In dieser Untersuchung soll der Versuch unternommen werden, die soziale Struktur und das religiöse Selbstverständnis der Täufer in Münster darzustellen. Es soll dabei auf die neueren Werke zurückgegriffen werden, die eine objektive Sicht auf die Geschehnisse ermöglichen sollen. Zu Beginn dieser Arbeit werden grundlegende Informationen zu der Täuferschaft gegeben, mit besonderem Fokus auf ihre Entstehung in Zeiten der Reformation und ihr theologisches Selbstverständnis. Dies soll eine Art Rahmen geben, um auch eine ausreichende Ausdifferenzierung unter der Täuferbewegung zu ermöglichen. Auf dieser Grundlage soll dann aufgezeigt werden, wie das Täuferreich zu Münster entstehen konnte, wie es sozial strukturiert war und welches theologische Selbstverständnis sich in der Stadt selbst herausbildete und entwickelte.
Die Geschichtsschreibung vernachlässigte lange Zeit eine angemessene Darstellung der Täuferbewegung. "Stiefkinder der Reformation" oder "nebenkirchliche Strömungen" sind ausschlaggebende Bezeichnungen, die in der frühen Reformationsforschung für die Täufer aber auch für Spiritualisten, Schwärmer oder Antitrinitarier genutzt wurden. Zu lange wurde sie überwiegend von Gegnern der Bewegung geschrieben und auch eine ausreichende Ausdifferenzierung der religiösen Gruppen blieb lange Zeit aus, wodurch sich in der Geschichtsschreibung ein negatives oder zumindest verzerrtes Bild der Täufer etablierte.
Erst im 18. Jhd. geschah eine Ausdifferenzierung der Täufer in Einzelgruppen, die überhaupt erst den Weg ebnete für die Mitte des 19. Jhd. entstanden objektiveren Werke zur Thematik, die die Täuferbewegung von den negativen Zuschreibungen befreite und einen neuen Forschungszweig eröffneten, der eine neue Sichtweise an den Tag legte. Eher spricht man heute vom "linken Flügel der Reformation", eben weil diese Gruppen im hohen Maße dazu bereit waren mit den Traditionen der Kirche zu brechen, in höherem Maße als beispielsweise die Lutheraner.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Die Täufer in den Wirren der Reformation
- 3.0 Hintergründe für die Errichtung des Täuferreichs
- 4.0 Gründung des Täuferreichs zu Münster
- 4.1 Soziale Struktur
- 4.2 Glaube, Lehre und Alltagsleben
- 4.3 Soziale Zusammensetzung der Trägerschaft nach der Machtübernahme durch Johann van Leiden
- 4.4 Die Auswirkungen der Eroberung auf die Täuferschaft
- 5.0 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die soziale Struktur und das religiöse Selbstverständnis der Täufer in Münster. Sie greift dabei auf neuere Werke zurück, die eine objektive Sicht auf die Geschehnisse ermöglichen sollen. Der Fokus liegt auf der Entstehung der Täuferbewegung in Zeiten der Reformation und ihrem theologischen Selbstverständnis, um die Entwicklung des Täuferreichs in Münster zu beleuchten.
- Entstehung der Täuferbewegung in den Wirren der Reformation
- Soziale Struktur des Täuferreichs in Münster
- Religiöses Selbstverständnis der Täufer in Münster
- Auswirkungen der Machtübernahme durch Johann van Leiden auf die Täuferschaft
- Bedeutung der Erwachsenentaufe für das Selbstverständnis der Täufer
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Einleitung
Die Einleitung bietet eine Einführung in die Thematik der Täuferbewegung und die Herausforderungen ihrer historischen Darstellung. Sie hebt die lange Zeit negative oder verzerrte Sichtweise auf die Täufer in der Geschichtsschreibung hervor und beleuchtet die Bedeutung neuere Werke für eine objektivere Analyse der Bewegung.
2.0 Die Täufer in den Wirren der Reformation
Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der Täuferbewegung im Kontext der Reformation. Es beschreibt die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Reformation, die Rolle von Ulrich Zwingli und die Gründe für die Abspaltung von Konrad Grebel und Felix Manz.
3.0 Hintergründe für die Errichtung des Täuferreichs
Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe, die zur Entstehung des Täuferreichs in Münster führten. Es analysiert die soziale und religiöse Situation in der Stadt und die Rolle von äußeren Faktoren wie der politischen Lage im Heiligen Römischen Reich.
4.0 Gründung des Täuferreichs zu Münster
Dieses Kapitel befasst sich mit der Gründung des Täuferreichs in Münster. Es untersucht die soziale Struktur des Täuferreichs, die Glaubenslehre und das Alltagsleben der Täufer sowie die Auswirkungen der Machtübernahme durch Johann van Leiden auf die Bewegung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Täuferbewegung, der Reformation, Münster, sozialer Struktur, religiösem Selbstverständnis, Erwachsenentaufe, Johann van Leiden, Täuferreich, theologischem Selbstverständnis.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2012, Die Wiedertäufer. Soziale Struktur und religiöses Selbstverständnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323091