Das Bild Italiens in den Berichten deutscher Pilger im Spätmittelalter setzt sich aus mehreren Besonderheiten zusammen und erhält dadurch seine außerordentliche Exklusivität. Sei es aus bürokratischen, geschäftlichen, religiösen oder intellektuellen Gründen, Italien besaß in jeder Hinsicht eine besondere Anziehungskraft, die Menschen aus der gesamten damals bekannten Welt zusammenbrachte und als Umschlagplatz für neue Ideen fungierte.
Wie erlebten die deutschen Pilger ihren Italienaufenthalt? Was waren ihre Motive und was faszinierte ganz besonders und wodurch? Welche sind die Grundbausteine gewesen, die ein umfassendes Italienbild definierten und in welchem Beziehungsverhältnis stand ein deutscher Pilger zu Land und Leuten? Um grundlegende Antworten zu finden, werden zunächst Reisedetails zu jeder Person, das bereiste Gebiet sowie die jeweilige Motivation herausgearbeitet. Danach wird auf die spezifische Italienfaszination eingegangen, die jeder der vier Autoren erfahren hat. Dies sind die mythische und historische Ausstrahlung, dann die religiöse Relevanz des Landes und zuletzt die besonderen Erlebnisse sowie prägenden Eindrücke, die das Italienbild grundlegend beeinflussten.
Der letzte Abschnitt behandelt zunehmend die literarische Wertung des Erlebten, anhand von subjektiven Einflüssen der Autoren, welche ein Lob und natürlich besondere Kritikpunkte mit einbeziehen. Im letzten Kapitel wird argumentiert, ob Italien eher ein Fremdbild oder einen heimatlichen Eindruck bei den deutschen Pilgern hinterließ. Es wird ein Ausblick auf eine mögliche Wirkung des vermittelten Italienbildes in den deutschen Ländern gegeben, anhand eines Exkurses in die reformatorischen Strömungen jener Zeit mit einem kleinen Bezug auf Martin Luthers Wirken. Von Italien ging die europäische Expansion aus und hier konnte man einen Vorgeschmack auf die Neuzeit erhaschen, dabei übernahmen die deutschen Pilger einen frühen Informations- und Vermittlerstatus zwischen zwei Ländern deren Beziehungsgeschichte bis vor Christi Geburt zurückreicht.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Bild Italiens in den Reiseberichten deutscher Pilger des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie untersucht die Motive der Pilger, ihre Reiseerlebnisse und die daraus resultierenden Eindrücke von Italien. Dabei wird besonders auf die Rolle Italiens als Zentrum der Christenheit, die Faszination seiner Kunst und Kultur sowie die Wahrnehmung des Landes zwischen Heimat und Fremde eingegangen.
- Motive und Reiseerlebnisse deutscher Pilger im 15. und 16. Jahrhundert
- Italiens Anziehungskraft als historisches, mythisches und religiöses Zentrum
- Die Faszination der italienischen Kunst, Kultur und Wirtschaft
- Die Wahrnehmung Italiens als Fremdes und zugleich als mögliches Sehnsuchtsland
- Die Bedeutung des Italienbildes für die Entwicklung des deutschen Kulturverständnisses
Zusammenfassung der Kapitel
1. Aufbruch nach Italien
Dieses Kapitel stellt die Autoren der untersuchten Pilgerberichte vor und beleuchtet ihre Motive für die Reise nach Italien. Es geht dabei um Arnold von Harff, einen jungen Edelmann, der mit seinen Reiseberichten ein umfassendes Bild von Italien vermittelt.
2. Italienfaszination
In diesem Kapitel wird die Faszination Italiens für die deutschen Pilger untersucht. Es werden die historischen, mythischen und religiösen Aspekte hervorgehoben, die Italien zu einem besonderen Anziehungspunkt machten.
3. Wertung eines Italienerlebnisses
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der subjektiven Wertung des Italienbildes durch die Pilger. Es werden sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des italienischen Lebens beleuchtet und die Frage nach der Bedeutung des Italienbildes für die deutsche Kultur diskutiert.
Schlüsselwörter
Pilgerberichte, Italienbild, Spätmittelalter, Arnold von Harff, Reisemotive, religiöse Faszination, Kunst und Kultur, Italienfaszination, Heimat und Fremde, Kulturgeschichte.
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- Fabian Coronato (Author), 2014, Das Bild Italiens in den Berichten deutscher Pilger des 15. und 16. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323629