Am Beispiel der zeitnahen Einführung von integrativer Beschulung in Schulen Niedersachsens wird mittels Experteninterview und qualitativer Inhaltsanalyse vorgegangen. Herausgearbeitet werden einige zentrale Aspekte, die bei der Einführung von Inklusion aus Sicht einer Lehrkraft und der Literatur beachtet werden sollten für ein weitrhin gelingendes Lernen im institutionellen Rahmen Schule.
Integration und Inklusion sind momentan in Niedersachsen ein wichtiges Thema angesichts der anstehenden flächendeckenden Einführung der Inklusion in Regelschulen bis 2018. Ausgehend von den beiden Studien der Aktion Mensch e.V. zum Thema Inklusion von 2012 und 2014 und einer kurzen Darstellung der notwendigen Begrifflichkeiten wie Inklusion, Exklusion und Integration und den Konzepten von Bourdieus Kapitaltheorie und ergänzend Hinz Theorie zur Inklusion wird die Forschungsfrage entwickelt und anschließend werden drei Forschungshypothesen entfaltet. Das darauf folgende Interview wird analysiert und vor dem Hintergrund der Theorien von Bourdieu und Hinz eingeordnet. Daraus werden weitere Schlüsse in Bezug auf die Arbeitshypothesen gezogen. Ein Fazit und Ausblick rundet die Arbeit ab.
Inklusion meint aufbauend auf Pierre Bourdieu und andere soziologische Systemtheoretiker nach Esser eine wie auch immer geartete, soziale Berücksichtigung von Menschen in gesellschaftlichen Bezügen, insbesondere aber durch die Funktionssysteme einer Gesellschaft. Exklusion wird bei Esser definiert als entsprechend die Nichtberücksichtigung oder gar den Ausschluss aus der Gesellschaft.
Esser verweist in dem Zusammenhang auf eine Ähnlichkeit der Migrationssoziologie und deren Verwendung von Integration der Migranten und ethnischen Minderheiten und die Fragen nach Ursachen und Entstehung sozialer Ungleichheit wie ethnische Schichtung, in der Migranten und ethnische Minderheiten systematisch am unteren Rand einer Gesellschaft verortet werden.
Der Begriff Integration ist im englischsprachigen Gebrauch weniger im Einsatz als „inclusion“ also die Inklusion. In Deutschland wurde eher der Begriff der Integration verwendet. Wansing stellt gesellschaftliche Vielfalt als auch auf Migrationsprozessen beruhend vor, wobei sprachliche und kulturelle Heterogenität herrschen. Diese stellt sie eher als dauerhafte Aufgabe für Deutschland vor. Sie definiert Integration als einen Eingliederungsprozess von Migranten in bestehende Sozialstrukturen und auf verschiedene Weisen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Herleitung der Forschungsfragen
- Herleitung der Hypothesen
- Theoretischer Rahmen: Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu
- Empirischer Teil
- Qualitative Sozialforschung
- Experteninterview
- Interviewleitfaden
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Anwendung und Begründung der Methodenauswahl
- Experteninterview
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Analyse der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Situation der integrativen Beschulung in Niedersachsen aus der Perspektive einer erfahrenen Grundschullehrkraft. Sie beleuchtet die Entwicklungen im Bereich der Inklusion im Kontext der bevorstehenden flächendeckenden Einführung der Inklusion an Regelschulen bis 2018.
- Begriffliche Klärung von Inklusion, Exklusion und Integration
- Anwendung der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu auf die Inklusion
- Analyse der aktuellen Situation der inklusiven Beschulung in Niedersachsen
- Relevanz von Inklusion im Kontext von Diversität und gesellschaftlicher Entwicklung
- Methodische Herangehensweise an die qualitative Sozialforschung im Kontext der Forschungsfrage.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der integrativen Beschulung in Niedersachsen ein und stellt die Forschungsfrage sowie die relevanten Hypothesen vor. Sie erläutert die Bedeutung der Inklusion im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung und der aktuellen politischen Diskussion.
- Der theoretische Teil liefert einen Überblick über die zentralen Konzepte und Theorien, die für die Untersuchung relevant sind. Insbesondere wird die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu vorgestellt und auf ihren Bezug zur Inklusion eingegangen.
- Der empirische Teil beschreibt die Forschungsmethodik und den Einsatz qualitativer Sozialforschungstechniken. Es wird der Einsatz eines Experteninterviews und der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erläutert.
- Im Kapitel zur Anwendung und Begründung der Methodenauswahl werden die gewählten Methoden im Detail erläutert und ihre Eignung für die Beantwortung der Forschungsfrage begründet.
- Das Kapitel zur Analyse der Ergebnisse präsentiert die Ergebnisse des Experteninterviews und setzt sie in Bezug zu den theoretischen Grundlagen. Es werden Schlüsse gezogen und die Ergebnisse im Kontext der Hypothesen interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Inklusion, Integration, Exklusion, der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu, qualitativer Sozialforschung, Experteninterviews, qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring und den Herausforderungen der integrativen Beschulung in Niedersachsen.
- Arbeit zitieren
- Jan Mundhenk (Autor:in), 2014, Integrative Beschulung in Niedersachsen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323595