Kinder und Frauen in den neuen Kriegen verdienen eine besonders aufmerksame Betrachtung. Denn ihnen wird eine spezielle, unfreiwillige Rolle in den Gewaltkonflikten zuteil. Frauen sind Opfer einer Strategie der Gewaltanwendung zum einen, Kinder kostengünstige Gewaltanwender zum anderen. Alleine in Ruanda wurden zwischen 250.000 und 500.000 Frauen während des Genozids 1994 vergewaltigt. In Bosnien und Herzegowina wurden während des fünfjährigen Konfliktes alleine im Jahre 1992 20.000 - 50.000 Frauen vergewaltigt (Amnesty International). Nach Schätzungen der UN wird alleine in Afrika die Zahl der unter Waffen stehenden Kinder auf 120000 geschätzt. Weltweit sollen es mehr als 300000 sein. Genaue Zahlen kennt allerdings niemand, denn viele der Kinder wachsen während der lange andauernden Konflikte aus dem Kindesalter heraus. Andere sterben, Neue kommen hinzu, ohne dass es jemand registriert. Diese Zahlen zeigen eindeutig, dass es sich nicht um beiläufige Phänome handelt. Der Text beschreibt die besonders perfinde Rolle, die Frauen und Kindern seit einigen Jahren als zentraler Bestandteil kriegerischer Gewaltstrategien zukommt. Und dies, obwohl ihnen laut internationalem Kriegsrecht aus gutem Grund besonderer Schutz zusteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sexuelle Gewalt gegen Frauen
- Kinder in den neuen Kriegen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Rolle von Kindern und Frauen in den neuen Kriegen, die sich durch eine Verschmelzung von staatlicher Gewalt, organisiertem Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen auszeichnen. Der Fokus liegt auf der spezifischen Form der Gewalt, die in diesen Konflikten gegen Frauen und Kinder eingesetzt wird.
- Sexuelle Gewalt als Kriegsstrategie
- Der Einsatz von Kindersoldaten
- Die Ursachen und Folgen der Gewalt in den neuen Kriegen
- Die Rolle von Warlords und Kriegsherren
- Die Auswirkungen der Gewalt auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beschreibt die Merkmale der neuen Kriege und die Rolle von Kindern und Frauen als Opfer und Akteure in diesen Konflikten. Er verdeutlicht die besonderen Herausforderungen, die aus der Vermischung von staatlicher Gewalt, organisiertem Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen entstehen.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen
Dieses Kapitel analysiert die sexuelle Gewalt gegen Frauen in den neuen Kriegen als Kriegsstrategie und als Ausdruck von Macht und Kontrolle. Die Auswirkungen dieser Gewalt auf die Gesellschaft und die Folgen für die Opfer werden beleuchtet.
Kinder in den neuen Kriegen
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Einsatz von Kindersoldaten in bewaffneten Konflikten und analysiert die Motive und die Folgen dieser Praxis. Er untersucht auch die Auswirkungen der Gewalt auf die psychische und physische Gesundheit der Kinder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes sind: Neue Kriege, Asymmetrie, Kommerzialisierung, Staatszerfall, sexuelle Gewalt, Kinder als Soldaten, Kriegsstrategie, Gewaltökonomie, Warlords, Menschenrechtsverletzungen, Zivilbevölkerung.
- Arbeit zitieren
- Dirk Meixner (Autor:in), 2004, Kinder und Frauen in den neuen Kriegen. Entgrenzte Gewalt und die Chancen neuerlicher Eingrenzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32549