Forresters beschreibt in Kapitel 17 des Buches Industrial Dynamics: „A customer-Producer-Employment Case study“ ein Modell, welches sich im besonderen mit dem Zusammenspiel und Optimierung der Produktionsauslastung, des Lagerbestand und damit auch der Lieferzeit eines Industrieunternehmens und im Allgemeinen mit Faktoren, welche einen Einfluss auf deren Verlauf haben, beschäftigt. Folgenden Ausführungen halten sich daher inhaltlich sehr Nahe an dieses Fallbeispiel, da Informationen aus anderen Quellen über das beobachtete Unternehmen nicht vorliegen.
In fast allen nicht saisonabhängigen Industrien kommt es zu einem typischen Verlauf der Produktionsrate und des Lagers.
Zwei regelmäßig schwankende Kurven, welche so versetzt sind, dass sich das Maximum der Produktion während des Anstiegs des Lagerbestandes befindet. Das Maximum des Lagers tritt hingegen während der Abnahme der Produktion jedoch vor deren Minimum auf. Da während der Produktionsspitzen nicht nur für die Kunden, sondern auch für das Lager produziert wird, trägt dieses System nicht zur Senkung der Produktionsspitzen bei, sondern verstärkt diese. Ressourcen schonend und ideal wäre ein abnehmendes Lager während der Produktionsspitze, da weniger Produktionsmittel bereitgehalten werden müssten und es zu einer höheren Auslastung derselben kommt. Da solch ein Verhalten in der nicht saisonabhängigen Industrie nicht zu beobachten ist, stellt sich die Frage, ob die Schwankungen und Instabilitäten nicht aus den Interaktionen der in dem System beteiligten interdependenten Faktoren entstehen.
Selbst wenn die Organisationsstruktur und das Verhalten der beteiligten Individuen nicht der Hauptgrund der Schwankungen wären, so könnten sie doch zur Verstärkung der durch die Nachfrage induzierten Instabilitäten beitragen. Diese systemimmanenten Faktoren zu identifizieren ist der Sinn des folgenden Modells.
Inhaltsverzeichnis
- Das Zusammenspiel von Produktion und Lagers.
- Zentrale Variablen des Modells.
- Variablen des Veredelers
- Variablen des Herstellers
- Aufbau des Modells.
- Informationsflüsse zwischen Endkunden, Veredeler und Hersteller.
- Die Produktion und Lagerhaltung beim Hersteller
- Determinanten und Auswirkungen der Personalentscheidungen beim Hersteller
- Finanzielle Größen des Herstellers
- Variationen der Endkundennachfrage.
- Einführung von Störgeräuschen beim Veredeler
- Modifikationen des Forrester Modells.
- Weiteres Optimierungspotenzial durch efficient consumer respond
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Industrial Dynamics: Modellierung und Analyse des Forrester-Modells“ befasst sich mit der Analyse eines Modells zur Optimierung des Zusammenspiels von Produktion und Lagerhaltung in einem Industrieunternehmen. Der Fokus liegt auf der Erforschung der dynamischen Interaktionen zwischen den verschiedenen Akteuren der Produktionskette, insbesondere zwischen Hersteller, Veredeler und Endkunden.
- Analyse der Interaktion von Produktion, Lagerbestand und Lieferzeit in einem Produktions- und Vertriebssystem
- Bedeutung von Rückkopplungseffekten in der Modellierung von Produktionsabläufen
- Einfluss von Personalentscheidungen auf die Produktionsleistung und -stabilität
- Untersuchung des Einflusses von Störgeräuschen auf die Dynamik des Systems
- Auswertung des Optimierungspotenzials durch den Einsatz von „efficient consumer respond“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung des klassischen Problems der Schwankungen in Produktion und Lagerbestand in industriellen Produktionsabläufen. Das Forrester-Modell wird als ein Werkzeug zur Analyse dieser Schwankungen vorgestellt. Dabei wird der Fokus auf die Beschreibung der zentralen Variablen und deren Interaktion in einem Produktions- und Vertriebssystem gelegt, das aus einem Komponentenhersteller, einem Veredeler und einem Endkunden besteht. Die Arbeit untersucht dann den Einfluss von Personalentscheidungen des Herstellers auf die Produktionsleistung und -stabilität.
Darüber hinaus wird die Einführung von Störgeräuschen im Modell analysiert und deren Auswirkungen auf das Systemverhalten diskutiert. Abschließend werden Modifikationen des Forrester-Modells vorgestellt, die durch den Einsatz von „efficient consumer respond“ zu einer weiteren Optimierung der Produktionsabläufe beitragen können.
Schlüsselwörter
Forrester-Modell, Industrial Dynamics, Produktionsoptimierung, Lagerhaltung, Lieferzeit, Rückkopplungseffekte, Personalentscheidungen, Störgeräusche, „efficient consumer respond“
- Arbeit zitieren
- Tom Kuehner (Autor:in), 2004, Industrial Dynamics: Modellierung und Analyse des Forrester-Modells, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32334