Unterrichtsziel: Die Schüler erkennen die Gründe kontroverser Beurteilungen bezüglich der Betrachtung von Sklaven im antiken Rom durch Zeitgenossen, indem sie mit Hilfe von divergierenden Zitaten zwei gegensätzliche Standpunkte kennenlernen, arbeitsteilig unterschiedliche Sichtweisen der Behandlung bzw. Lebenssituation von Sklaven erarbeiten und durch das Nachvollziehen verschiedener Standpunkte ein Sachurteil bilden.
Von der Antike bis zur Gegenwart haben Menschen in unfreien Lebens- und Arbeitsverhältnissen gelebt. Sämtliche Hochkulturen kannten die Sklaverei. Auch heute noch ist die Sklaverei in allen Teilen der Erde verbreitet. Die moderne Sklaverei zeigt sich an grausamen Beispielen wie Kinderarbeit und Zwangsprostitution.
Nach der Vertreibung der etruskischen Könige bestand die römische Gesellschaft aus drei Gruppen. Neben den sogenannten freien Ständen der römischen Gesellschaft, (Patrizier und Plebejer) gab es den unfreien Stand, dem Menschen angehörten, die völlig rechtlos waren: die Sklaven. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung der Antike beruhte in wesentlichen Punkten auf der Sklaverei und war ohne sie nicht denkbar. Der Schwerpunkt der antiken Sklaverei liegt nach Auffassung von Bleicken „in dem Übergang von der Republik zur Kaiserzeit, nämlich etwa von der Mitte des 2. vorchristlichen bis zur Mitte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts, […].“
Ein Sklave kann dabei als ein entrechteter Mensch bezeichnet werden, der gegen seinen Willen festgehalten, verschleppt, misshandelt und wirtschaftlich ausgebeutet wird. Demnach ist der Sklave der Besitz eines anderen Menschen und führt zu einem Akt der Unterwerfung. Statt etwa nach einem Krieg den besiegten Feind zu töten, begannen die Römer sukzessiv mit der Gefangennahme, der Verschleppung und Ausbeutung der verfeindeten Menschen. Dadurch wurden die Sklaven Eigentum des römischen Staates und verloren auch alle Rechte. Dies galt für römische Kriegsgefangene wie auch für gefangene Römer. Oftmals wurden Sklaven gegeneinander ausgetauscht oder auch von Angehörigen freigekauft.
Inhaltsverzeichnis
- Formalia
- Stunden- und Reihenthema
- Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
- Das antike Rom - ein Überblick
- Einstieg in die Thematik
- Die Gründung Roms - Wie entstand Rom?
- Die Gesellschaftsstruktur in Rom - Wer besaß die Macht?
- Der Sklave im antiken Rom - Mensch oder Werkzeug?
- Die römische Verfassung - Monarchie, Aristokratie oder Demokratie?
- Die römische Familie - Wer gehörte dazu?
- Das Leben in Rom - Eine Traumstadt?
- Ausbreitung des römischen Reiches - Wie entwickelte sich Rom zum Weltreich?
- Ein Mord im Senat - Warum musste Caesar sterben?
- Die Varusschlacht - Warum verloren die Römer?
- Angestrebte Lernziele
- Zentrale didaktisch-methodische Begründungen
- Curriculare Legitimation
- Lerngruppenanalyse
- Sachanalyse
- Stundenverlaufsplan
- Antizipiertes Tafelbild
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Planungsentwurf für den Unterrichtsbesuch im Fach Geschichte konzentriert sich auf die Auseinandersetzung mit der Rolle von Sklaven im antiken Rom. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern die kontroversen Beurteilungen des Sklavenstatus durch Zeitgenossen näherzubringen und sie dazu zu befähigen, ein eigenes Sachurteil zu bilden. Die Stunde analysiert die ambivalenten Perspektiven auf Sklaven im Kontext der römischen Gesellschaft und beleuchtet die unterschiedlichen Sichtweisen und Lebensrealitäten.
- Sklaverei als gesellschaftliche und wirtschaftliche Grundlage des römischen Reiches
- Kontroverse Perspektiven auf Sklaven im antiken Rom: Werkzeug oder Mensch?
- Unterschiede in der Behandlung und Lebenssituation von Sklaven
- Die Rolle der Sklaverei in der römischen Politik und Gesellschaft
- Das Verhältnis von Sklaven und freien Bürgern im antiken Rom
Zusammenfassung der Kapitel
Die Unterrichtsreihe "Rom - Wie wurde ein Dorf zum Weltreich?" bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des antiken Roms. Die einzelnen Stunden beleuchten verschiedene Aspekte der römischen Gesellschaft, Kultur und Politik. Die Stunde "Der Sklave im antiken Rom - Mensch oder Werkzeug?" fokussiert auf die komplexe Thematik der Sklaverei im Römischen Reich. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Perspektiven auf den Sklavenstatus kennen und setzen sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen und Lebensrealitäten von Sklaven im antiken Rom auseinander. Die Stunde trägt dazu bei, die Bedeutung der Sklaverei für die Entwicklung und Funktionsweise der römischen Gesellschaft zu verstehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Planungsentwurfs sind Sklaverei, antikes Rom, Gesellschaftsstruktur, Perspektiven, Zeitgenossen, Sachurteil, Lebensrealität, Politik, Wirtschaft, Kontroversen und römisches Reich. Diese Begriffe umfassen die wichtigsten Themen und Konzepte der Stunde und bilden den Rahmen für die Auseinandersetzung mit der Sklaverei im antiken Rom.
- Arbeit zitieren
- N. H. (Autor:in), 2014, Der Sklave im antiken Rom: Mensch oder Werkzeug? (Geschichte 6. Klasse Gymnasium), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323345