Die Wundergeschichte lässt sich gut in die heutige Zeit übertragen. Es verhält sich nämlich so, dass Jesus sich in einer Dilemma-Situation befindet. Heilt er, so überschreitet er ein Gesetz und bringt sich selber in Gefahr, handelt er nicht, so erfüllt er das Gesetz, wiegt sich selbst in Sicherheit, leistet jedoch keine Hilfe. Solche Situationen sind ein relevantes Thema der Gesellschaft im Rahmen um die Diskussion "Zivilcourage".
Betrachtet man die Zeitungen, so liest man von "U-Bahn-Schlägern" und "Einbrüchen am helllichten Tag". In diesem Zusammenhang wird oft die Zivilcourage der Menschen kritisch diskutiert. Menschen greifen nicht ein, weil sie ihr eigenes Leben damit riskieren oder aber bestehende Regeln brechen und damit ihr eigenes Wohl gefährden. Auch im Klassenverband ist Zivilcourage eine wichtige soziale Komponente, die für das Zusammenleben der Schüler unabdingbar ist. So befinden sich auch Schüler oft in dem Dilemma, dass sie Gutes tun wollen, aber es nicht tun, weil es für sie scheinbar Schlechtes, in welcher Form auch immer, nach sich zieht.
Ein Beispiel: Zwei Schüler spielen auf dem Schulhof, der eine verletzt sich unglücklich und sein Knie blutet. Wie gewohnt, rennt sein Freund zum Lehrerzimmer, um Verbandszeug bei der Lehrerin anzufordern. Die Tür zum Lehrerzimmer steht offen, es ist jedoch keine Lehrkraft zu entdecken. Hier entsteht für den Schüler ein Dilemma. Es verhält sich nämlich so: Es ist ihm untersagt, das Lehrerzimmer zu betreten, will er seinem Freund helfen und das Verbandszeug aus dem Erste-Hilfe-Koffer holen, muss er diese Regel jedoch brechen und eventuelle Strafe auf sich nehmen. Auf dieser Dilemma-Situation soll die Unterrichtsstunde aufbauen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse des Textes
- Abgrenzung und Kontext
- Gliederung des Textes
- Begriffsgeschichte
- Interpretation
- Synoptischer Vergleich
- Unterrichtsentwurf
- Bedingungsanalyse
- Analyse der fachspezifischen Lernvorrausetzungen
- Sachanalyse
- Didaktische Analyse
- Lernziele
- Skizzierter Unterrichtsverlauf
- Unterrichtsverlauf
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Bibelstelle „Die Heilung eines Mannes am Sabbat“ aus dem Markusevangelium mittels einer historisch-kritischen Exegese, um deren Aussagegehalt zu ermitteln. Anschließend wird ein Unterrichtsentwurf entwickelt, der den Aussagegehalt der Geschichte für Schüler zugänglich macht und didaktischen Anforderungen gerecht wird.
- Exegetische Analyse der Perikope „Die Heilung eines Mannes am Sabbat“
- Interpretation der Geschichte im Kontext des Markusevangeliums
- Entwicklung eines Unterrichtsentwurfs für den Religionsunterricht
- Analyse der didaktischen Anforderungen an eine Unterrichtsstunde
- Integration der exegetischen Ergebnisse in den Unterrichtsentwurf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zweck der Hausarbeit dar: die Exegese der Bibelstelle „Die Heilung eines Mannes am Sabbat“ und die Entwicklung eines Unterrichtsentwurfs. Die Analyse des Textes betrachtet zunächst die Abgrenzung und den Kontext der Perikope im Markusevangelium. Anschließend erfolgt eine Gliederung des Textes in vier Abschnitte, die jeweils die Situation, Jesu Reaktion, die Heilung und die Reaktion der Pharisäer beschreiben. Die Begriffsgeschichte beleuchtet die Bedeutung der Begriffe „verdorrte Hand“ und „verstocktes Herz“ im biblischen Kontext. In der Interpretation wird die Geschichte als Überschreitung des Sabbatgebots durch Jesus betrachtet und im jüdischen Verständnis des Sabbatgesetzes eingeordnet. Die Reaktion der Menge und Jesu Antwort werden analysiert.
Schlüsselwörter
Markusevangelium, Exegese, Unterrichtsentwurf, Sabbat, Heilung, Pharisäer, verdorrte Hand, verstocktes Herz, Konflikt, Didaktik, Lernziele, Unterrichtsverlauf, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Die Heilung eines Mannes am Sabbat (8. Klasse, Realschule), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323089