Auf dem Nachhilfemarkt ist davon auszugehen, dass es eine starke asymetrische Informationsverteilung gibt. Sollte dies der Fall sein, müssten es Bestrebungen der Unternehmen geben, diese zu überwinden um Verträge trotzdem abschließen zu können. Diese Arbeit untersucht diese Bestrebungen.
Der Begriff „asymmetrische Informationsverteilung“ stammt aus der neuen “Institutionenökonomik“ und beschreibt Situationen, in denen einer der Vertragspartner mehr relevante Informationen für einen etwaigen Vertragsabschluss besitzt als der andere. Der Nachhilfemarkt dürfte als Markt mit einer klassische nAuftraggeber und Auftragnehmer Rollenverteilung ein Markt sein, auf dem asymmetrische Informationsverteilung besteht.
Durch das Aufkommen von kommerziellen Anbietern mit dem Interesse an langfristigen Verträgen wäre davon auszugehen, dass das Problem der asymmetrischen Informationsverteilung dazu führen könnte, dass langfristige Verträge nicht abgeschlossen werden. Sollte dieses Problem sich tatsächlich wie beschrieben zu erkennen geben, dann müsste es auch Werkzeuge der Anbieter geben, um dieses Problem zu umgehen, um trotzdem zu Vertragsabschlüssen zu kommen. Ziel der Arbeit soll es daher sein, zu überprüfen ob und in welcher Form asymmetrische Informationsverteilung zwischen dem Nachfrager und den kommerziellen Anbietern auf dem Nachhilfemarkt zu beobachten sind und zu untersuchen, ob die Anbieter Werkzeuge einsetzen um trotzdem zu Vertragsabschlüssen zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Nachhilfemarkt
3 Das Prinzip der asymmetrischen Informationsverteilung
4 Das Problem der asymmetrischen Informationsverteilung auf dem Nachhilfemarkt
5 Werkzeuge und Anbieter
5.1 Studienkreis (ohne Tutoria)
5.2 Schülerhilfe
5.3 Abacus
5.4 Tutoria
6 Fazit
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
Der Begriff „asymmetrische Informationsverteilung“ aus der neuen“ Institutionenökonomik“, beschreibt Situationen in denen einer der Vertragspartner mehr relevante Informationen für ei- nen etwaigen Vertragsabschluss besitzt als der andere. Der Nachhilfemarkt dürfte als Markt mit einer klassische Auftraggeber und Auftragnehmer Rollenverteilung ein Markt sein, auf dem asymmetrische Informationsverteilung besteht. Durch das Aufkommen von kommerziellen An- bietern mit dem Interesse an langfristigen Verträgen wäre davon auszugehen, dass das Problem der asymmetrischen Informationsverteilung dazu führen könnte, dass langfristige Verträge nicht abgeschlossen werden. Sollte dieses Problem sich tatsächlich wie beschrieben zu erken- nen geben, dann müsste es auch Werkzeuge der Anbieter geben um dieses Problem zu umge- hen, um trotzdem zu Vertragsabschlüssen zu kommen. Ziel der Arbeit soll es daher sein zu überprüfen und ob und in welcher Form asymmetrische Informationsverteilung zwischen dem Nachfrager und den kommerziellen Anbietern auf dem Nachhilfemarkt zu beobachten und zu untersuchen, ob die Anbieter Werkzeuge einsetzen um trotzdem zu Vertragsabschlüssen zu ge- langen.
2 Der Nachhilfemarkt
Der Nachhilfemarkt hat sich in den letzten Jahrzenten kontinuierlich dahingehend weiterentwi- ckelt, dass kommerzielle Anbieter vor allem in den letzten 20 Jahren stark an Bedeutung ge- wonnen haben. Während es Mitte der 80er Jahre noch etwa 800 kommerzielle Nachhilfeschulen gab, schätzt man die Zahl mittlerweile auf 3000-4000 (Dohmen u.a., 2008, S. 53). Letztere Zahl stammt vom Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen, welche den Anteil kommer- zieller Schulen am gesamten Nachhilfemarkt auf etwa 30 Prozent schätzt (vgl. ebd.). Neben vielen kleinen und meist regional tätigen Anbietern stechen vor allem die beiden großen An- bieter Studienkreis und Schülerhilfe hervor, die Schätzungen zur Folge 15 Prozent Marktanteil am gesamten Nachhilfemarkt und somit 50 Prozent des Marktes für kommerzielle Anbieter auf sich vereinen (vgl. ebd.). Die einzelnen Standorte werden als Franchiseunternehmen geführt, was auch bei vielen weiteren überregional agierenden Nachhilfeunternehmen der Fall ist. Die beiden Unternehmen konnten seit ihrer Gründung in den 80er Jahren von ungefähr 300 Filialen auf mittlerweile etwa 2100, wie auf den jeweiligen Unternehmenswebseiten nachzulesen ist, ein beachtliches Wachstum verzeichnen (vgl. ebd.). Stiftung Warentest geht von circa einer Milliarde Marktvolumen aus und der Umsatz der beiden Marktführer wurde vor circa acht Jah- ren auf etwa 150 Millionen Euro geschätzt (vgl. ebd. S.54). Durch flächendeckende Werbe- maßnahmen in den letzten Jahren sollte dieser heute sogar noch höher liegen. Es gibt jedoch noch viele weitere Marktanalysen, die alle unterschiedliche Zahlen angeben, was einer gewis- sen Undurchsichtigkeit des Marktes geschuldet sein dürfte. Insgesamt erhielten laut Shell Ju- gendstudie aus dem Jahre 2002 und 2006 circa 50 Prozent der Schüler und Schülerinnen wäh- rend ihrer Schullaufbahn Nachhilfe und rund 23 Prozent aller Schüler bezogen aktuell Nach- hilfe als außerschulische Lernförderung (vgl. ebd. S.22). Die Pisa Studie aus dem Jahr 2000 wiederum gibt an, dass etwa ein Drittel der Schüler und Schülerinnen der neunten Klasse Nach- hilfe bekamen (vgl. Schneider, 2004, S.3). Eine repräsentative Umfrage von „Synovate Kids+Teens“ und dem Bundesverband „Nachhilfe- und Nachhilfeschulen e.V.“ aus dem Jahre 2007 kam zu dem Ergebnis, dass 12 Prozent der Kinder zwischen sechs und 18 Jahren zum Befragungszeitpunkt Nachhilfe in Anspruch nahmen. Noch einmal 12 Prozent bekamen bereits in der Vergangenheit Nachhilfeunterricht, jedoch nicht zum Befragungszeitraum. Unterteilt man das Alter und die Schulform der Kinder, dann haben 15 Prozent der Gymnasiasten und Hauptschüler und 16 Prozent der Realschüler und sechs Prozent der Grundschüler (vgl. Klemm und Klemm, 2010, S. 14) zum Zeitpunkt der Befragung Nachhilfe bezogen. Die nachstehende Grafik zeigt die Inanspruchnahme von Nachhilfe in den Bundesländern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Inanspruchnahme von Nachhilfe nach Bundesländern
Der internationale Vergleich zeigt, dass die Inanspruchnahme von Nachhilfe in Deutschland (gemessen an Schülern im Alter von 15 Jahren) unter dem OECD Durchschnitt von 26 Prozent liegt, aber weit über manchen anderen Staaten wie Finnland mit nur 2,4 Prozent (vgl. Klemm und Klemm, 2010, S. 8).
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