Geld ist für die Einzelperson neben der rein wirtschaftlichen Funktion ebenfalls eine soziale Ressource, die das soziale Leben grundlegend beeinflusst. In unserer Gesellschaft kann Geld genutzt werden, um das ursprüngliche soziale System, welches auf Sympathie und Interaktion basiert, zu manipulieren. Nach Lea und Webley (2006) kann sich Akzeptanz in der sozialen Gemeinschaft erkauft werden, unabhängig davon ob die manipulierenden Persönlichkeiten gemocht werden oder nicht. Weitere Befunde, dass allein der Gedanke an Geld zu einem höheren Selbstständigkeitsgefühl führt oder aber auch zu einem niedrigeren Hilfeverhalten, bestätigen die Theorie "Geld als soziale Ressource".
Im Folgeschluss wäre es demnach logisch, wenn Geld auch einen Einfluss auf unsere sozialen bzw. moralischen Gefühle wie zum Beispiel Ärger, Dankbarkeit, Eifersucht, Stolz etc. hat. Geld könnte hierbei eine verstärkende Rolle für positive soziale Gefühle und eine hemmende bei negativen moralischen Emotionen spielen. Genau umgekehrt müsste es sich verhalten bei dem Fehlen von Geld.
Auf der Basis dieser Theorie soll es in der vorliegenden Arbeit um den Einfluss von Geld auf den sozialen Schmerz, welcher durch Ausgrenzung hervorgerufen wird, gehen. Des Weiteren wird die Beziehung zwischen physischem und psychischem Schmerz thematisiert und durch fMRT-Studien vertieft. Was dies mit dem Geld zu tun hat und wie man Gefühlsumstände wie Mobbing oder Ausgrenzung durch diese Erkenntnisse lindern könnte, wird zu einem späteren Zeitpunkt erklärt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist Geld?
- 2. Der Einfluss von Geld auf Schmerz
- 2.1. Psychischer Schmerz und Geld
- 2.2. Physiologischer Schmerz und Geld
- 2.3. Verifizierung der Ergebnisse
- 2.4. Zwischenfazit zu der Beziehung von Schmerz und Geld
- 3. Die Wirkung des Geldes
- 3.1. Das Schmerzsystem unter Einfluss von Geld im fMRT
- 3.2. Kritische Betrachtung der Befunde
- 4. Spezifische Betrachtung der Insula
- 4.1 Möglichkeiten und Chancen
- 5. Kann Geld Schmerz lindern? - Ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Geld auf den psychischen und physischen Schmerz. Sie basiert auf der Theorie „Geld als soziale Ressource", die besagt, dass Geld soziale Akzeptanz und Sicherheit ersetzen kann.
- Der Einfluss von Geld auf sozialen Schmerz (Ausgrenzung)
- Die Beziehung zwischen Geld und physischem Schmerz
- Die Rolle des Gehirns beim Erleben von Schmerz unter Einfluss von Geld
- Mögliche Anwendungen und Chancen der Erkenntnisse im Kontext von Mobbing und Ausgrenzung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Was ist Geld?
Dieses Kapitel erörtert die vielschichtige Bedeutung von Geld in unserer Gesellschaft. Die Ausführungen basieren auf der Rap-Band K.I.Z. und beleuchten die Rolle von Geld als Zahlungsmittel, Basis des Kapitalismus und existenzielle Ressource für Einzelpersonen.
- Kapitel 2: Der Einfluss von Geld auf Schmerz
Dieses Kapitel analysiert die Forschungsarbeit von Zhou, Vohs und Baumeister (2009), die die Beziehung zwischen Geld und Schmerz untersucht. Die Theorie „Geld als soziale Ressource" dient als Grundlage für die Untersuchung, ob Geld soziale Akzeptanz und Sicherheit ersetzen kann.
- Kapitel 2.1: Psychischer Schmerz und Geld
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse von Experiment 1, das den Einfluss von sozialer Ablehnung auf das Verlangen nach Geld untersucht. Es wird gezeigt, dass sozial abgelehnte Personen ein größeres Verlangen nach Geld haben, was Geld als Ersatz für soziale Akzeptanz unterstützt.
- Kapitel 2.2: Physiologischer Schmerz und Geld
Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse von Experiment 3, das den Einfluss von Geld auf die Fähigkeit, Probleme zu lösen, untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Geld als Ersatz für soziale Akzeptanz dienen kann, indem es die Sorgen über Probleme, einschließlich sozialer Ausgrenzung, reduziert.
- Kapitel 3: Die Wirkung des Geldes
Dieses Kapitel befasst sich mit der Wirkung von Geld auf das Schmerzsystem im Gehirn. Es untersucht fMRT-Studien, die den Einfluss von Geld auf die Verarbeitung von Schmerzreizen zeigen.
Schlüsselwörter
Geld, sozialer Schmerz, physischer Schmerz, soziale Akzeptanz, Sicherheit, fMRT, Ostrazismus, Mobbing, Ausgrenzung, soziale Ressource.
- Quote paper
- Patrick Wiechert (Author), 2015, Kann Geld unsere Schmerzen lindern? Die Wirkung von Geld als modulierende Variable auf psychischen und physischen Schmerz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323767