, Meso, Makro) zu analysieren und Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement aufzuzeigen.
- Der Zusammenhang zwischen Rationalität und Emotionalität in Organisationen
- Die verschiedenen Ebenen des emotionalen Klimas und deren Wirkung auf den Lernprozess
- Theoretische Ansätze zum organisationalen Lernen und deren Berücksichtigung emotionaler Aspekte
- Emotionale Barrieren und Förderfaktoren für organisationales Lernen
- Gestaltungsmöglichkeiten eines lernförderlichen Emotionsmanagements auf verschiedenen Organisationsebenen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein, beschreibt die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit. Es werden die Forschungsfrage und die Methodik kurz erläutert.
2. Organisationen als emotionale Arenen: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Emotionen im organisationalen Kontext. Es wird das Verhältnis von Rationalität und Emotionalität diskutiert und ein Bezugsrahmen für die emotionalen Ebenen der Organisation (Mikro, Meso, Makro) vorgestellt. Der Begriff „Emotion“ wird definiert und verschiedene Einflüsse und Wirkungen des Emotionalen auf den einzelnen Mitarbeiter, die Teams und die Organisation insgesamt analysiert. Schliesslich wird der Begriff des Emotionsmanagements, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene, eingeordnet und erklärt.
3. Der Prozess des Organisationalen Lernens: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Prozess des organisationalen Lernens. Es beschreibt Bedeutung und Kontext des organisationalen Lernens, stellt verschiedene Lernebenen der Organisation vor und definiert den Begriff der lernenden Organisation. Anschliessend werden verschiedene theoretische Ansätze des organisationalen Lernens – darunter der Kulturansatz von Argyris/Schön, der wissensbasierte Ansatz von Duncan/Weiss und der integrativ-systemische Ansatz von Senge – dargestellt und miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf der Rolle von Emotionen im Lernprozess, unter Berücksichtigung der verschiedenen Phasen und Ebenen des Lernens.
4. Emotionsbezogene Gestaltung lernender Organisationen: Dieses Kapitel untersucht die Problemfelder des Emotionalen im Hinblick auf organisationales Lernen. Es werden emotionale Lernbarrieren auf den Mikro-, Meso- und Makroebenen identifiziert und analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Darstellung von Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement auf allen drei Ebenen. Es werden konkrete Beispiele und Modelle präsentiert, um ein positives emotionales Umfeld zum Lernen zu schaffen.
Schlüsselwörter
Organisation, Emotionen, Emotionsmanagement, organisationales Lernen, lernende Organisation, Mikroebene, Mesoebene, Makroebene, Argyris/Schön, Duncan/Weiss, Senge, Lernprozesse, emotionale Barrieren, Lernkultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Emotionen und Organisationales Lernen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht den Einfluss von Emotionen und Emotionsmanagement auf organisationales Lernen. Sie analysiert, wie emotionale Faktoren verschiedene Ebenen der Organisation (Mikro, Meso, Makro) beeinflussen und zeigt Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Zusammenhang zwischen Rationalität und Emotionalität in Organisationen, die verschiedenen Ebenen des emotionalen Klimas und deren Wirkung auf den Lernprozess, theoretische Ansätze zum organisationalen Lernen (mit Berücksichtigung emotionaler Aspekte), emotionale Barrieren und Förderfaktoren für organisationales Lernen sowie Gestaltungsmöglichkeiten eines lernförderlichen Emotionsmanagements auf verschiedenen Organisationsebenen.
Welche Ebenen der Organisation werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Mikroebene (individueller Mitarbeiter), die Mesoebene (Teams, Abteilungen) und die Makroebene (die gesamte Organisation) und analysiert den Einfluss von Emotionen auf jeder dieser Ebenen.
Welche theoretischen Ansätze zum organisationalen Lernen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert unter anderem den Kulturansatz von Argyris/Schön, den wissensbasierten Ansatz von Duncan/Weiss und den integrativ-systemischen Ansatz von Senge. Die jeweiligen Entwicklungstendenzen dieser Ansätze werden ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Organisationen als emotionale Arenen, Der Prozess des organisationalen Lernens, Emotionsbezogene Gestaltung lernender Organisationen und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, beginnend mit einer Einführung und endend mit Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen.
Was sind emotionale Barrieren und Förderfaktoren für organisationales Lernen?
Die Arbeit identifiziert und analysiert emotionale Barrieren auf den Mikro-, Meso- und Makroebenen. Gleichzeitig werden Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement entwickelt und präsentiert, um ein positives emotionales Umfeld zum Lernen zu schaffen.
Welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert konkrete Beispiele und Modelle für Gestaltungsmöglichkeiten auf der Mikro-, Meso- und Makroebene, um ein positives emotionales Umfeld für organisationales Lernen zu fördern.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Organisation, Emotionen, Emotionsmanagement, organisationales Lernen, lernende Organisation, Mikroebene, Mesoebene, Makroebene, Argyris/Schön, Duncan/Weiss, Senge, Lernprozesse, emotionale Barrieren, Lernkultur.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit beantwortet?
Die genaue Forschungsfrage wird in der Einleitung der Arbeit erläutert. Im Kern geht es darum, den Einfluss emotionaler Faktoren auf organisationales Lernen zu analysieren und Gestaltungsmöglichkeiten für ein lernförderliches Emotionsmanagement aufzuzeigen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit organisationalem Lernen, Emotionsmanagement und der Gestaltung von lernenden Organisationen befassen, beispielsweise Führungskräfte, Personalentwickler, Organisationsberater und Wissenschaftler.
- Arbeit zitieren
- Susanne Löschmann (Autor:in), 2004, Die Bedeutung von Emotionen und eines Emotionsmanagements für das organisationale Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32263