Am 18. Oktober 2015 wurde Henriette Reker als parteilose Kandidatin mit 52,7% zur Oberbürgermeisterin der Stadt Köln gewählt. Damit ist sie nicht nur die erste Frau an der Spitze einer deutschen Millionenstadt (Damm 2015), sondern steht gleichzeitig für einen deutschlandweiten Trend hin zu parteilosen Bürgermeistern in Städten.
Durch die Einführung der Direktwahl sowie der strukturellen Neuausrichtung des OB-Amtes in NRW haben sich auch die Rahmenbedingungen der Parteien mit Blick auf die personelle Besetzung des Amtes geändert.
Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen der Bachelorarbeit der Frage nachgegangen werden: Warum Parteien parteilose Bürgermeisterkandidaten unterstützen, anhand einer Fallanalyse der OB-Wahl 2015 in Köln.
Schließlich gehört zum ursprünglichen Charakter einer Partei ein natürliches Macht- und Gestaltungsinteresse, dass u.a. durch die Besetzung von politischen Ämtern gesichert wird. Ist eine Partei jedoch nicht in der Lage, geeignete Kandidaten für Wahlkämpfe aufzustellen, stehen Parteien vor einen Legitimationsproblem.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie: Neo-Institutionalismus
- 2.1. Rational-Choice-Institutionalismus zur Erklärung von Parteienmotiven
- 3. Parteien in der kommunalen Selbstverwaltung als rationale Akteure
- 4. Reformierung der Gemeindeordnung in NRW 1994 als institutionelle Rahmenbedingung
- 4.1. Der neue Bürgermeister in NRW
- 5. „Ent-Partei-Politisierung“ der Kommunalpolitik durch die Einführung der Direktwahl des Bürgermeisters in NRW?
- 6. Methodik
- 7. Empirie: Motive der Parteien in der Bürgermeisterwahl 2015 in Köln
- 7.1. Fallspiel Stadt Köln
- 7.2. Motive der CDU zur Unterstützung von Henriette Reker
- 7.3. Motive der Grünen zur Unterstützung von Henriette Reker
- 7.4. Motive der FDP zur Unterstützung von Henriette Reker
- 7.5. Motive der Wählergemeinschaften „Freie Wähler Köln“ und „Deine Freunde“ zur Unterstützung von Henriette Reker
- 7.6. Motive der SPD zur Unterstützung von Jochen Ott
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Motive von Parteien bei der Unterstützung parteiloser Bürgermeisterkandidaten, anhand der Kölner Oberbürgermeisterwahl 2015. Die Arbeit untersucht den Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen, insbesondere der Reform der Gemeindeordnung NRW 1994, auf die Entscheidungsfindung der Parteien.
- Motive von Parteien bei der Unterstützung parteiloser Kandidaten
- Einfluss der Gemeindeordnungsreform 1994 in NRW
- Analyse der Kölner OB-Wahl 2015 als Fallstudie
- Rationale Akteure im Kontext der kommunalen Selbstverwaltung
- Der Trend zu parteilosen Bürgermeistern in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die Wahl von Henriette Reker zur Oberbürgermeisterin von Köln 2015 als Ausgangspunkt nimmt. Sie hebt den steigenden Anteil parteiloser Bürgermeister in Deutschland hervor und stellt die Frage nach den Gründen für die Unterstützung parteiloser Kandidaten durch Parteien, da diese in der Regel auf finanzielle und organisatorische Unterstützung angewiesen sind. Die Reform der Gemeindeordnung NRW von 1994 wird als möglicher Einflussfaktor genannt, da sie zu einer Direktwahl der Bürgermeister führte und das kommunale System neu strukturierte.
2. Theorie: Neo-Institutionalismus: Dieses Kapitel legt die theoretische Grundlage der Arbeit dar, indem es den Neo-Institutionalismus und insbesondere den Rational-Choice-Institutionalismus als Erklärungsansatz für parteiliche Motive präsentiert. Dieser Ansatz betrachtet Parteien als rationale Akteure, die ihre Entscheidungen auf Basis von Nutzenmaximierung treffen. Es werden relevante theoretische Konzepte eingeführt, die im weiteren Verlauf der Arbeit angewendet werden.
3. Parteien in der kommunalen Selbstverwaltung als rationale Akteure: Dieses Kapitel vertieft die Betrachtung der Parteien als rationale Akteure innerhalb des kommunalen Systems. Es wird untersucht, wie Parteien ihre Ziele im Kontext der kommunalen Selbstverwaltung verfolgen und welche Faktoren ihre Entscheidungen beeinflussen. Der Fokus liegt auf dem strategischen Verhalten der Parteien im Hinblick auf die Unterstützung von Bürgermeisterkandidaten.
