Bereits wenige Wochen nach dem knappen Wahlsieg der Rot - Grünen Koalition bei den Bundestagswahlen im September 2002 geriet die SPD in ein, sich in den Umfragen immer nachdrücklicher abzeichnendes Abwärtstief und verharrte zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Arbeit laut einer Projektion des ZDF – Deutschlandtrends bei lediglich 23 % der potentiell abgegebenen Stimmen.
Eine der Hauptursachen dieses nachhaltigen Vertrauenverlusts der SPD kann in der überstürzten Verabschiedung der Agenda 2010 und den mit ihr verbundenen, unpopulären Reformmaßnahmen erblickt werden. Im Rahmen dieser Kernseminararbeit werde ich das Reformkonzept der Agenda 2010 einer kritischen Analyse unter vertrauensrelevanten Gesichtspunkten unterziehen. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit werde ich mich allerdings auf eine Untersuchung jener Reformanstrengungen der Agenda 2010 beschränken, die auf eine Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme abzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Annäherung an den Begriff des Vertrauens
- Annäherung an den Begriff des Vertrauens
- Das problematische Verhältnis des Vertrauens zur Zeit
- Personelles Vertrauen – Systemvertrauen
- Der darstellungsgebundene Charakter des Vertrauens
- Symbolische Kontrolle des Vertrauens
- Vertrauenskonzepte der Überzeugung und der gemeinsamen Werte
- Vertrauenskonzepte der Anerkennung und der Erfahrung
- Die Agenda 2010 und ihre vertrauensunterminierende Wirkung
- Deutschland – Eine komparative Marktwirtschaft
- Korporative und liberale Marktwirtschaften
- Der Rheinische Kapitalismus
- Kulturkampf
- Die Agenda 2010 – Reaktion auf die Wirtschaftskrise
- Die Reformmaßnahmen der Agenda 2010
- Arbeit und Wachstum
- Bildung, Ausbildung und Innovation
- Modernisierung von Arbeitsmarkt und Arbeitsvermittlung
- Zukunftssicherung der sozialen Sicherungssysteme
- Analyse der Agenda 2010 aus vertrauensrelevanter Perspektive
- Die Agenda 2010, eine vertrauensunterminierende Reform
- Analyse der Reform der sozialen Sicherungssysteme aus vertrauensrelevanter Perspektive
- Reform der Arbeitslosenunterstützung
- Rentenversicherung
- Krankenversicherung
- Die Reformmaßnahmen der Agenda 2010
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Agenda 2010 auf das Vertrauen in die SPD. Sie analysiert die Reformmaßnahmen der Agenda 2010 unter vertrauensrelevanten Gesichtspunkten und untersucht, inwiefern diese Maßnahmen das Vertrauen in die SPD und in die sozialen Sicherungssysteme beeinträchtigen.
- Theoretische Einordnung des Vertrauensbegriffs
- Analyse des deutschen Produktionsregimes und der Agenda 2010
- Bewertung der Agenda 2010 aus vertrauensrelevanter Perspektive
- Untersuchung des Einflusses der Reformmaßnahmen auf das Vertrauen in die SPD
- Ausblick auf zukünftige Herausforderungen für den Sozialstaat
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine theoretische Annäherung an den Begriff des Vertrauens, mit besonderem Fokus auf das Vertrauenskonzept von Niklas Luhmann. Es beleuchtet die vielschichtigen Facetten des Vertrauens und erörtert dessen Bedeutung in modernen Gesellschaften.
Das zweite Kapitel widmet sich der Agenda 2010 und ihrem Einfluss auf das Vertrauen. Zuerst wird der korporative Charakter des deutschen Produktionsregimes beleuchtet, um die Reformmaßnahmen im Kontext zu verstehen. Anschliessend wird die Agenda 2010 selbst analysiert, unter besonderer Berücksichtigung der Maßnahmen zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme.
Schlüsselwörter
Vertrauen, Agenda 2010, SPD, soziale Sicherungssysteme, Wirtschaftskrise, korporativer Kapitalismus, Deutschland, Reform, Vertrauenstheorie, Niklas Luhmann.
- Deutschland – Eine komparative Marktwirtschaft
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Roland Sonntag (Autor:in), 2004, Die SPD und das Vertrauen. Ein kritische Analyse der Agenda 2010 aus vertrauensrelevanter Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32539