Die Bedeutung von Anreizsystemen ist in Praxis und Literatur weitgehend unumstritten. Sie sind ein wichtiges Managementinstrument der Unternehmensführung. Anreizsysteme für das Topmanagement sind in der Literatur ausführlich behandelt. Allerdings wird Diskutiert, inwieweit diese Modelle auch den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Ansatzpunkt dieser Arbeit setzt sich folglich damit auseinander, wie eine langfristige Orientierung durch Incentivierung erreicht, eine einseitige Shareholder-Value Orientierung aber vermieden werden kann. Dabei stehen nicht die externen Kennzahlen im Fokus, da diese meist nur für am Kapitalmarkt bewertete Unternehmen praktikabel sind. Ziel der vorliegenden Arbeit soll die Beantwortung der Frage sein, ob und wie die Kritikpunkte bei Anreizsystemen durch Anforderungen bzw. Modellierung eines Systems im Sinne der wertorientierten Unternehmensführung gelöst werden können und wie die Anreizsysteme zu gestalten sind, damit diese hinreichend Rückschlüsse auf die Qualität getroffener Entscheidungen und die erbrachte Arbeitsleistung ermöglichen. Dabei geht es in der Arbeit weniger um nicht-finanzielle Ausgestaltungsmöglichkeiten, sondern vielmehr um die monetären Mittel von Unternehmen an Ihre Führungskräfte, da diese zu Konfrontationen und Ablehnung in der Öffentlichkeit stoßen. So werden in einem ersten Schritt die internen Kennzahlen als Bemessungsgrundlage kurz beleuchtet, um Schwachstellen aufzudecken und Schlussfolgerungen für eine evtl. optimale Ausgangslage zu Schaffen. Im Weiteren soll dann überprüft werden, was an die Bemessungsgrundlage anzuknüpfen ist, damit kurz- und langfristige Zielsetzungen im richtigen Verhältnis zueinander stehen und variable Entlohnungsbestandteile nur dann zur Auszahlung kommen, wenn es auch gerechtfertigt ist. Wesentliche Fragen die in diesem Zusammenhang geklärt werden, sind die Kopplung von variabler Entlohnung mit dem Leitgedanken der langfristigen Orientierung und die daraus zu schlussfolgernden Anforderungen an ein zukunftsweisendes System. In diesem Kontext wird aber ebenso versucht, auch weitere Aspekte der Nachhaltigkeit zu klären. Steuerliche Aspekte, als auch die Form bei Auszahlungsmodalitäten werden in dieser Arbeit dabei nicht behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemdefinition
- 1.2 Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit
- 1.3 Gang der Arbeit
- 1.4 Definition der wesentlichen Termini
- 1.4.1 Wertorientierung und wertorientierte Unternehmensführung
- 1.4.2 Anreizsysteme
- 1.4.3 Nachhaltigkeit
- 2. Die Historik variabler Vergütungssysteme
- 3. Bonussysteme der Gegenwart
- 3.1 Grundstruktur von Vergütungssystemen
- 3.2 Wertorientierte Systeme
- 3.2.1 Das Verfahren des Discounted Cashflow
- 3.2.1.1 Die Ermittlung des Cashflows und freien Cashflows
- 3.2.1.2 Die Ermittlung der ewigen Rente
- 3.2.1.3 Der Diskontierungszinssatz
- 3.2.1.4 Werttreiber des DCF als Stellgröße und somit Basis für Bonus
- 3.2.1.5 Kritik am System des DCF
- 3.2.2 Das EVA Prinzip
- 3.2.2.1 Die Zusammensetzung der Kennzahl EVA
- 3.2.2.2 Die Conversions
- 3.2.2.3 Werttreiber des EVA und Interpretation des Ergebnisses in Relation zum Bonus
- 3.2.2.4 Kritik am System EVA
- 3.2.1 Das Verfahren des Discounted Cashflow
- 3.3 Welche Fragen im Anschluss des gewählten Systems zu klären sind
- 3.3.1 Die Zielgrößenbestimmung
- 3.3.2 Die Vergütungshöhe und Verlustbeteiligung
- 3.3.3 Die Gestaltungsspielräume bei der Auszahlung
- 3.3.4 Exkurs: Ausgestaltung der kurzfristigen Incentive-Komponente
- 3.4 Bestandsanalyse ausgewählter Unternehmen
- 3.5 Problemfelder bestehender Bonussysteme unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit
- 3.6 Aus den Problemen resultierende Überlegungen und aktuelle Gesetzesentwicklungen
- 4. Anforderungen an zukunftsweisende Bonussysteme
- 4.1 Principal-Agenten-Theorie als Basis für Bonuszahlungen
- 4.2 Die neuen Leitprinzipien der Nachhaltigkeit
- 4.3 Funktionen und Anforderungen an zukünftige Anreizschemata
- 4.3.1 Der Zweck von Incentivesystemen
- 4.3.2 Anforderungen an Vergütungsmodelle
- 4.3.2.1 Allgemeine Anforderungen und Ergänzungen zum Nachhaltigkeitsaspekt
- 4.3.2.2 Spezielle Anforderung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
- 4.3.2.3 Ergänzende Anforderungen speziell zu dem Terminus Nachhaltigkeit
- 5. Modellierung von Bonussystemen durch Intervention einer Bonusbank
- 6. Kritische Würdigung der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gestaltung von Bonussystemen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Ziel ist es, die aktuellen Herausforderungen und Problemfelder bestehender Bonussysteme zu analysieren und auf dieser Grundlage Anforderungen an zukunftsweisende Modelle zu entwickeln. Dabei wird der Fokus auf die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die Gestaltung von Anreizsystemen gelegt.
- Die Bedeutung von Wertorientierung und wertorientierter Unternehmensführung für die Gestaltung von Bonussystemen
- Die Herausforderungen bestehender Bonussysteme im Hinblick auf die Nachhaltigkeit
- Die Rolle der Principal-Agenten-Theorie bei der Gestaltung von Anreizsystemen
- Die Entwicklung von zukunftsweisenden Bonussystemen, die den Nachhaltigkeitsaspekt berücksichtigen
- Die Modellierung von Bonussystemen durch Intervention einer Bonusbank
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein, definiert das Problemfeld und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Es werden die wesentlichen Termini wie Wertorientierung, Anreizsysteme und Nachhaltigkeit erläutert. Kapitel zwei befasst sich mit der historischen Entwicklung variabler Vergütungssysteme. Kapitel drei analysiert die Bonussysteme der Gegenwart, wobei sowohl die Grundstruktur von Vergütungssystemen als auch verschiedene wertorientierte Systeme, wie der Discounted Cashflow und EVA, vorgestellt werden. Außerdem werden die Problemfelder bestehender Bonussysteme unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit beleuchtet. Kapitel vier widmet sich den Anforderungen an zukunftsweisende Bonussysteme. Es werden die Principal-Agenten-Theorie als Grundlage für Bonuszahlungen sowie die Leitprinzipien der Nachhaltigkeit betrachtet. Darüber hinaus werden Funktionen und Anforderungen an zukünftige Anreizschemata diskutiert. Kapitel fünf modelliert Bonussysteme durch Intervention einer Bonusbank. Schließlich erfolgt im sechsten Kapitel eine kritische Würdigung der Arbeit.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Bonussysteme, Wertorientierung, Anreizsysteme, Principal-Agenten-Theorie, Discounted Cashflow, EVA, Bonusbank, Corporate Social Responsibility (CSR), Corporate Governance (CG)
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Sandro Schollbach (Autor:in), 2010, Die Gestaltung von Bonussystemen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323436