Der Gedanke bzw. das Bedürfnis danach, sich einen Menschen so zu gestalten, wie er für einen selbst am besten ist, ist kein neuer. In der Antike lässt schon Homer Hephaistos Automaten aus Gold erschaffen, die ihm gefügig bei der Arbeit zur Seite stehen. Dieses Bestreben ändert sich mit der Zeit nicht, nur die ‚Schöpfer‘ nehmen irdischere Gestalt an: Sind es in der Antike in den meisten Fällen die Götter, denen es vorbehalten ist, Androiden zu erschaffen, übernehmen dies später Künstler und Mechaniker bzw. Naturwissenschaftler.
Allen gemeinsam ist nicht nur der Wunsch nach dem vollkommenen äußeren Abbild des Menschen, sondern auch die Perfektion seines Verhaltens. Der Mensch möchte die Natur unterwerfen und durchaus Ebenbilder von Göttern erschaffen, da die Natur dies nicht fertig zu bringen scheint. In den Vordergrund tritt damit einhergehend auch zunehmend die Frage, wodurch künstlicher & natürlicher Mensch sich noch unterscheiden und was einer dem anderen voraus haben sollte.
Mit dieser Problematik wird sich sowohl in der Pygmalionepisode von Ovids Metamorphosen als auch in E.T.A. Hoffmanns DER SANDMANN befasst. Beiden ist offensichtlich gemeinsam, dass das vollkommene Ebenbild einer Frau durch Menschenhand erschaffen werden soll. Diese Hausarbeit versucht im Folgen-den zu klären, wodurch für die jeweiligen Protagonisten eben jenes zu entstehen scheint. Das Hauptaugenmerk soll hierbei denjenigen gelten, die sich von der vermeintlichen Perfektion täuschen lassen sowie deren generelle Interkation sowohl mit menschlichen als auch den nicht-menschlichen Individuen. Weiterhin wird versucht werden, auf die äußerlichen und ethischen Charakteristika der verschiedenen Frauenbilder einzugehen und mögliche Gleichnisse bzw. Unterschiede zwischen diesen festzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Überdauern mythologischer Motive….
- Frauenbilder im Pygmalionmythos ......
- Allgemeines zu Pygmalion .....
- Pygmalion und die Frauen .....
- Frauenbilder im Sandmann
- Clara ....
- Olimpia.........
- Clara & Olimpia im Vergleich
- Vergleich und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frauenbilder im Pygmalionmythos und in E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann". Sie analysiert die Motive, die zur Schöpfung der weiblichen Figuren führen und beleuchtet die Rolle der männlichen Protagonisten in Bezug auf deren Wahrnehmung und Interaktion.
- Die Sehnsucht nach einer idealen Frau, die den männlichen Vorstellungen entspricht
- Die Ambivalenz zwischen Anziehung und Abstoßung gegenüber dem weiblichen Geschlecht
- Die Grenzen zwischen Mensch und Automat, zwischen Realität und Phantasie
- Die Darstellung von Liebe und Leidenschaft im Kontext der Automatenfigur
- Die Folgen der Verführung durch künstliche Schönheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung mythologischer Motive und ihrer Rezeption in der Literatur. Sie zeigt auf, wie antike Gestalten und Geschichten in unterschiedlichen Epochen interpretiert und weiterentwickelt wurden.
- Kapitel 2: Der Pygmalionmythos wird vorgestellt und analysiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Frauenbilder im Kontext des Mythos und dem Motiv des künstlichen Lebens.
- Kapitel 3: Die Frauenbilder im "Sandmann" werden beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Charaktere Clara und Olimpia, die unterschiedliche Facetten des weiblichen Ideals repräsentieren.
- Kapitel 4: Die Arbeit setzt sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Frauenbildern des Pygmalionmythos und des "Sandmanns" auseinander und zieht ein Fazit über die Bedeutung der Thematik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen der Automatenfigur, der Frauenbilder, des Pygmalionmythos, des "Sandmanns", E.T.A. Hoffmann, Ovid, Kunst, Liebe, Realität und Illusion. Die zentrale Frage der Arbeit ist, wie künstliche Schöpfungen die menschliche Wahrnehmung beeinflussen und zu welchen Interpretationen von Liebe und Idealität sie führen können.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Der Mensch als Automat. Die Frauenbilder im Pygmalionmythos und bei E.T.A. Hoffmanns DER SANDMANN, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323305