Hauptlernziel stellt die kritische Auseinandersetzung mit Textquellen dar. Die Schüler sollen dabei zunächst in der Lage sein, eine Primär- von einer Sekundärquelle zu unterscheiden und dies begründen zu können. Im Weiteren sollen die Schüler dazu sensibilisiert werden wesentliche und unwesentliche Informationen im Text zu erkennen, um diesen angemessen para-phrasieren zu können. Außerdem lernen die Schüler zu hinterfragen, ob die vorliegende Quelle glaubwürdig ist, indem sie zum einen nach dem Verfasser des Textes sowie dem Adressaten fragen und zum anderen zweifelhafte Informationen im Text erkennen. Die Kursteilnehmer sollen in diesem Zusammenhang lernen die Intention des Verfassers, in diesem Falle also Caesars, zu erkennen. Abschließend soll den Schülern klar gemacht werden, dass Caesar ein Germanenbild zeichnet, welches diese funktionalisiert und instrumentalisiert und damit stark konstruiert ist. Dadurch wird den Lernenden bewusst gemacht, wie wichtig der kritische Umgang mit Quellen im Besonderen und mit Texten im Allgemeinen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Detaillierte Planung einer Einzelstunde
- Bedingungsanalyse
- Didaktische Analyse
- Begründung der Themenwahl
- Didaktische Reduktion
- Lernziele
- Methodische Reflexion
- Stundenverlaufsplan
- Evaluation der Stunde
- Materialanhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsstunde zielt darauf ab, Schüler der 10. Klasse an die kritische Auseinandersetzung mit Primärquellen heranzuführen. Dabei soll vermittelt werden, welches Bild der Germanen durch die römische Geschichtsschreibung vermittelt wird und wie Argumentationsstrukturen in Quellentexten erkannt werden können. Besondere Bedeutung hat die Vermittlung von Methodenkompetenz, da Schüler der Oberstufe oft wenig Erfahrung mit Quellenarbeit haben.
- Kritischer Umgang mit Primärquellen
- Das Bild der Germanen aus römischer Sicht
- Erkennen von Argumentationsstrukturen in Quellentexten
- Das Konstruktcharakter von Fremdsein
- Herausbildung von Klischees und Stereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Detaillierte Planung einer Einzelstunde
1.1 Bedingungsanalyse
Die Einzelstunde ist Teil der Unterrichtsreihe „Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive“. Die Klasse ist der Einführungsjahrgang der Oberstufe und hat bisher wenig Erfahrung mit Quellenarbeit. Die Stunde soll den Quellentext „Q2: Unüberwindliche Riesen aus dem Norden?“ aus Caesars Bellum Gallicum analysieren.1.2 Didaktische Analyse
1.2.1 Begründung der Themenwahl
Die Stunde soll den Schülern die Möglichkeit geben, sich mit den Begriffen Fremdsein und Fremdwahrnehmung auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie das Bild der Germanen durch die römische Geschichtsschreibung konstruiert wird. Der Fokus liegt auf der Analyse des Quellentextes und dem Erkennen der Intention des Autors.1.2.2 Didaktische Reduktion
Das Hauptaugenmerk der Unterrichtsstunde liegt auf der Förderung von Methodenkompetenz. Das Sachwissen über die Germanen ist bereits aus vorherigen Stunden bekannt und dient als Grundlage für die Quellenanalyse.1.2.3 Lernziele
Die Schüler sollen in der Lage sein, eine Primär- von einer Sekundärquelle zu unterscheiden und die Intention des Autors in einem Quellentext zu erkennen. Sie sollen lernen, wie man Quellen kritisch hinterfragt und wie das von Caesar gezeichnete Germanenbild als ein konstruiertes und funktionalisiertes Bild verstanden werden kann.Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Unterrichtsstunde sind Primärquellen, Quellenanalyse, römische Geschichtsschreibung, Germanenbild, Fremdsein, Fremdwahrnehmung, Klischees, Stereotypen, Intention des Autors.
- Arbeit zitieren
- Emanuel Schmidt (Autor:in), 2014, Römer und Germanen. Arbeit mit Primärquellen (10. Klasse, Geschichte), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324309