4. Reformierung der Gemeindeordnung in NRW 1994 als institutionelle Rahmenbedingung: Das Kapitel analysiert die Reform der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalens im Jahr 1994 als wichtigen institutionellen Rahmen für die Entwicklung hin zu mehr parteilosen Bürgermeistern. Es wird die Einführung der Direktwahl des Bürgermeisters und die damit einhergehenden Veränderungen im kommunalen System detailliert dargestellt. Die Relevanz der Reform im Kontext des Trends zu parteilosen Bürgermeistern wird herausgearbeitet.
5. „Ent-Partei-Politisierung“ der Kommunalpolitik durch die Einführung der Direktwahl des Bürgermeisters in NRW?: In diesem Kapitel wird die Frage diskutiert, ob die Einführung der Direktwahl des Bürgermeisters in NRW zu einer Ent-Parteien-Politisierung der Kommunalpolitik geführt hat. Die Auswirkungen der Direktwahl auf das Verhältnis zwischen Parteien und Bürgermeisterkandidaten werden untersucht. Die möglichen Ursachen für den Anstieg parteiloser Bürgermeister werden analysiert und in Bezug zur Reform gesetzt.
6. Methodik: Das Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es wird die Wahl der Fallstudie (Kölner OB-Wahl 2015) begründet und die angewandten Forschungsmethoden erläutert. Die Auswahl der Parteien und die Art der Datenerhebung werden detailliert dargestellt.
7. Empirie: Motive der Parteien in der Bürgermeisterwahl 2015 in Köln: Dieser empirische Teil analysiert die Motive der einzelnen Parteien (CDU, Grüne, FDP, Wählergemeinschaften, SPD) bei der Unterstützung der Kandidaten Henriette Reker und Jochen Ott. Für jede Partei wird separat untersucht, welche strategischen Überlegungen und Interessen hinter der Entscheidung zur Unterstützung standen. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und verglichen.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Motive von Parteien bei der Unterstützung parteiloser Bürgermeisterkandidaten (Kölner OB-Wahl 2015)
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert die Motive von Parteien bei der Unterstützung parteiloser Bürgermeisterkandidaten, anhand der Kölner Oberbürgermeisterwahl 2015. Sie untersucht den Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen, insbesondere der Reform der Gemeindeordnung NRW 1994, auf die Entscheidungsfindung der Parteien.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf den Neo-Institutionalismus, insbesondere den Rational-Choice-Institutionalismus. Dieser Ansatz betrachtet Parteien als rationale Akteure, die ihre Entscheidungen auf Basis von Nutzenmaximierung treffen.
Welche Rolle spielt die Reform der Gemeindeordnung NRW 1994?
Die Reform von 1994, die die Direktwahl des Bürgermeisters einführte, wird als wichtiger institutioneller Rahmenfaktor analysiert. Die Arbeit untersucht ihren Einfluss auf das Verhältnis zwischen Parteien und Bürgermeisterkandidaten und den Trend zu parteilosen Bürgermeistern.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Fallstudie, die sich auf die Kölner Oberbürgermeisterwahl 2015 konzentriert. Die Motive der beteiligten Parteien (CDU, Grüne, FDP, Wählergemeinschaften, SPD) werden anhand verschiedener Datenquellen analysiert.
Welche Parteien werden untersucht und welche Kandidaten haben sie unterstützt?
Die Arbeit untersucht die Motive der CDU, Grünen, FDP, Wählergemeinschaften ("Freie Wähler Köln" und "Deine Freunde") und SPD bei der Unterstützung von Henriette Reker (parteilos) und Jochen Ott (SPD).
Welche zentralen Fragen werden in der Arbeit beantwortet?
Die Arbeit untersucht, warum Parteien parteilose Kandidaten unterstützen, welche Rolle die Gemeindeordnungsreform spielt, und wie die Motive der Parteien in der Kölner OB-Wahl 2015 zu erklären sind.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Theorie (Neo-Institutionalismus), Parteien als rationale Akteure, die Gemeindeordnungsreform 1994, "Ent-Parteien-Politisierung", Methodik, Empirie (Motive der Parteien in der Kölner OB-Wahl 2015) und Fazit.
Was ist das zentrale Ergebnis der Arbeit?
(Diese Frage kann erst nach Lektüre des vollständigen Textes beantwortet werden. Die Zusammenfassung liefert nur einen Überblick über den Aufbau und die Forschungsfragen.)
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Neo-Institutionalismus, Rational-Choice-Institutionalismus, Gemeindeordnung NRW, Direktwahl Bürgermeister, parteiloser Bürgermeister, kommunale Selbstverwaltung, strategisches Verhalten von Parteien, Kölner OB-Wahl 2015, Henriette Reker, Jochen Ott.
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- Christian Stunz (Author), 2016, Warum unterstützen Parteien parteilose Bürgermeisterkandidaten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322775